Thessa Klinkhammer, eigentlich Thessalia (* 8. Oktober 1859 in Orawitz, Banat; † 21. November 1934 in Frankfurt am Main), war eine deutsche Schauspielerin.
Leben und Werk
Klinkhammer war die Tochter eines Oberingenieurs der k.k. Staatsbahnen. Nach einer Ausbildung bei Leo Friedrich debütierte sie 1877 am Hoftheater Sigmaringen als Madeleine in Das Urbild des Tartüffe von Karl Gutzkow. 1878 ging sie ans Berliner Residenztheater, das 1876 bis 1879 unter Leitung von Emil Claar stand. 1879 wechselte sie ans Hoftheater Dresden. Als Claar Intendant der Vereinigten Stadttheater in Frankfurt am Main wurde, holte er Klinkhammer 1880 an seine Bühne. Dort trat sie in Rollen als jugendliche Naive und Liebhaberin auf. 1887 wechselte sie zum Thalia-Theater nach Hamburg, später nach Berlin. Nach Gastspielreisen kehrte sie 1896 an das Frankfurter Schauspielhaus zurück, wo sie nun hauptsächlich in Charakterrollen als Salondame, Mutter und Komische Alte auftrat. Beim Frankfurter Publikum war sie wegen ihrer Natürlichkeit und ihrer volltönenden Stimme sehr beliebt. 1896 gründete sie in Frankfurt eine Theaterschule. Zu ihren Schülerinnen gehörten Mathilde Einzig und Anny Hannewald.
Zu ihrem Goldenen Bühnenjubiläum am 11. April 1931 gab sie ihre Abschiedsvorstellung in Bunbury von Oscar Wilde.
Literatur
- Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3, S. 402.
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 985, (Textarchiv – Internet Archive).