Teufelsteinhütte
ÖAV-Schutzhütte Kategorie III

Südansicht der Teufelsteinhütte

Lage Am Teufelstein; Österreich; Talort: Perchtoldsdorf
Gebirgsgruppe Wienerwald
Geographische Lage: 48° 7′ 4,6″ N, 16° 13′ 29,6″ O
Höhenlage 547 m ü. A.
Erbauer Österreichischer Gebirgsverein
Besitzer Alpenverein Teufelstein-Perchtoldsdorf des ÖAV
Erbaut 1932
Bautyp Schutzhütte; Holz
Übliche Öffnungszeiten Mitte März bis Ende Juni Ende August bis Anfang Dezember
Beherbergung 0 Betten, 0 Lager, 0 Notlager
Hüttenverzeichnis ÖAV DAV

Die Teufelsteinhütte ist eine Schutzhütte der Sektion Teufelstein-Perchtoldsdorf des Österreichischen Alpenvereins.

Lage

Die Hütte liegt wenige Meter neben dem Gipfel des Teufelsteins bei Perchtoldsdorf auf 547 m ü. A.. Sie ist von steilen Abhängen umgeben, die im Norden nach wenigen hundert Metern Wald in den ehemaligen Steinbruch übergehen. Am Gelände der Hütte selbst befindet sich ein mehrere Meter hoher Felsabbruch. Die Hütte ist deswegen für Besucher mit Kleinkindern nur bedingt geeignet, es gibt auch keinen Kinderspielplatz. Aussicht besteht nur Richtung Westen.

Charakter

Die Hütte ist nicht dauernd bewirtschaftet. Sie hat ihren ursprünglichen Charakter als Schutzhütte, als Stützpunkt für Bergsteiger und Kletterer bewahrt, obwohl sie in einem Naherholungsgebiet nur wenige Hundert Meter Luftlinie neben der Millionenstadt Wien liegt. Das Haus wird an Wochenenden, ausgenommen eine Sperrzeit im Hochsommer, ohne Entgelt von freiwilligen Helfern aus dem Verein und dessen Umfeld betreut. Einfache Speisen und Getränke werden angeboten. Bei Schlechtwetter besteht Platz für ca. 40 Personen. Übernachtungen im einfachen Matratzenlager im Dachgeschoß der Hütte sind nur für die jeweiligen Hüttenbetreuer und deren Gäste, nicht jedoch allgemein möglich.

Geschichte

Die Hütte wurde von der Gruppe Perchtoldsdorf des Österreichischen Gebirgsvereines (ÖGV) gebaut und am 19. Juni 1932 eröffnet. Sie steht nicht auf einem eigenen Grundstück, ihr Bau beruhte zunächst auf einem Pachtvertrag über die Baufläche für 30 Jahre. Die Hütte ist gemeinsam mit den anderen Hütten des Gebietes im Grundbuch verzeichnet.

Der Hütten-Bauplatz war nicht unumstritten. Der Verein Wienerwaldschutz befürchtete die Gefährdung der seltenen Flora des Gebietes durch den Betrieb eines Wirtshauses. Der Hüttenbauplatz wurde verlegt und ein "geschützter Alpengarten" eingerichtet, der einige Jahre später zum Banngebiet und schließlich zum Naturschutzgebiet wurde.

Der Österreichische Gebirgsverein wurde 1890 in Wien gegründet. Er ist seit 1955 ein Zweigverein (Sektion) des Österreichischen Alpenvereins. Vor der Errichtung der Teufelsteinhütte hatte der Verein eine Unterkunft im Erdgeschoss der Josefswarte am Hinteren Föhrenberg, einer Erhebung südlich des Teufelstein-Berges.

1948 bzw. 1959 erfolgte der Terrassenzubau, dessen Inneres für Notquartiere eingerichtet wurde. In den Jahren nach 1960 sollte die Hütte aufgegeben bzw. an den Stammverein zurückgestellt werden, die Ortsgruppe Perchtoldsdorf des ÖGV wollte sich auflösen. Mit 23. Jänner 1963 wurde die Gruppe unter gleichem Namen von einem anderen Personenkreis übernommen, als deren langjähriger Vorsitzende der Perchtoldsdorfer Gemeindemitarbeiter der Finanzabteilung Josef Sedlacek (1931–2020), genannt „Jacques“, fungierte.

