Das Théâtre des Bouffes du Nord ist ein Theater in Paris, das sich neben der Gare du Nord befindet.

Das 1876 eröffnete Theater mit 530 Sitzplätzen wurde nach den Plänen des französischen Architekten Émile Leménil auf einem Gelände errichtet, auf dem ursprünglich eine Kaserne hätte gebaut werden sollen. In den ersten zehn Jahren hatte es mindestens fünfzehn künstlerische Leiter, deren bemerkenswerteste Olga Léaud war, die das Theater nach dem Ausfall einer Produktion übernommen hatte. Das Theater wurde 1885 kurze Zeit wiederbelebt als Ballett-Theater, doch diese Ausrichtung wurde bereits 1886 wieder aufgegeben. Dann wurde es von zwei Schauspielern, Emmanuel Clot und G. Dublay, geleitet.

Im Jahre 1904 wurde es vollständig restauriert, neu gestrichen und elektrifiziert. Es wurde in Théâtre Molière, das nicht mit dem historischen Théâtre Molière zu verwechseln ist, umbenannt, und Arthur Bernède und Gaston Leroux begannen, Stücke dafür zu schreiben. Wie viele andere Pariser Theater wurde es im August 1914 geschlossen.

Bis 1974 wurde das Theater von vielen verschiedenen Unternehmen verwendet, aber keines war in der Lage, es zu renovieren und den aktuelleren Sicherheitsstandards anzupassen.

Der britische Regisseur Peter Brook übernahm die Leitung 1974 und siedelte dort seine Theatergruppe an. Nach 34 Jahren gab Brook sein Theater in jüngere Hände.

Repertoire

Théâtre Molière
Théâtre des Bouffes-du-Nord
  • 1943: La chanteuse Damia tient la vedette de plusieurs soirées de music-hall
Théâtre des Carrefours
  • 1945: L'Invasion von Léonid Léonov mit Daniel Ivernel und Michel Piccoli, (Stalinpreis 1944), 25. Mai
  • 1945: Les Bouches inutiles von Simone de Beauvoir, Regie: Michel Vitold, 30. Oktober
  • 1946: Winterset von Maxwell Anderson, Bearbeitung: Marcel Achard mit Daniel Gélin und Louis de Funès und Le Roi sans amour von Paul Mourousy, 27. Januar
  • 1946: Le Marchand d'étoiles von Geneviève Serreau, Regie: Jean-Marie Serreau
  • 1946: La Triste fin d'Aman le Terrible von Haïm Slovès, Regie: O. Fessier
  • 1946: Le Couché de la mariée comédie en 3 actes von Félix Gandéra
  • 1946: La Strasbourgeoise von Albert Sablons, Regie: René Marjolle und Raoul Marco, November
  • 1946: Le Roi sans amour von Paul Mourousy, Regie: Robert Favart, Dezember
  • 1950: Charles Béal, propose une reprise de Ces dames aux chapeaux verts nach dem gleichnamigen Roman von Germaine Acremant, mit Alice Tissot und Armand Bernard, Dezember
Théâtre des Bouffes-du-Nord
  • 1974: Wiedereröffnung des Theaters mit Timon von Athen, Bearbeitung: Jean-Claude Carrière, Regie: Peter Brook, 15. Oktober
  • 1978: La troupe du théâtre du Bilboquet dirigée par Jean-Michel Dagory interprète une pièce sur le football Penalty von Gareth Owen mit u. a. Sylvie Flepp, Pierre Frenkiel, Patrick Chanot devant l’équipe de France, April

Literatur

  • Geneviève Latour und Florence Claval (dir.): Les Théâtres de Paris. Délégation à l'action artistique de la Ville de Paris, Paris 1991, ISBN 2-905118-34-2.
Commons: Théâtre des Bouffes du Nord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 53′ 2,5″ N,  21′ 32″ O

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