Stadt
Temnikow
Темников
Wappen
Föderationskreis Wolga
Republik Mordwinien
Rajon Temnikow
Gegründet 1536
Stadt seit 1779
Bevölkerung 7243 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)
Höhe des Zentrums 120 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl +7 (83445)
Postleitzahl 431220
Kfz-Kennzeichen 13, 113
OKATO 89 249 501
Geographische Lage
Koordinaten 54° 38′ N, 43° 13′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in Mordwinien
Liste der Städte in Russland

Temnikow (russisch Те́мников, mokschanisch Темникав, Temnikaw) ist eine Kleinstadt in der Republik Mordwinien (Russland) mit 7243 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).

Geographie

Die Stadt liegt etwa 160 km nordwestlich der Republikhauptstadt Saransk an der Mokscha, einem rechten Nebenfluss der in die Wolga mündenden Oka.

Temnikow ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte

Temnikow wurde im 14. Jahrhundert acht Kilometer flussabwärts als befestigte Stadt gegründet. 1536 wurde die Stadt an die heutige Stelle verlegt, der alte Ort ist als Dorf Stary Gorod (Alte Stadt) erhalten. Damit ist Temnikow die älteste Stadt Mordwiniens.

1779 erhielt der Ort als Verwaltungszentrum eines Kreises (Ujesds) des Gouvernements Tambow das heutige Stadtrecht.

In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 58 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Es soll das erste Kriegsgefangenenlager in der Sowjetunion gewesen sein.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
18975700
19261900
19395464
19596159
19797354
19899172
20028375
20107243

Anmerkung: Volkszählungsdaten (bis 1926 gerundet)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Drei Kilometer nordwestlich von Temnikow liegt am linken Mokscha-Ufer das 1659 gegründete Sanaksar-Gottesmutter-Geburts-Kloster (Рождество-Богородичный Санаксарский монастырь/Roschdestwo-Bogoroditschny Sanaksarski monastyr; kurz auch Sanaksar-Kloster), im 18. Jahrhundert eines der bedeutendsten religiösen Zentren Russlands.

Die Stadt besitzt ein Heimatmuseum.

Wirtschaft

In Temnikow gibt es ein Glühlampenwerk, Betriebe der Holzwirtschaft und der holzverarbeitenden (Papier/Tapeten) sowie der Lebensmittelindustrie.

Persönlichkeiten

  • Fjodor Uschakow (1745–1817), Admiral, Heiliger der Russisch-Orthodoxen Kirche; verbrachte seine letzten Lebensjahre auf seinem Besitz unweit Temnikow und ist im dortigen Sanaksar-Kloster beigesetzt
  • Theodor von Sanaksar (Iwan Ignatjewitsch Uschakow, 1718–1791), Heiliger der Russisch-Orthodoxen Kirche, Admiral Uschakows Onkel; ebenfalls im Sanaksar-Kloster beigesetzt

Einzelnachweise

  1. 1 2 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  3. Vgl. Zeitschrift für Militärgeschichte, Berlin(-Ost) 1963, S. 46.
Commons: Temnikow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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