1972/73 wurde die Hütte um einen Saaltrakt mit Keller erweitert. Eröffnungstag des Umbaus war der 9. September 1973. Der Pachtvertrag über das Hüttengrundstück war bis zum Jahr 2020 verlängert worden.

Mit 7. März 1980 wurde die eigenständige „Sektion Teufelstein-Perchtoldsdorf“ im Österreichischen Alpenverein gegründet. Damit wurden auch die Finanzierungsgrundlagen der Hütte auf eine neue Basis gestellt, weil die eigenständige Sektion selbständig Zugang zu Finanzmitteln (Hüttenbeihilfen) des Alpenvereins erhalten konnte.

Anschluss an das Trinkwassernetz besteht seit 1995. Damals wurden mit maßgebender Unterstützung der Länder Wien und Niederösterreich die Gaststätten der Föhrenberge auch an die Abwasserkanalisation angeschlossen.

Die Teufelsteinhütte wurde im Sommer 2003 renoviert.

Zustiege

Commons: Teufelsteinhütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eingeschränkte Konzession der Bezirkshauptmannschaft Mödling vom 4. März 1975, XII-Ge-3950/4.
  2. 1 2 Ehrentafel auf der Hütte mit den Namen der Beteiligten.
    p. t.(=Peter Tischer): 50 Jahre Österreichischer Gebirgsverein und 40 Jahre Teufelsteinhütte. In: Perchtoldsdorfer Kulturnachrichten. Offizielles Mitteilungsblatt des Bildungswerkes, der Volkshochschule und anderer kultureller Vereinigungen in Perchtoldsdorf. Nr. 115 vom 1. November 1972, S. 13. Unter Berufung auf die Festschrift 50 Jahre Gebirgsverein Gruppe Perchtoldsdorf. 1971.
  3. Als „Sonstige“ Nutzung auf dem 2,3 km² großen Grundstück 2608/1, das der Gemeinde Perchtoldsdorf gehört: Einlagezahl 1615, Katastralgemeinde 16121 Perchtoldsdorf, Grundbuch beim Bezirksgericht Mödling.
  4. 1 2 3 Perchtoldsdorfer Rundschau. Juni/Juli 1985, Heft 6–7/1985, S. 11.
  5. Brief von Tobias Eichberger vom 28. Februar 2004 an den damaligen Vorsitzenden Jacques Sedlacek in den Hüttenunterlagen.
  6. Abschied von „Jacques“ Sedlacek. In: Perchtoldsdorfer Rundschau. Heft 02–03.21, S. 13.
  7. Tobias Eichberger, Ferdinand Wicher: 50 Jahre Teufelsteinhütte 1932–1982. In: Perchtoldsdorfer Kulturnachrichten. Offizielles Mitteilungsblatt des Bildungswerkes, der Volkshochschule, der Musikschule und anderer kultureller Vereinigungen in Perchtoldsdorf. Nr. 211 vom 1. Mai 1982, S. 18–19. Ehrentafel auf der Hütte mit den Namen der Beteiligten.
  8. Alpenvereinssektion Teufelstein.
  9. Gründungsfoto auf der Teufelsteinhütte.
  10. § 23 der Satzung des Österreichischen Alpenvereins, Punkt 6 der Grundsätze (Memento vom 19. März 2009 im Internet Archive) für die Führung der Alpenvereinshütten.
  11. Anton Plessl: Investieren mit Bedacht und Weitblick. In Grund und Boden. In: Leistungsbericht des Bürgermeisters und des Gemeinderates über die Tätigkeit der Gemeindeverwaltung in der Funktionsperiode 1990–1995. Perchtoldsdorf 1995, keine Seitenangabe. Beilage zur Perchtoldsdorfer Rundschau. Heft 1–2/1995, Perchtoldsdorfer Rundschau. Heft Juli/August 1995, 7–8/1995, S. 8.
  12. Perchtoldsdorfer Rundschau. Heft 10/2003. Oktober 2003, S. 16.
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