Thede Kahl (* 30. März1971 in Hamburg) ist ein deutscher Slawist. Er ist Professor an der Universität Jena mit dem Spezialgebiet Europäische Geschichte.

Leben

Thede Kahl studierte zwischen 1991 und 1994 Geographie, Klassische Philologie und Russischen Philologie für Sekundarstufen I/II an der Universität Münster. Die folgenden drei Jahre setzte er seine Studien fort in Slawistik, Geographie und Byzantinistik an den Universitäten Münster, Köln, Hamburg. Es folgten Praktika in Moskau und Thessaloniki. 1998 organisierte und führte er eine umfassende soziodemografische und ethnische Erhebung über Aromanen in den Balkanländern durch. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind Gegenstand seiner Dissertation Ethnizität und räumliche Verteilung der Aromunen in Sudosteuropa. 2007 habilitierte er mit dem Thema Hirten in Kontakt. Sprach- und Kulturwandel ehemaliger Wanderhirten an der Universität Wien.

Zu seinen aktuellen Forschungsschwerpunkten gehören: Gefährdete Dialekte und Nichtstandardvarianten, ethnographische und ethnolinguistische Feldforschung, Minderheiten in Südosteuropa und Kleinasien, Interethnische und interreligiöse Koexistenz im Schwarzmeerraum, Kulturbeziehungen der Südslawen mit ihren Nachbarn.

An folgenden Projekten hat Thede Kahl gearbeitet: Leiter des EU-Projekts Interphraseologie für Studien- und Berufsmobile, Leiter des FWF-Projektes Sprach- und Kulturwandel der Wanderhirten (Albanisch, Aromunisch, Griechisch, Mazedonisch (Südslawisch)), Projektkoordinator des abgeschlossenen Projektes Interethnische Beziehungen von orthodoxen Christen und Muslimen in Südosteuropa des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen mit dem Institut für Geographie der Universität Münster, Mitarbeiter des DFG-Projektes Typen der Selbstidentifikation meglenitischer Vlachen, Mitarbeiter des DFG-Projektes Kleiner Balkan-Sprachatlas

2013 wurde er korrespondierendes Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2021 wurde Kahl in die Academia Europaea gewählt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Hirten in Kontakt. Sprach- und Kulturwandel ehemaliger Wanderhirten in Epirus und Südalbanien. Münster/Wien/ New York.
  • Ethnizität und räumliche Verbreitung der Aromunen in Südosteuropa (= Münstersche Geographische Arbeiten. Band 43). Münster.

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa www.rezensionsen.ch..
  2. Korrespondierende Mitglieder: Thede Kahl. Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 3. Mai 2022.
  3. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
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