Targobank AG
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Düsseldorf
Rechtsform Aktiengesellschaft
Bankleitzahl 300 209 00
BIC CMCI DEDD XXX
Gründung 1926
Website targobank.de
Geschäftsdaten 2022
Bilanzsumme 35,2 Mrd. Euro
Einlagen 22,9 Mrd. Euro
Kundenkredite 30,6 Mrd. Euro
Mitarbeiter 7000
Geschäftsstellen 332
Leitung
Vorstand Isabelle Chevelard (Vors.)
Christophe Jéhan (stellv. Vors.)
Berthold Rüsing
Maria Topaler
Aufsichtsrat René Dangel (Vors.)
Birgit Paul (stellv. Vors.)
Frantz Rublé (stellv. Vors.)

Die Targobank AG (Eigenschreibweise: TARGOBANK) ist eine in Deutschland überwiegend im Privatkundengeschäft tätige Bank mit Sitz in Düsseldorf und ihrem Kundencenter in Duisburg. Seit 2008 ist sie Teil der französischen Genossenschaftsbank Crédit Mutuel Alliance Fédérale mit Sitz in Straßburg, nachdem diese sie von der amerikanischen Citigroup erworben hat. Sie firmierte bis 2010 als Citibank Privatkunden AG & Co. KGaA und bis 1991 als Kundenkreditbank.

Aktivitäten

Ursprünglich war die Bank überwiegend als Privatkundenbank aufgestellt, insbesondere im Bereich der Konsumentenkredite. Mit dem Ausbau ihrer Angebote für Geschäfts- und Firmenkunden hat die Targobank den Weg zur Bank mit breiterem Portfolio von Aktivitäten eingeschlagen. So bietet das Institut Absatzfinanzierungen für den Einzelhandel, über die Autobank Einkaufs- und Absatzfinanzierungen für den Kfz-Handel sowie Finanzprodukte für Geschäftskunden an. Zum Leistungsspektrum im Corporate & Institutional Banking gehört die Finanzierung gehobener mittelständischer Unternehmen. Darüber hinaus bietet die Bank Unternehmen Finanzierungslösungen in den Bereichen Factoring, Leasing und Investitionsfinanzierung an. Sie hat 3,6 Mio. Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden, erzielt bei einer Bilanzsumme von 35,2 Mrd. Euro ein Ergebnis in Höhe von 531 Mio. Euro vor Steuern (IFRS). Die Targobank hat 7.000 Mitarbeiter und ist mit 700 Mitarbeitern in der Hauptverwaltung einer der größeren Bankenarbeitgeber am Finanzplatz Düsseldorf.

Geschichte

Kundenkreditbank

Im Jahre 1926 war die Kundenkreditbank (KKB) im ostpreußischen Königsberg die erste Bank in Deutschland, die Kredite an private Konsumenten vergab. Im selben Jahr eröffnete die US-amerikanische The National City Bank of New York, die aus der 1812 gegründeten City Bank of New York hervorgegangen war, im Zuge ihrer Auslandsexpansion eine Niederlassung Unter den Linden in Berlin. 1935 verlegte die KKB ihren Geschäftssitz nach Düsseldorf. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schloss die amerikanische Bank ihr Berliner Büro und ließ sich in der Nachkriegszeit ab 1953 in Frankfurt am Main nieder.

Übernahme durch die Citibank

The National City Bank of New York benannte sich 1955 nach einer Fusion mit der First National Bank in First National City Bank (of New York) um. Diese übernahm 1973 die KKB Kundenkreditbank in Deutschland und führte den Namen KKB für ihr deutsches Privatkundengeschäft bis in die 1990er Jahre fort. First National City Bank firmierte in den USA ab 1976 als Citibank und benannte schließlich ihr Deutschlandgeschäft im Jahre 1991 in Citibank Privatkunden AG um.

Ab 1995 kooperierte die Citibank mit der Deutschen Bahn. So sollten künftige BahnCards u. a. mit einer Kreditkartenfunktion ausgestellt werden. Die Verarbeitung der Kundendaten und -fotos in den USA führte zu einer Überprüfung durch deutsche Datenschützer, da die Rechtsgrundlage dafür nicht eindeutig war. Die Kooperation wurde von heftiger Kritik in den Medien begleitet und von der Deutschen Bahn im März 1999 beendet.

