Der Ausdruck Linienhalter bezeichnet einen Lama einer Schultradition des tibetischen Buddhismus, der ermächtigt wurde, alle tantrischen Übertragungen der jeweiligen Schule an Schüler weiterzugeben. Die Begriffe Linienhalter und Ordensoberhaupt sind nicht synonym und sollten nicht verwechselt werden. Ordensoberhaupt bezeichnet denjenigen Lama, der die Leitung des Ordens innehat.

Nur ein Linienhalter kann einen ihm nachfolgenden Linienhalter einsetzen, an den er die Ermächtigung zur tantrischen Übertragungen weitergibt. Auf diese Weise entstehen durch die Jahrhunderte klar nachverfolgbare Linien der Übermittlung tantrischer Übertragungen. Die Kontinuität einer solchen Übertragungslinie ist im Rahmen des Vajrayana Garant für die Authentizität der tantrischen Praxis. Ein Linienhalter ist eine der höchsten Autoritäten der entsprechenden Schule. Es kann, innerhalb der jeweiligen Tradition, einen oder mehrere solcher Linienhalter geben, dieser ist oft, aber nicht notwendig, wichtigster Lama der jeweiligen Schule. In diesem Punkt gibt es große Unterschiede innerhalb der vier großen Schulen des tibetischen Buddhismus (Nyingma, Kagyü, Sakya, Gelug) und in der tibetischen Bön-Tradition. Die Aufgabe des Linienhalters ist nicht an das Geschlecht gebunden. Im Rahmen des tibetischen Buddhismus gibt es daher auch einige Linienhalterinnen.

Auch im Westen bekannte Linienhalter sind:

Es gibt aber eine Vielzahl von wenig bekannten Linienhaltern, die eine große Zahl von tantrischen Übertragungslinien weiterführen. Darunter gibt es auch sehr seltene Linien, teilweise auch tantrische Übertragungslinien, die oftmals nur eine oder wenige Praktiken weitergeben, zum Teil auch Linien, die über Jahrhunderte nur innerhalb einer einzigen Familie oder sogar nur von einzelnen Personen fortgeführt werden.

Siehe auch

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