Klassifikation nach ICD-10
T81.8 Sonstige Komplikationen bei Eingriffen, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Begriff Tourniquet-Syndrom (deutsch Stauschlauch-Syndrom) beschreibt Strangulationen von Extremitäten durch geeignete Fremdmaterialen (z. B. Haare, Schnüre) und die dabei entstehenden schmerzhaften Schwellungen, die chirurgische Notfälle darstellen, weil die Strangulierung zu Ischämie oder Nekrose der betroffenen Körperteile führen kann. Grundsätzlich ist bei Vorliegen dieses Syndromes im Säuglingsalter auch an Kindesmissbrauch zu denken.

Begriffsabgrenzung

Bei der Paraphimose entsteht die Strangulation nicht durch Fremdmaterial, sondern durch das phimotisch verengte Präputium.

Der Begriff Tourniquet-Syndrom wird in der Literatur zum Teil synonym mit Postischämie-Syndrom verwendet, das die Folgen nach langanhaltender Durchblutungsstörung (Reperfusionsschaden) beschreibt.

Einzelnachweise

  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 879
  2. H. Kristen: Zur Behandlung des Tourniquet-Syndroms mit Trasylol. In: Langenbeck's Archives of Surgery. Springer, 1969, ISSN 1435-2443, (online auf: springerlink.com)
  3. A. Klusmann, H. G. Lenard: Tourniquet syndrome--accident or abuse? In: Eur J Pediatr. Band 163, Nr. 8, Aug 2004, S. 495–498. PMID 15179509
  4. P. Lohana u. a.: Toe-Tourniquet Syndrome: A Diagnostic Dilemma! In: Ann R Coll Surg Engl. 2006 Juli; 88(4), S. 358. PMC 1964618 (freier Volltext)
  5. pschyrembel online, abgerufen 8. August 2020 Tourniquet Syndrom

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