2003 erfolgte die Umfirmierung in Citibank Privatkunden AG & Co. KGaA. Spätestens ab den frühen 2000er Jahren hatte die deutsche Citibank den Ruf, Kredite zu hohen Zinsen auch an Privatkunden mit schlechter Bonität zu vergeben.

Ab 1. Juli 2007 war die deutsche Citibank Sponsor des Fußballklubs Werder Bremen. Fünf Jahre lang war man Haupt- und Trikotsponsor, in diese Zeit fiel auch der Umbruch bei der Citibank, was dazu führte, dass die Spieler übergangsweise statt des Firmennamens den Werbeslogan „So geht Bank heute“ auf der Brust trugen, ehe man zu Saisonbeginn 2010/2011 zum Logo der Targobank überging.

Übernahme durch Crédit Mutuel und Namensänderung

Im Juli 2008 wurde bekanntgegeben, dass die französische Genossenschaftsbank Crédit Mutuel das Privatkundengeschäft der damals krisengeschüttelten Citibank in Deutschland kauft. Der Preis betrug 4,9 Milliarden Euro zuzüglich der im Geschäftsjahr 2008 bis zum Zeitpunkt der Übernahme erzielten Gewinne. Im Dezember 2008 wurde die Citibank-Deutschland-Gruppe damit Teil der französischen Crédit-Mutuel-Bankengruppe. Die Marken „Citi“, „Citibank“ und „Citibank mit Arc Design“ wurden zunächst von der Crédit Mutuel unter Lizenz der Citigroup Inc. weitergeführt. Die Citibank selbst blieb mit ihrem Großkundengeschäft als Citigroup Global Market Deutschland AG weiterhin in Frankfurt am Main ansässig.

In Deutschland trat die Crédit-Mutuel-Tochter ab dem 22. Februar 2010 nur noch als Targobank am Markt auf. Bei Targo handelt es sich um ein reines Kunstwort, das vom Werbetexter Manfred Gotta entwickelt wurde, um weltweit die Akzeptanz des Unternehmens zu steigern. Von 2011 bis 2014 gab es eine Kooperation mit dem Fernsehsender ProSieben. Die entsprechende Karte war neben der Zahlungsfunktion mit Mehrwerten ausgestattet: Sie bot neben Gewinnspielen und Rabatten bei verschiedenen Partnern auch die Möglichkeit, bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart Karten für ProSieben-Veranstaltungen zu erwerben. Im August 2012 stellte die Targobank eine Lösung zum mobilen Bezahlen vor, bei der ein bankseitig ausgegebener NFC-Chip auf der Rückseite eines Mobiltelefons angebracht wurde. Das Angebot wurde in Zusammenarbeit mit MasterCard und der E-Plus-Marke BASE bereitgestellt.

Ab der Saison 2012/13 trat das Unternehmen als neuer offizieller Partner des DFB-Pokals auf, zeitgleich gab man das Trikotsponsoring bei Werder Bremen ab, ohne aber die Zusammenarbeit insgesamt zu beenden. Der Vertrag mit dem DFB hatte eine Laufzeit von vier Jahren. Die Bank erhielt ein attraktives Rechtepaket für alle 63 Spiele des Wettbewerbs, so zum Beispiel eine breite TV-Präsenz durch Bandenwerbung.

Zukäufe in Deutschland

Die Targobank hatte im Dezember 2013 angekündigt, das Privatkundengeschäft der Valovis Bank (der ehemaligen Karstadt-Quelle-Bank) zu übernehmen. Seit 30. Mai 2014 gehört es, insbesondere das Kreditkartengeschäft mit rund 800.000 Kunden, zur Targobank. Die Systemintegration erfolgte bis Mitte 2016.

Im August 2016 wurde das unter dem Namen GE Commercial Finance firmierende Leasing- und Factoringgeschäft der deutschen GE Capital, des Finanzarms des General-Electric-Konzerns, übernommen und firmierte fortan als Targo Commercial Finance AG mit Sitz Mainz. Zum 1. Januar 2018 wurde die Targo Commercial Finance AG auf die Targobank AG verschmolzen.

Integration der BECM Deutschland

Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass die Firma BECM Deutschland der französischen Banque Européenne du Crédit Mutuel (BECM) mit ihren deutschen Zweigniederlassungen bzw. Firmenkundengeschäft in die deutsche Targobank-Gruppe integriert und dies unter dem neuen Firmennamen Targobank Corporate & Institutional Banking bzw. Targobank CIB fortgeführt wird. Mit dieser Integration will sich die Targobank von einer fokussierten Privatkundenbank weiter zu einer Universalbank entwickeln.

