Thorleif Haug | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Thorleif-Haug-Sammelkarte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Voller Name | Thorleif Johnsen-Haug | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Norwegen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 28. September 1894 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Lier, Norwegen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbedatum | 12. Dezember 1934 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbeort | Drammen, Norwegen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Nordische Kombination Skispringen Skilanglauf | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | Lier Skiløberforening Drafn Drammen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Thorleif Johnsen-Haug (* 28. September 1894 in Lier; † 12. Dezember 1934 in Drammen) war ein norwegischer Skisportler, der im Skilanglauf, im Skispringen und der Nordischen Kombination Erfolge sammelte. Er galt in den 1920er Jahren als einer der besten Skiläufer der Welt.
Werdegang
Erste nationale Medaillen
Seinen ersten Erfolg feierte Haug bei den Norwegischen Meisterschaften 1915 in Geithus, bei denen er im Einzel der Nordischen Kombination hinter Gunnar Ødegaard und Embret Mellesmo die Bronzemedaille gewann. Zwei Jahre später bei den Norwegischen Meisterschaften 1917 in Dokka wiederholte er diesen Erfolg. Im folgenden Jahr konnte er sich bei den Norwegischen Meisterschaften in Rjukan die Silbermedaille hinter Otto Aasen sichern.
Internationaler Durchbruch
1918 begann Haug mit dem Sieg im 50-km-Skilanglauf seine Erfolgsserie am Holmenkollen. Diesen Erfolg wiederholte er 1919. Zudem gewann er erstmals auch den Wettbewerb in der Kombination. Kurz darauf gewann Haug bei den Norwegischen Meisterschaften 1919 in Bærum erneut Bronze in dieser Disziplin.
Im gleichen Jahr wurde er daraufhin für seine ersten Erfolge gemeinsam mit Otto Aasen mit der Holmenkollen-Medaille ausgezeichnet.
Bei den Norwegischen Meisterschaften 1920 in Elverum konnte er sich erstmals nicht in der Kombination durchsetzen, gewann aber stattdessen die Goldmedaille im Skilanglauf über 30 km. Am Holmenkollen war er zudem erneut in der Kombination sowie über 50 km im Skilanglauf erfolgreich.
Nur ein Jahr später verteidigte er bei den Norwegischen Meisterschaften 1921 in Trondheim seinen Titel im Skilanglauf. In der Kombination reichte es erneut nicht für einen Sieg. Am Holmenkollen lag er wie im Jahr zuvor erneut in beiden Disziplinen ganz vorn. Bei den Norwegischen Meisterschaft 1922 in Gjøvik gewann er erstmals einen norwegischen Titel in der Kombination. Es blieb sein einziger Titel in dieser Disziplin.
1923 siegte er erneut im 50-km-Skilanglauf am Holmenkollen, konnte aber in der Kombination nicht gewinnen.
Olympische Winterspiele
Das Jahr 1924 sollte das erfolgreichste seiner Karriere werden. Bei den Olympischen Winterspielen 1924 in Chamonix-Mont-Blanc startete Haug in allen drei nordischen Disziplinen. Im Skilanglauf gelang es ihm, das Rennen über 18 km und auch das Rennen über 50 km überlegen zu gewinnen. Neben diesen zwei Goldmedaillen im Skilanglauf war er auch in der Kombination erfolgreich. Nachdem er bereits nach dem Springen in Führung gelegen war, konnte er diese auch im folgenden Skilanglauf unangefochten verteidigen. Damit war Haug der erste Athlet, der bei nur einer Teilnahme an Olympischen Winterspielen drei Goldmedaillen gewinnen konnte. Da im Skilanglauf die Olympischen Spiele zugleich als Nordische Skiweltmeisterschaft galten, wurde er mit dem Erfolg auch erster Doppelweltmeister. Im Skispringen lag er nach dem Springen auf dem dritten Rang und erhielt damit nach Ende des Wettbewerbs die olympische und auch die WM-Bronzemedaille überreicht. Dabei lag die kombinierte Note des Springens bei 18,000 Punkten, was zum dritten Rang vor dem US-Amerikaner Anders Haugen reichte, welcher eine Gesamtpunktzahl von 17,917 erreichte.
