Thomas Lynch (* 17. Jahrhundert; † 1684) war der Enkelsohn des Bischofs von London und stammte aus einer irischen Familie aus der Nähe von Kent. Er beteiligte sich an den Kriegen Karls I. gegen das englische Parlament und Oliver Cromwell. Später wurde er Pflanzer auf Jamaika, Sklavenhändler und schließlich Gouverneur von Jamaica.
Aufgrund eines fünfjährigen Spanienaufenthaltes war Lynch der spanischen Kultur sehr zugetan und er beherrschte auch die Sprache. Dies machte ihn für Karl II. gegen Ende der 1660er Jahre zum idealen Kandidaten für seine Pläne. Karl II. beabsichtigte nämlich, Jamaica zum Dreh- und Angelpunkt des Sklavenhandels mit Spanien zu machen. Südamerika wurde ebenfalls als möglicher Abnehmer für Sklaven in Betracht gezogen.
Währenddessen die Absicht, den Handel mit Spanien zu intensivieren, während der Wiederherstellung der Königswürde 1660 noch nicht besonders ausgeprägt war, intensivierte sie sich im Zuge der Englisch-Niederländischen Seekriege und führte schließlich zu folgender Entscheidung: Thomas Modyford, der damalige Gouverneur von Jamaica, wurde 1671 durch Thomas Lynch ersetzt und es wurde 1672 die Royal African Company gegründet, die James, Duke of York, unterstand und das Monopol für den Sklavenhandel mit Spanien erhielt.
Seit dem Zeitpunkt seiner Nominierung zum Gouverneur von Jamaica, fuhr Lynch einen harten Kurs gegen die Piraten, entwaffnete sie systematisch und drängte sie dazu, Zucker anzubauen. Der Hauptgrund für die Absetzung von Modyford war die Tatsache, dass er Henry Morgans Angriff gegen Panama gebilligt hatte und dadurch den Konflikt mit der spanischen Krone verschärft hatte.
Siehe auch
Literatur
- Peter Earle: The sack of Panamá: Captain Morgan and the battle for the Caribbean. Thomas Dunne Books/St. Martin’s Press, New York NY 2007, ISBN 978-0-312-36142-6.