Der Trainmeuseler Brunnen ist eine Schichtquelle nahe Trainmeusel, einem Ortsteil der oberfränkischen Marktgemeinde Wiesenttal im Landkreis Forchheim in Bayern.
Lage
Die Quelle im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst auf etwa 422 m ü. NHN liegt 800 Meter nordwestlich von Trainmeusel im Gewann Brunnteich. Sie ist als Naturdenkmal (ND-04447) ausgewiesen und Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes LSG Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst im Regierungsbezirk Oberfranken, (LSG-LSG-00556.01, WDPA: 396107).
Beschreibung
Der Quellaustritt ist in Stein gefasst, mit einem Gitter versperrt und hat eine geringe Schüttung. Das Quellwasser fließt in ein kleines Becken ab, der weitere Ablauf ist nicht erkennbar. Letztlich dürfte es entsprechend der Hangneigung durch eine nordwärts laufende, steile Talkerbe 120 Höhenmeter hinunter der weniger als einen Kilometer entfernten Wiesent im Tal zufließen.
Der Brunnen ist die einzige Quelle auf der gesamten Albhochfläche im Gemeindegebiet von Wiesenttal. Er versorgte bis 1923 die Bewohner Trainmeusels und die damals vorhandenen Hüllen mit Wasser. Es gab hierfür keine Leitung, das Wasser musste entweder getragen oder gefahren werden. In trockenen Jahren wurde der Brunnen gesperrt und das Wasser zugeteilt.
Wahrscheinlich bezog im Mittelalter die nahe Burg Neideck über eine 1300 Meter lange Teuchelleitung aus Eichenstämmen Wasser aus dem Brunnen.
Die Lage des Brunnens auf der weithin verkarsteten Albhochfläche ist geologisch gesehen eine Besonderheit. Dass hier im subrodierten Weißjura eine Schichtquelle auftreten kann, hat seine Ursache in einem nur lokal zwischen dessen Kalkschichten eingeschobenem Mergelpaket, das durch seinen Tonanteil das Wasser staut und an seinem Hanganschnitt quellen lässt.
Heute wird der Brunnen von Nahtouristen besucht. Er liegt am Abschnitt des mit blauem Strich markierten Franz-Josef-Kaiser-Wanderwegs zwischen Streitberg im Wiesent-Tal und dem näheren Trainmeusel auf der Hochebene. Eine Infotafel führt in die lokale Hydrogeologie ein und berichtet über die geschichtliche Nutzung des Brunnens. Zu Ostern wird er nach örtlichem Brauch als Osterbrunnen geschmückt.
Einzelnachweise
- ↑ Lage des Brunnens im Bayernatlas (abgerufen am 28. August 2016)
- ↑ Gewannname nach der auf dem Bayernatlas anwählbaren historischen Karte.
- ↑ Naturdenkmäler im Landkreis Forchheim (Abgerufen am 28. August 2016)
- ↑ www.protectedplanet.net, LSG Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst im Regierungsbezirk Oberfranken (abgerufen am 28. August 2016)
Weblinks
Koordinaten: 49° 47′ 55″ N, 11° 14′ 28″ O