Der Thymelicus (altgriechisch Thymelikos) ist ein fünfgliedriger antiker Versfuß. Er steht für das Schema —◡◡◡— (eine lange, drei kurze und wieder eine lange Silbe bzw. Verselement).
Der Begriff kommt nur in der Verslehre des spätantiken Grammatikers Diomedes vor.
Verwendung findet der Thymelicus etwa in den Liedern des römischen Komödiendichters Plautus. Dort wird er häufig an den kürzeren Versfuß Kretikus (—◡—) angebaut und „beherrscht ganze Lieder“. Ein Beispiel bietet ein in dem Stück Mostellaria zu findendes Lied (canticum):
nunc dormitum iubet me ire: minime.
non mihi forte visum ilico fuit,
melius quom prandium quam solet dedit:
voluit in cubiculum abducere me anus.
non bonust somnus de prandio. apage.
Literatur
- Wolfgang Aly: Thymelicus. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI A,1, Stuttgart 1936, Sp. 704.
Anmerkungen
- ↑ Diomedes, Ars Grammatica 3,479 (online).
- ↑ Gregor Maurach: Untersuchungen zum Aufbau plautinischer Lieder. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1964, S. 16.
- ↑ Plautus, Mostellaria 3,2, Vers 693–697. Vgl. dazu Titus Maccius Plautus: Mostellaria. Mit einer Einführung und Anmerkungen versehen von Edwin F. Fay. Allyn and Bacon, Boston 1902, S. xxv.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.