Thierry Gilardi (* 26. Juli 1958 in Saint-Germain-en-Laye; † 25. März 2008 in Le Port-Marly, Département Yvelines) war ein französischer Fernsehjournalist und Sportkommentator, hauptsächlich für Fußball und Rugby.

Der von Kindesbeinen an sportinteressierte Gilardi spielte beim Verein seiner Geburtsstadt, seit er elf Jahre alt war, 15er-Rugby und betrieb diesen Sport bis zu seinem 28. Lebensjahr. Nach Erlangung seines Diploms am Pariser Institut für politische Wissenschaften begann er 1982 seine journalistische Laufbahn bei France Inter, wo er schnell regelmäßig als Radioreporter bei Fußballübertragungen eingesetzt wurde.

Bei Canal+

1987 kam er zum Bezahlfernsehsender Canal+, wo er anfänglich weiter als Reporter arbeitete, bis man ihm ab 1992 die Moderation der Sendungen Jour de Foot (bis 1995) und L’Équipe du dimanche (1995–2002) anvertraute; von 2002 bis 2005 leitete er zusammen mit dem Gastexperten Michel Platini auch die Sendungen von Canal+ über die Champions League. Außerdem kam er bei den Fernsehübertragungen von den Olympischen Sommerspielen 1992, 1996, 2000 und 2004 zum Einsatz.

Von 1997 bis 1999 war er bei dem Sender Chef der Fußballredaktion, anschließend bis 2001 Chef vom Dienst und Leiter der gesamten Sportsparte.

Zurück beim staatlichen Fernsehen

2005 trat Thierry Gilardi die Nachfolge von Thierry Roland bei TF1 an. Dort präsentierte er die quotenstarke Sendung Téléfoot über die Spiele der ersten französischen Liga und die Länderspiele der französischen Nationalmannschaft, unter anderem bei der Weltmeisterschaft in Deutschland. Experte an seiner Seite war bis zuletzt Jean-Michel Larqué.

Dort konnte er endlich auch seinen Lieblingssport präsentieren – „Fußball ist mein Beruf geworden, aber Rugby meine Leidenschaft geblieben“ –, insbesondere in der Sendung Télérugby sowie als Reporter während der Rugby-WM 2007 an der Seite seines Kollegen Thierry Lacroix.

Der dreifache Vater, der bis Anfang der 1990er Vorsitzender des Rugbyklubs von Saint-Germain-en-Laye und von 1997 bis zu seinem Tod Vizepräsident von Stade Français CASG war, starb in seinem 50. Lebensjahr an Herzversagen. Zu seinen Ehren trug der französische Fußballnationalspieler Franck Ribéry während des Länderspiels gegen England diese Begegnung sollte Thierry Gilardi eigentlich für TF1 kommentieren – am Tag nach dessen Tod ein T-Shirt, auf dem er des Sportjournalisten gedachte, für den sich die Zuschauer im Stade de France bereits vorher zu einer Gedenkminute erhoben hatten. Diese Aufschrift zeigte Ribéry dem Publikum anstelle eines Torjubels, nachdem er in diesem Spiel einen Treffer erzielt hatte. Auch in der französischen Rugbymeisterschaft ehrten Zuschauer und Spieler den Verstorbenen.

Anmerkungen

  1. „Thierry Gilardi nous a quittés“ (Memento des Originals vom 9. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Webseite von Radio France
  2. Porträt von Thierry Gilardi (Memento des Originals vom 30. März 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Webseite des Nouvel Observateur (datiert 26. März 2008)
  3. Diane Heurtaut: Thierry Gilardi est mort. (Nicht mehr online verfügbar.) LCI/TF1, 25. März 2008, archiviert vom Original am 29. März 2009; abgerufen am 1. August 2009 (französisch): „Le football, c'est mon métier; le rugby, c'est ma passion“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Artikel (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. aus L’Équipe über die Ehrung für Gilardi beim Rugby-Spiel Aviron Bayonnais gegen Stade Français CASG Ende März 2008
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.