Kritik und Unannehmlichkeiten

Das Bild der ehemaligen Citibank in der deutschen Presse war zwiespältig. Zwar wurde die Citibank als „kundenorientierteste Bank Deutschlands 2006“ ausgezeichnet (vergeben von der Universität St. Gallen, dem Handelsblatt und Steria Mummert Consulting), gleichzeitig wurde sie regelmäßig wegen ihrer Kreditvergabepraxis kritisiert (z. B. vom Verbraucherschutz oder Plusminus). Aufgrund ihres schlechten Ansehens startete die Citibank im Jahre 2004 eine neue internationale Kampagne „Unsere gemeinsamen Verantwortlichkeiten“.

Die Citibank Deutschland erhielt im Zuge des Zusammenbruchs der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008 erneut negative Schlagzeilen. Zahlreichen Medienberichten zufolge waren Zertifikate von Lehman Brothers besonders stark in Citibank-Filialen als sichere Festgeld-Alternative an Privatkunden – darunter besonders viele Rentner – verkauft worden, die sich infolgedessen mit dem Totalverlust ihrer Anlage konfrontiert sahen. Allein in Deutschland soll es sich um etwa 50.000 Betroffene gehandelt haben, von denen ein Großteil Citibank-Kunden waren. Der Citibank wurde laut Medienberichten von Finanzexperten vorgeworfen, als führender Vertriebspartner von Lehman Brothers den Verkauf von Lehman-Zertifikaten in Deutschland massiv vorangetrieben zu haben, um die Investmentbank mit frischem Kapital zu versorgen.

Am 28. Mai 2009 verkündete die Citibank zum Abschluss langer Gespräche mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW), dass man sich auf eine Kulanzregelung im Umfang von 27 Mio. Euro geeinigt habe. Diese wurde von den Medien zunächst positiv aufgenommen, von der „Interessengemeinschaft der Lehman-Geschädigten“ aber als ungenügend und hauptsächlich für das Kreditinstitut vorteilhaft zurückgewiesen. Der Kulanzumfang entspreche nur gut fünf Prozent des geschätzten Gesamtschadens von 475 Millionen Euro, und selbst nach eigener Einschätzung der Bank würden zwei Drittel der geschädigten Kunden leer ausgehen. Das Abfindungsmodell sieht eine mehrstufige Rückzahlung von 30 bis 80 Prozent für jene Fälle vor, bei denen es um existenzbedrohende Summen geht, und beinhaltet umfangreiche Ausschlusskriterien. Die genauen Kriterien wurden auf der Seite der Verbraucherzentrale NRW veröffentlicht.

Im Herbst 2009 belegte die Verbraucherzentrale anhand einer Stichprobe bei 15 Banken, dass diese ihre stark gesunkenen Refinanzierungskosten nicht an die Kunden weiterreichten. Beim Extra-Konto der Citibank betrug der Dispo-Zinssatz 16,99 Prozent. 2010 mahnte die Verbraucherzentrale drei Banken wegen dieser Praxis ab. Eine Bank unterschrieb eine Unterlassungserklärung; gegen die beiden anderen – die Targobank und die Sparda-Bank Münster – zog die Verbraucherzentrale vor Gericht. Das Landgericht Düsseldorf entschied im Dezember 2011, dass die Zinsklausel der Targobank unzulässig sei, der Versuch der Targobank, dieses Urteil durch das Oberlandesgericht Düsseldorf aufheben zu lassen, scheiterte.

Bei Online-Bewertung Portalen wie bei Trustpilot und Finanzfluss überwiegen mehrheitlich die negativen Erfahrungsbewertungen über die Targobabnk aus verschiedensten beziehungsweise vielerlei Gründen (Stand: Juli 2023).

Wucher

Angesichts der Umbenennung der Citibank in Targobank kritisierten Verbraucherschützer 2010, dass bereits der Wechsel von KKB zur Citibank 1991 an der Kritik am Kreditgeschäft nichts geändert habe, das Geschäftsmodell der Bank sei darauf ausgerichtet, immer neue Kreditnehmer zu finden und zu Dauerschuldnern zu machen. Im Januar 2018 monierten Verbraucherschützer, dass „systematisch“ Verbraucherkredite vergeben würden, „deren Gesamtkosten im Bereich des Wuchers liegen“.

