Taras Hunczak (ukrainisch Тарас Гунчак ‚Taras Huntschak‘; * 13. März 1932 in Stare Misto bei Tarnopol, Polen, heute Oblast Ternopil, Ukraine) ist ein ukrainisch-amerikanischer Historiker und Hochschullehrer.
Leben
Hunczak kam als Displaced Person nach dem Zweiten Weltkrieg über Vilsbiburg in die USA. Er graduierte mit einem B.A. (1955) und M.A. (1958) der Fordham University in New York City. 1960 wurde er mit einer Dissertation über Die Ukraine unter Hetman Pavlo Skoropadskyj von der Universität Wien zum Dr. phil. promoviert.
Anschließend ging er in die USA zurück, um an der Rutgers University in Newark (New Jersey) zu lehren. Von 1964 bis 1984 war er Mitglied des Akademischen Senats der Universität. 2004 wurde er emeritiert. Seine Forschungsgebiete sind die Geschichte Russlands und der Ukraine sowie Osteuropa. Hunczak hat zahlreiche Studien zur Geschichte der Ukraine, insbesondere im 20. Jahrhundert, publiziert. Neben seiner Lehrtätigkeit baute er ab 1975 das erfolgreiche Volleyball-Team der Rutgers University in Newark auf und führte es in die NCAA Division I.
Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 wurde Hunczak auch Professor an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew. 2013 verlieh ihm die Nationale Universität Kiew-Mohyla-Akademie ihren Ehrendoktor.
Er ist seit 1961 verheiratet mit Olia, geb. Karpenko. Das Paar hat zwei Söhne, Paul und Danny, beides Absolventen der Rutgers Law School.
Werke (Auswahl)
- Die Ukraine unter Hetman Pavlo Skoropadskyj. Diss. Universität Wien 1960
- Russian Imperialism from Ivan the Great to the Revolution.
- (Hrg.): The Ukraine, 1917–1921: A Study in Revolution. Cambridge, Mass.: Harvard Univ. Press 1977
- On the Horns of a Dilemma: The Story of the Ukrainian Division Halychyna.
- Symon Petliura and the Jews: A reappraisal (Ukrainian Jewish studies).
- Ukraine: The Challenges of World War II.
- My Memoirs: Life’s Journey through WWII and Various Historical Events of the 21st Century. Hamilton 2015 ISBN 978-0761866985
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Archived copy. In: www.anvsu.org.ua. Archiviert vom am 27. Januar 2010; abgerufen am 22. Mai 2022.
- ↑ Hall of Fame: Taras Hunczak (2004), abgerufen am 1. Juni 2022