Tanimoto Tomeri (japanisch 谷本 富; geboren 12. November 1867 in Takamatsu (Präfektur Kagawa); gestorben 1. Februar 1946) war ein japanischer Erziehungswissenschaftler, der zur Einführung und Verbreitung der herbartischen Pädagogik beigetragen hat.

Leben und Wirken

Tanimoto Tomeri machte 1881 seinen Abschluss an der „Takamatsu Medical School“ (高松医学校. Takamatsu igakkō). Er studierte Philosophie als Auswahlstudent an der Universität Tokio, studierte Pädagogik bei Emil Hausknecht als Sonderstudent und machte 1889 seinen Studienabschluss. Nachdem er an der „Yamaguchi Junior High School“ (山口高等中学校) und der „Pädagogischen Hochschule Tokyo“ (東京高等師範学校) unterrichtet hatte, studierte er ab 1899 im Ausland in England, Frankreich und Deutschland und wurde der erste Doktor der Literaturwissenschaft in Japan auf dem Gebiet der Pädagogik.

1906 wurde Tanimoto der erste Professor des Department of Education an der Universität Kyōto. In den 20er Jahren der Meiji-Zeit widmete er sich Herbarts Pädagogik und betonte die Fünf-Stufen-Lehrmethode in Praktischer Bildung und Lehrmethode. Er publizierte 1894 „Jitsuyō kyōiku-gaku oyobi kyōju-hō“ (実用教育学及教授法) – „Praktische Bildung und Pädagogik“ und 1898 „Shōrai no kyōiku-gaku“ (将来の教育学) – „Zukünftige Pädagogik“. In der zweiten Hälfte der 30er Jahre der Meiji-Zeit vertrat er 1901 in „Shin kyōiku-gaku kōgi“ (新教育学講義) – „Vorlesungen Neue Pädagogik“ eine neue Klassensicht, die die Entwicklung „aktiver Menschen“ vor dem Hintergrund des wachsenden Kapitalismus in Japan betonte.

Tanimoto musste im Zusammenhang mit dem „Sawayanagi-Vorfall“ die Universität verlassen. Er arbeitete später als Professor an der Bukkyō-Universität (佛教大学).

Anmerkungen

  1. Der „Sawayanagi-Vorfall“ (澤柳事件) war folgender: Am 12. Juli 1913 veranlasste Sawayanagi Masatarō (1865–1927), Präsident der Kaiserlichen Universität Kyōto, der nach seiner Ernennung durch das Kultusministerium gerade zwei Monate im Amt war, dass sieben Professoren, die sich für die Autonomie der Mitglieder bei Fakultätsversammlungen der Universität einsetzt hatten, ihr Rücktrittsschreiben einreichten. Fünf, darunter Tanimoto, mussten ihren Abschied nehmen.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Tanimoto Tomeri. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1526.
Commons: Tanimoto Tomeri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.