Fünfzig Jahre nach den Spielen trafen sich 1974 die sechs noch lebenden norwegischen Olympiateilnehmer, wobei Thoralf Strømstad, Silbermedaillengewinner in der Kombination, den norwegischen Schriftsteller und Skihistoriker Jakob Vaage auf die fehlerhafte Berechnung der Punkte bei Haug hinwies, die korrekterweise nicht 18,000, sondern 17,813 betrugen, welches ihn nur auf Platz vier platziert hätte. Das IOC stimmte der Änderung der Siegerliste zu. Die Tochter des 1934 verstorbenen Haug, Anne-Marie Magnusson, stimmte der Rückgabe der Bronzemedaille zu, woraufhin sie am 12. September 1974 im Holmenkollen-Haus stellvertretend an die Tochter von Anders Haugen, der 86-jährig in Yucaipa, Kalifornien, lebte, verliehen wurde. Damit war Haugen, der 1984 verstarb, der erste US-Amerikaner, der im olympischen Skisprungwettbewerb eine Medaille gewinnen konnte.
Nach Olympia und Karriereende
Im Jahr seines großen Erfolges in Chamonix konnte er auch am Holmenkollen noch einmal im 50-km-Skilanglauf gewinnen. Bei den Norwegischen Meisterschaften 1926 in Drammen landete er im Einzel der Kombination auf dem dritten Platz, bevor er bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1926 in Lahti noch einmal die Silbermedaille in der Kombination gewann. Es war sein letzter internationaler Erfolg.
Nur acht Jahre nach Haugs letztem Erfolg starb er im Dezember 1934 im Alter von nur 40 Jahren an einer Lungenentzündung.
Erfolge
- Olympische Winterspiele 1924 in Chamonix: Gold über 18 km, Gold über 50 km, Gold in der Nordischen Kombination
- Nordische Skiweltmeisterschaften 1926 in Lahti: Silber in der Nordischen Kombination
Ehrungen nach dem Tod
1946 ließ die Stadt Drammen an der Fylkesvei 38 nahe dem Spiraltunnel eine Statue Haugs von Per Palle Storm aufstellen. Enthüllt wurde diese von Olav V., der zu dieser Zeit Kronprinz von Norwegen war.
1952 wurde eine Straße in Voksenåsen nach Haug benannt.
Sein ehemaliger Skiclub Drafn in Drammen veranstaltet seit 1966 jedes Jahr zu seinen Ehren einen Gedenklauf, den Thorleif Haugs Minneløp. Dieser führt von Geithus nach Drammen, unter anderem vorbei an seinem Haus in Årkvisla. Der Gedenklauf hat sich mittlerweile zum Thorleif Haug Skifestival entwickelt.
Am 21. Januar 1984 wurde durch die Sons of Norway die Thorleif Haug Lodge gegründet.
Literatur
- Jakob Vaage: Norske Skiløpere. Skiforlaget – Erling Ranheim, Oslo 1956, S. 810–814.
- Tor Bomann-Larsen: Den evige sne : En skihistorie om Norge. Cappelen, 1993, ISBN 82-02-13801-9.
- Thor Gotaas: Først i løypa: Historien om langrenn i Norge. Andresen og Butenschøn, Oslo 2003, ISBN 82-7694-139-7.
- Jens Jahn, Egon Theiner: Enzyklopädie des Skispringens. 1. Auflage. AGON Sportverlag, Kassel 2004, S. 24.
Weblinks
- Thorleif Haug in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch) – Skilanglauf
- Thorleif Haug in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch) – Nordische Kombination
- Thorleif Haug in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch) – Skispringen
- Thorleif Haug in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Thorleif Haug im Store norske leksikon
- Thorleif Haug in der Encyclopædia Britannica
- Website des Thorleif Haug Skifestival
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 8 Orklahopp Norge: NM SKI NORDISKE GRENER (MS Word; 2,3 MB), 2007
- 1 2 3 4 5 6 7 Vinnere av Holmenkollrennene. snl.no, abgerufen am 2. November 2017.
- ↑ Holmenkollmedaljen. snl.no, abgerufen am 2. November 2017.
- 1 2 Anders Haugen in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original), abgerufen am 12. September 2018.
- ↑ Enzyklopädie des Skispringens, S. 24
- ↑ World Ski Championships – Lahti 1926 – Men's Nordic Combined. FIS-Ski.com, abgerufen am 23. November 2013.
- ↑ Thorleif Haug. NRK.no, 7. Januar 2008, abgerufen am 23. November 2013 (norwegisch).
- 1 2 Store norske leksikon
- ↑ Thorleif Hauf Lodge (Memento des vom 9. Oktober 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Sons of Norway, abgerufen am 23. November 2013