Das „Bündnis gegen Wucher“, bestehend unter anderem aus dem Institut für Finanzdienstleistungen, Udo Reifner, den Verbraucherzentralen Hamburg und Sachsen, zeichnete zwischen Februar 2020 und November 2021 in 22 Monaten die Targobank achtmal zum „Wucher des Monats“ aus – unter anderem für ihre angebotenen Ratenkredite mit Restschuldversicherung, Kettenkredite und Umschuldungen. Das „Bündnis gegen Wucher“ plädierte für Änderungen des „Wucherparagrafen“ des Bürgerlichen Gesetzbuches, es sollte bei der Überprüfung von Krediten auf Sittenwidrigkeit zum Beispiel die Restschuldversicherung berücksichtigt werden, die den Kredit überteuert. Somit „[…] wären insbesondere viele Kredite der Targobank […] wegen Wuchers nichtig […]“. Laut der Stiftung Warentest gehörte die Klage-Einreichung der Verbraucherzentrale Sachsen in den 2020ern gegen die Targobank vor dem Landgericht Görlitz wegen zu hoher Zinsen (Zinswucher) – 13,04 % bei einem Kredit von 2019 über dem üblichen damaligen Marktzins von 6,52 % – zu den „Spektakuläre[n Kredit-]Fälle[n]“. Das Landgericht gab der Klage-Einreichung statt und die Targobank erkannte ihre Schuld an.

Unberechtigte Schufa-Einträge

Die Targobank veranlasste bei einigen ihrer Bankkunden unberechtigt negative Schufa-Einträge, die unter anderem nicht auf die Meldevoraussetzungen der SCHUFA Holding AG entsprachen.

In den 2010er Jahren intervenierten zwei Kunden über Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht gegenüber der Targobank. Das Intervention-Schreiben an die Targobank gerichtete wurden auch separat an die SCHUFA Holding AG zugesandt. In einem Fall ging es, um eine Forderung in Höhe von 3.995 Euro von einer Bankkundin, die durch eine Kreditkartenbelastung durch einen Fremdkauf aus dem Jahr 2003 belastet wurde. Woraufhin die Targobank einen negativen Schufa-Eintrag bei der Bankkundin veranlasste, auf die Intervention seitens der Bankkundin reagierte die Bank darauf nicht, wobei die Forderung auch verjährt war. Im anderen Fall versendete die Targobank die Mahnschreiben an die angegebene Adresse des Kunden in Australien. Die Intervention des Kunden wurde von der Targobank abgelehnt und argumentierte, die Mahnschreiben waren keine Postrückläufer. In beiden Fällen entschied die SCHUFA Holding AG, die negativen Schufa-Einträge der beiden Bankkunden zu löschen „ohne Anerkennung einer hierzu bestehenden rechtlichen Verpflichtung“, aufgrund der Verjährung beziehungsweise der fehlenden Beweispflicht der Postzustellung der zwei Mahnschreiben. Der Schufa-Score des betroffenen Kunden verbesserte sich von 11 auf 95, womit seine Bonität enorm stieg.

Weiterer Fall in den 2010er Jahren urteilte ein Gericht in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf, dass die Targobank einer ihrer ehemaligen Bankkundin ihren negativen Schufa-Eintrag widerrufen muss. Die Targobank hat nach § 28a des Bundesdatenschutzgesetzes keine Rechtfertigungsgründe für den negativen Schufa-Eintrag aufführen können. Die ehemalige Bankkundin hatte damals bei der Targobank ein Girokonto mit Dispositionsrahmen, die sie zweimal überzogen hatte. Wofür sie keine sofortigen Zahlungsaufforderungen erhielt und das Oberlandesgericht bewertete es als geduldete Überziehungen des Dispositionskreditrahmens. Danach erhielt sie einmalig eine Rückzahlungsaufforderung „des insgesamt eingeräumten Überziehungskredites“ seitens der Targobank mit einer Rückzahlungsfrist. Nach Ablauf der ersten und einmaligen Frist kündigte die Targobank der Bankkundin fristlos, neben dem Dispositionskreditrahmens auch ihr Targobank-Girokonto. Das Gericht bewertete nach einmaligen Rückzahlungsforderung keine Fälligkeit der Forderung eintrat und die Targobank widersprüchlich ihrer eigenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen handelte. Die Targobank-AGBs beinhaltete keine fristlose Girokonto-Kündigung, sondern eine mit einer zweimonatigen Kündigungsfrist, des Weiteren erfolgte die Girokonto-Kündigung ohne Abmahnung. Nach Prüfung der Gesamtumstände veranlasste die Targobank ohne wirksame Kündigung(en) einen rechtswidrigen Schufa-Negativeintrag.

