Die Tischharfe ist der Oberbegriff für ein Zupfinstrument mit 18 bis 37 Saiten. Das erste Instrument wurde Ende der 1980er Jahre von dem Landwirt Hermann Veeh (1935–2020) entwickelt. Grundlage war eine Akkordzither, bei der alle Saiten chromatisch gestimmt wurden. Bereits bei Akkordzithern wurden Notenblätter verwendet, die unter die Saiten geschoben wurden. Durch die durchgehende chromatische Stimmung bei den Tischharfen können nun alle Saiten nach der Vorlage von jedem auch ohne Notenkenntnisse gezupft werden.

Bauweise

Die Tischharfe wird heute in verschiedenen Ausführungen gebaut. Bei allen Instrumenten werden die Saiten über einen mitschwingenden Korpus geführt und an den oberen und unteren Rahmen befestigt. Auf einer Seite erfolgt die Befestigung jeweils durch Stimmwirbel. Mit einem Stimmhammer werden die Saiten entsprechend gestimmt. Verwendete Materialien sind verschiedene Klanghölzer aus Birke, Fichte, Zeder; für Rahmen und Boden Holzarten wie Birke, Ahorn, Nußbaum, Kirschbaum, Esche etc. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Instrumente in Form, Klang und Bauweise.

Alle Instrumente können mit den im Handel erhältlichen Notenblättern für Tischharfen gespielt werden. Dabei wird das Blatt auf den Resonanzboden unter die Saiten geschoben, dass die Noten jeweils unter den einzelnen Saiten liegen. Von oben nach unten können nun die Saiten so gezupft werden, wie sie auf dem Blatt gedruckt sind.

Verbreitung

Im Handel sind Notenblätter unterschiedlicher Musikrichtungen erhältlich. Die Instrumente werden in Arbeit mit alten Menschen, Kranken, in der Arbeit mit Behinderten, in der sozialen Arbeit, Musikgeragogik oder Musiktherapie eingesetzt. Durch die einfache Handhabung sind sie aber auch in Kindergärten, Grundschulen und musikalischer Früherziehung zu finden.

Literatur

  • Thilde Lorenz: Wir spielen Tischharfe. Ein Spiel- und Übungsbuch. Edition Tonger, Köln-Rodenkirchen 1960.

Einzelnachweise

  1. Theo Hartogh: Gemeinsamkeit macht stark und kreativ. Der Integrationsidee verpflichtet – Hermann Veeh. In: Neue Musikzeitung. Hrsg.: Jg. 47, Nr. 3, 1998, S. 48.
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