Tobias Geißner (auch Geissner; * 18. Juni 1962 in Saarbrücken als Tobias Geißner) ist ein deutscher Psychologe, Moderator, Redakteur, Coach und Unternehmer mit Künstlername Jan Baron.

Leben

Geißner war der Sohn des Sprechwissenschaftlers Hellmut Geissner und der Kommunikationswissenschaftlerin Ursula Geissner. Er begann mit fünf Jahren als „Funkkind“ und Kinderdarsteller beim Kinderfunk des Saarländischen Rundfunks als Kindersprecher in der Kinderstunde von Christa Frischkorn. Dazu kamen Rollen in Magazinen, Fernsehsendungen, unter anderem mit Enno Spielhagen, unter Truck Branss und Hörspielserien. Eine der prominentesten war in den frühen 70ern Der schönste Tag, wo Geißner den Sohn des unter anderem als Karl-May-Star bekannten Karl Michael Vogler spielte unter der Regie von Heiner Schmidt im Ensemble mit der später in der Familie Heinz Becker bekannt gewordenen Alice Hoffmann sowie der Charakterschauspielerin Agnes Fink. Nach dem vorzeitigen Abitur in Landau in der Pfalz studierte er Psychologie mit Schwerpunkt Wirtschafts-, Werbe- und Organisationspsychologie an der LMU München bei Lutz von Rosenstiel und schloss mit Diplom als Jahrgangsbester ab.

Geißner war bis zu ihrem Tod 2018 mit Andrea Donth verheiratet.

Geißner wechselte nach einer Tätigkeit als Junior Consultant bei Roland Berger Strategy Consultants in München zum damaligen Süddeutscher Rundfunk, wo er bei SDR3 als Radiomoderator und Journalist sowie Produzent tätig war. In diese Zeit fielen auch seine Auftritte als Lockvogel bei Verstehen Sie Spaß mit einem der bis heute erfolgreichsten Clips, in dem Geißner das 'angebliche' Sprachentalent Désirée Nosbusch aufs Glatteis führt. Später wurde er als „Chef Unterhaltung“ bei RTL Radio-European Network engagiert. In den 1990er-Jahren war er als Geschäftsführer Leiter der Hausagentur Werbung und Öffentlichkeitsarbeit beim vormaligen Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Lothar Späth und der Jenoptik, für die unter seiner Führung CD (Corporate Design) und CI (Corporate Identity) sowie das Kommunikationskonzept der Firma, die aus der Aufspaltung des VEB Carl Zeiss entstanden war, geschaffen wurden. 1995 wechselte Geißner zum Hessischen Rundfunk, um dort bei HR3 das Programm-Marketing aufzubauen und als Moderator zu wirken. Ab 2001 betreute er, wiederum zusätzlich als Moderator, die Programmreform von hr1.

Seit Ende der 1980er Jahre leitete Geißner auch Seminare/Coachings, u. a. für die ZFP, später ARD.ZDF medienakademie, sowie für die Allianz AG, für Deutschlandfunk sowie für Deutschlandradio Kultur und private wie öffentliche Auftraggeber. Ab 2006 betreute Geißner zusätzlich Marketing und Kommunikation des Routenfinder-Portals Map24. Ab 2007 war Geißner auch Teil der Geschäftsführung der Firma Arts und Promotion/Gottmann GmbH. 2012 wurde Geissner Fachgebietsleiter der Medienakademie von ARD und ZDF für Radio, Marketing und Programm-Marken. Ab 2013 war er zusätzlich Leiter der Unternehmenskommunikation der Akademie. Ab 2017 war er zudem Dozent und Modulverantwortlicher im berufsbegleitenden Fernstudium Master Unternehmenskommunikation und Rhetorik der Universitäten des Saarlandes und Rheinland-Pfalz.

Weiteres Wirken

Auszeichnungen

  • Preis Gewinnende Werbung für die Kampagnenführung von HR3
  • Bronze Medal bei den New York Festivals für „Pop History Day By Day“
  • Niedersächsischer Hörfunkpreis der Landesanstalt für Medien für das Format „Pop Legenden“

Schriften

  • mit Friedemann Leinert: Münchener Freiheit. Das Buch. Edel, 1990, ISBN 3-927801-04-6.
  • Moderatorinnen und Moderatoren im Hörfunk: geschlechterspezifische Einsatzbedingungen. In: Christa * Heilman (Hrsg.): Kommunikationskulturen, intra- und interkulturell. Röhrig Universitätsverlag, 2005, ISBN 3-86110-396-6, S. 219–228.
  • Formate für Einschaltprogramme. In: Walther von La Roche, Axel Buchholz (Hrsg.): Radiojournalismus: Ein Handbuch für journalistische Ausbildung und Praxis im Hörfunk. 11. Auflage. Springer, 2017, ISBN 978-3-658-10795-6, S. 363–370.
  • Modulhandbuch Radio und Hörfunk für die Freie Journalistenschule Berlin S. 80
  • Artikel in: Karrierewege in den Medien, Geest, Dirk ISBN 9783755789673 S. 95-103

Einzelnachweise

  1. ↑ https://www.sr.de/sr/home/der_sr/so_wurden_wir_was_wir_sind/geschichte/fundstucke/20140601_fundstueck_gisela_zick100.html
  2. ↑ https://www.sr.de/sr/home/der_sr/so_wurden_wir_was_wir_sind/geschichte/fundstucke/20140301_fundstucke_christa_heimrich_frischkorn100.html
  3. ↑ https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Karl-Michael_Vogler
  4. ↑ https://trauer.weser-kurier.de/MEDIASERVER/content/LH152/obi_new/2018_11/Andrea-Donth-Traueranzeige-5f8e94e6-f30e-4298-af0a-a8db82b09b5d.pdf
  5. ↑ https://www.ardmediathek.de/video/verstehen-sie-spass/klassiker-sprachtalent-desiree-nosbusch/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS8yMjUxMDAyLzMyNGQwNTFlLWNlMjUtNDUwMC05NTVhLWIwNWRkNjcwOGExMg
  6. ↑ https://www.radiojournal.de/zeitschrift/
  7. ↑ https://www.facebook.com/fmkompakt/posts/960711637345841/?locale=de_DE
  8. ↑ https://www.discogs.com/de/artist/983360-Tobias-Geissner
  9. ↑ https://www.turi2.de/aktuell/wir-graturilieren-peter-boehling-annette-leiterer-tobias-geissner/
  10. ↑ https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/kataloge/audio-in-der-content-und-medienproduktion.html
  11. ↑ https://www.hs-geisenheim.de/fileadmin/pruefungsverwaltung/Master-Studiengaenge/Lebensmittelsicherheit__M.Sc._/Curricula_und_Modulhandbuecher/LSM_PO_2020_-_Modulhandbuch.pdf
  12. ↑ https://www.katarina-witt-stiftung.de/stiftung/stiftungsrat.html
  13. ↑ https://www.eurobuch.de/buch/isbn/3927801046.html
  14. ↑ https://www.freie-journalistenschule.de/fileadmin/user_upload/documents/extracts/freie-journalistenschule-modul-108-audio-und-hoerfunkjournalismus-leseprobe.pdf
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