In den 2020er Jahren wurden weitere Fälle bekannt. Aufgrund eines Streites mit einer Bankkundin über Ordergebühren und Bankprovision kündigte die Targobank der Kundin ihr privates Girokonto und meldete es negativ der Schufa mit dem letzten Kontoguthaben-Stand. Die Fachanwältin der Kundin legte der fehlerhaften Eintragung, dagegen Widerspruch ein, die Forderungen der Targobank bezüglich der Ordergebühren(berechnung) inklusive der Verlustverrechnungen waren nicht nachvollziehbar. So wurde gemäß der Fachanwältin Becker „[…] der personenbezogene Datenbestand der [Bankkundin] bei der SCHUFA[, d]urch den Falscheintrag [durch die Targobank] war das verfassungsrechtlich geschützte Persönlichkeitsrecht der [Bankkundin] beeinträchtigt, die Bank zur Zahlung von Schadensersatz verpflichtet […]“. „Die von der Bank datenschutzwidrig übermittelten und bei der SCHUFA gespeicherten personenbezogenen Negativdaten zu einer lawinenartigen Kündigung sowie Kündigungsandrohungen zahlreicher Depot- und Geschäftsbanken der [Bankkundin] geführt“ hatte, die sie „existentiell beeinträchtigte[n]“ als Geschäftsführerin eines mittelständischen Unternehmens tätig und sie in die Kreditklemme brachte. Der fehlerhafte, negative Schufa-Eintrag wurde nachträglich gelöscht.

In einem weiteren Fall der 2020er wurde einem Berliner Bankkunden sein Konto gekündigt, aufgrund Überziehung des vereinbarten Dispositionskredits. Scheinbar samt mit der Girokonto-Kündigung veranlasste die Targobank gleichzeitig einen Negativeintrag bei der SCHUFA Holding AG für den Bankkunden, wobei gemäß dem Bankkunden er die Mahnschreiben nicht erhalten hätte. Nach umfangreicher Korrespondenz mit dem Beschwerdemanagement und dem Syndika der Targobank, entschied sich nach mehreren Monaten die Targobank den veranlassten Negativeintrag bei der Schufa zu widerrufen.

In einem anderen Fall im Jahr 2023 urteilte das Landgericht Hannover, dass die Targobank die Meldevoraussetzungen der Schufa Holding AG nicht erfüllte, indem sie ihren Kunden nicht ordnungsgemäß der Zahlungsaufforderung abmahnte. Der betroffene Bankkunde hatte anfänglich einen eingeräumten Dispositionskredit von 6.000 Euro, der einmal überzogen wurde, nachträglich von der Targobank auf 10 Euro reduziert wurde. Das Gericht begründete, dass eines der Schreiben der Targobank eine Kündigungsdrohung des Kontos und die Reduzierung des Dispositionskredits beinhaltete, aber keine Zahlungsaufforderung. Somit ist die veranlasste negative Schufa-Eintrag seitens von der Targobank rechtswidrig und muss widerrufen werden.

Literatur

Rundfunkberichte

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Einzelnachweise

  1. 1 2 Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Jahresbericht 2022, Targobank Webseite https://www.targobank.de/de/download/TARGOBANK_Jahresbericht_2022.pdf Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021. In: Bundesanzeiger.
  3. Targobank AG: Jahresbericht 2016. S. 14.
  4. Geschichte. In: targobank.de. Archiviert vom Original am 27. Oktober 2011; abgerufen am 6. Februar 2019.
  5. 1 2 Historie. In: citibank.de. Archiviert vom Original am 12. April 2011; abgerufen am 6. Februar 2019.
  6. Alexander Dix: Fallstudie: Nordamerika und die Europäische Richtlinie. Archiviert vom Original am 2. Februar 1999; abgerufen am 6. Februar 2019.
  7. Nicole Walter: Institute spezialisieren sich auf Kunden mit schlechter Bonität. In: handelsblatt.com. 19. Mai 2003, abgerufen am 6. Februar 2019.
  8. Michael Braun: Übernahme: Die Citibank wird eine Französin. In: rundschau-online.de. 11. Juli 2008, abgerufen am 6. Februar 2019.
  9. US-Bankenkrise: Citigroup verliert 10 Milliarden Dollar. In: zeit.de. 16. Januar 2008, abgerufen am 7. Februar 2019.
  10. Citigroup prüft Verkauf des Deutschland-Geschäfts. In: welt.de. 11. April 2008, abgerufen am 7. Februar 2019.
  11. Citi to Sell German Retail Banking Operation to Credit Mutuel. In: citigroup.com. 11. Juli 2008, archiviert vom Original am 16. Juli 2008; abgerufen am 7. Februar 2019.
  12. Geldinstitut Citibank heißt jetzt Targobank. In: welt.de. 19. Februar 2010, abgerufen am 7. Februar 2019.
  13. Neuer Kunstname: Citibank heißt künftig Targobank. In: spiegel.de. 21. September 2009, abgerufen am 7. Februar 2019.
  14. Alexander Zollondz: Mobiles Bezahlen: NFC-Chip von Targobank und Base. In: netzwelt.de. 1. August 2012, archiviert vom Original am 25. April 2013; abgerufen am 7. Februar 2019.
  15. Targobank fleddert ehemalige Karstadt-Bank. In: handelsblatt.com. 2. Dezember 2013, abgerufen am 7. Februar 2019.
  16. Valovis Bank AG verkauft Retailgeschäft an TARGOBANK. In: valovisbank.de. 2. Dezember 2013, archiviert vom Original am 12. Dezember 2013; abgerufen am 7. Februar 2019 (Pressemitteilung).
  17. Frankfurter Allgemeine vom 3. Dezember 2013, S. 14.
  18. TARGOBANK vollzieht Übernahme des Retailgeschäfts der Valovis Bank. In: valovisbank.de. 2. Juni 2014, archiviert vom Original am 5. Juni 2014; abgerufen am 7. Februar 2019 (Pressemitteilung).
  19. Crédit Mutuel firmiert Factoring- und Leasinggeschäft von GE Capital Deutschland in TARGO COMMERCIAL FINANCE um. In: finanzen.net. 10. August 2016, abgerufen am 7. Februar 2019.
  20. Bundesanzeiger: Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018. Abgerufen am 16. März 2020.
  21. Corporate & Institutional Banking. In: cib.targobank.de. Targobank AG, Oktober 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
    Annette Becker: Retail Banking: Targobank stellt sich breiter auf. In: boersen-zeitung.de. Börsen-Zeitung, 7. Oktober 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
  22. Citibank – Restschuldversicherung lässt Kreditkosten explodieren. In: plusminus. 12. Dezember 2006, archiviert vom Original am 20. Dezember 2006; abgerufen am 11. Februar 2019.
  23. Heiko Spitzeck: „Moralische Organisationsentwicklung: was lernen Unternehmen durch die Kritik von Nichtregierungsorganisationen?“, Diss. Universität St. Gallen 2008, Haupt Verlag, Bern Stuttgart Wien 2008, ISBN 978-3-258-07410-8, S. 153 ff.
  24. Citigroup Jahresbericht 2005. (PDF; 1,33 MB) In: citigroup.com. Archiviert vom Original am 12. September 2009; abgerufen am 11. Februar 2019.
  25. Interessengemeinschaft der Lehman-Geschädigten in Deutschland. Archiviert vom Original am 25. Oktober 2008; abgerufen am 11. Februar 2019.
  26. Lehman-Papiere an Ältere und Familien verkauft. In: welt.de. 4. August 2009, abgerufen am 15. Februar 2019.
  27. Citibank Deutschland entschädigt Lehman-Opfer. In: spiegel.de. 28. Mai 2009, abgerufen am 15. Februar 2019.
  28. Lehman-Geschädigte lehnen Citibank-Angebot ab. In: focus.de. 28. Mai 2009, abgerufen am 15. Februar 2019.
  29. Punktesystem für die Ermittlung der Höhe der Rückzahlung. In: vz-nrw.de. 28. Mai 2009, archiviert vom Original am 16. September 2009; abgerufen am 15. Februar 2019.
  30. Stichprobe bei 15 Geldinstituten zum Dispo-Kredit. In: vz-nrw.de. 4. November 2009, archiviert vom Original am 2. Januar 2014; abgerufen am 15. Februar 2019 (Pressemitteilung).
  31. Rund ums Girokonto. Dispozinsen: Verbraucherzentrale NRW verklagt Banken. In: vz-nrw.de. 19. August 2013, archiviert vom Original am 2. Januar 2014; abgerufen am 15. Februar 2019.
  32. Dispozinsen: Zinsklausel der Targobank unzulässig. In: vz-nrw.de. 15. Juni 2012, archiviert vom Original am 29. Juni 2012; abgerufen am 15. Februar 2019.
  33. Bewertungen zu Targobank. In: trustpilot.com. Trustpilot A/S, abgerufen am 22. Juli 2023.
    Targobank Erfahrungen. In: Finanzfluss.de. Finflow GmbH, abgerufen am 22. Juli 2023.
  34. Nicole Bastian: Flucht vor der Vergangenheit: Aus Citi wird Targobank. In: handelsblatt.com. 2. Februar 2010, archiviert vom Original am 29. März 2016; abgerufen am 15. Februar 2019.
  35. Überhöhte Kreditzinsen: Weg mit den Wucherkrediten. In: faz.net. 11. Januar 2018, abgerufen am 15. Februar 2019.
  36. Wer ist dabei? Alle Partner des Bündnisses im Überblick. In: verbraucherzentrale-sachsen.de. Verbraucherzentrale Sachsen, 10. Januar 2019, abgerufen am 3. Dezember 2022.
    Wucher des Monats. Das Bündnis gegen Wucher stellt ab 2020 den Wucher des Monats vor – Stand: 14. Dezember 2021. In: verbraucherzentrale-sachsen.de. Verbraucherzentrale Sachsen, 14. Dezember 2021, abgerufen am 3. Dezember 2022.
  37. Ratenkredite – So wehren sich Kunden gegen Kreditwucher. Spektakuläre Fälle. In: test.de. Stiftung Warentest, 19. September 2022, abgerufen am 3. Dezember 2022.
    Erfolg für Bündnis gegen Wucher / Targobank erkennt Forderung der Verbraucherzentrale Sachsen über 5.500 Euro an. In: verbaende.com. Deutsches Verbände Forum, 19. April 2022, abgerufen am 3. Dezember 2022.
    Erfolg für Bündnis gegen Wucher. In: verbraucherzentrale-sachsen.de. Verbraucherzentrale Sachsen, 19. April 2022, abgerufen am 3. Dezember 2022.
  38. Schulte und Partner Rechtsanwälte: Schufa Holding AG löscht Negativeintrag der Targobank. In: openpr.de. openPR, 6. März 2012, abgerufen am 22. Juli 2023.
    Schulte und Partner Rechtsanwälte: Negativeintrag der Targobank wird von der Schufa gelöscht. In: openpr.de. openPR, 4. September 2014, abgerufen am 22. Juli 2023.
  39. Thomas Schulte: OLG Düsseldorf verurteilt Targobank in zweiter Instanz zur Schufa-Löschung. In: anwalt24. Wolters Kluwer Deutschland GmbH, 3. Oktober 2014, abgerufen am 22. Juli 2023.
  40. Ina Becker: Streit um Ordergebühren und Kreditwürdigkeit: Kanzlei Dr. Becker erzielt weiteren Erfolg gegen die Targobank AG & Co.KGaA und SCHUFA Holding. In: bankrecht-dr-becker.de. 2020, abgerufen am 22. Juli 2023.
    Ina Becker: SCHUFA-Eintrag gelöscht – Erfolg gegen die Targobank und Schufa Holding AG. In: anwalt.de, 19. Oktober 2020, abgerufen am 22. Juli 2023
  41. Sven Tintemann: Targobank AG löscht Negativeintrag bei Schufa Holding AG. In: advoadvice.de. AdvoAdvice Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, 20. Januar 2022, abgerufen am 22. Juli 2023.
  42. Raphael Rohrmoser: LG Hannover: TargoBank muss negativen Schufa-Eintrag widerrufen. In: anwalt.de., 27. Februar 2023, abgerufen am 22. Juli 2023

Koordinaten: 51° 13′ 27,3″ N,  46′ 33,5″ O

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