Transport for London
 TfL 



Verantwortungsbereich in England
Staatliche Ebene Exekutivagentur in der Greater London Authority
Stellung der Behörde Verkehrsbehörde
Rechtsform Körperschaft des öffentlichen Rechts
Aufsichts­behörde(n) Vorsitzender:
Bürgermeister von London
Sadiq Khan
Bestehen 3. Juli 2000 (Greater London Authority Act 1999)
Entstanden aus London Regional Transport
Hauptsitz Windsor House, Victoria Street, Westminster, London SW1H 0TL
Haushalt 2015/16: 11,5 Milliarden £ (40 % davon aus Fahrscheineinnahmen)
Commissioner Mike Brown
Mitarbeiter 28.000
Website tfl.gov.uk

Transport for London, kurz TfL, ist die Dachorganisation, die seit 2001 das Verkehrssystem in London koordiniert. Ein direkt dem Mayor of London unterstellter Ausschuss führt TfL. Der Commissioner of Transport for London ist als Geschäftsführer tätig und dem Ausschuss gegenüber verantwortlich.

Aufgabenbereiche

TfL ist in drei Hauptdirektionen aufgeteilt, die für bestimmte Arten von Verkehrsmittel zuständig sind.

  • London Rail, zuständig für

TfL besitzt und betreibt auch das London Transport Museum (LTM) im Covent Garden. Dieses Verkehrsmuseum befasst sich mit der Verkehrsgeschichte Londons. Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Museumsdepot in Acton, das nur während einiger Wochenenden geöffnet ist.

Tarife

Die meisten Verkehrsmittel, die unter der Kontrolle von Transport for London sind, besitzen ein eigenes Tarifsystem für Einzelfahrten. London-Buses-Stadtbusse und Tramlink wenden ein gemeinsames Tarifsystem an, ebenso London Underground und Docklands Light Railway. Dabei gilt ein spezifischer Preis je nach genauer Relation, genutzten Verkehrsmitteln und Tageszeit.

Neben diesen verkehrsmittelspezifischen Tarifsystemen für Einzelfahrten gibt es ein Tarifzonensystem (Travel zones). Hier werden Zeitfahrkarten (Travelcards; Gültigkeit zwischen einem Tag und einem Jahr), auch mit Abonnements angeboten. Diese sind gültig auf der Docklands Light Railway, bei der London Underground, in Stadtbussen, bei regionalen Eisenbahnverbindungen und der Tramlink, bis zu einem gewissen Grad auch auf Schiffslinien. Als Besonderheit gelten Travelcards im Gültigkeitszeitraum grundsätzlich in allen Bussen im gesamten Stadtgebiet.

Die Oyster-Card ist ein kontaktloses Chipkartensystem, mit dem Einzelfahrten mit im Voraus eingezahltem Guthaben durchgeführt („Pay-as-you-go“) oder Zeitkarten aufgeladen werden können. Dabei gibt es bei Einzelfahrten eine tägliche Höchstgrenze je nach durchquerten Zonen, sodass zusätzliche Fahrten innerhalb des gleichen Tages nicht abgerechnet werden.

Seit 2014 können kontaktlose Mastercard-, Visa-, American-Express- und Maestro-Karten wie Oyster-Karten für Pay-as-you-go-Einzelfahrten benutzt werden. Hierbei gibt es nicht nur eine tägliche, sondern auch eine wöchentliche Höchstgrenze.

Die Zone 1 umfasst im Wesentlichen die Bezirke City of London und City of Westminster. Die Zonen 2–6 sind konzentrisch darum angeordnet und decken den Rest von Greater London ab. Die Zonen 7–9 umfassen alle Underground-Stationen außerhalb Greater Londons. Daneben gibt es noch die Sonderzone London Trams (alle Stationen) und Außenzonen ohne Bezeichnung in denen der TfL-Tarif gilt. TfL Rail bedient darüber hinaus auch Bahnhöfe außerhalb des TfL-Tarifsystems. Dort kommt der National-Rail-Tarif zur Anwendung und Oyster Cards werden nicht anerkannt. Im eigenwirtschaftlich betriebenen Eisenbahnverkehr (z. B. Heathrow Express, Gatwick Express sowie in Fernzügen) innerhalb des TfL-Bereichs wiederum werden, trotz eigenem Tarif, Oyster Cards und TfL-Tickets akzeptiert.

Londoner Verkehrsgeschichte

Bis 1933 gab es keine übergeordnete Koordination der verschiedenen Verkehrsmittelarten. Dies änderte sich am 1. Juli 1933 mit der Gründung des London Passenger Transport Board (LPTB). Diese öffentlich-rechtliche Organisation übernahm die Kontrolle sämtlicher U-Bahnen und Straßenbahnen sowie fast aller Omnibusse. 1948 ging der LPTB in die neu geschaffene London Transport Executive (LTE) über. Sie war Teil der British Transport Commission, die auch für British Railways verantwortlich war. 1963 gelangte die LTE unter der Bezeichnung London Transport Board (LTB) in den direkten Verantwortungsbereich des britischen Verkehrsministers.

Von 1970 bis 1984 war der Greater London Council (GLC) für die Buslinien in Greater London und die London Underground verantwortlich. Die zu diesem Zweck geschaffene Verwaltungsabteilung war die London Transport Executive (GLC). 1984 erfolgte die Gründung der öffentlich-rechtlichen Gesellschaft London Regional Transport (LRT), da der GLC zwei Jahre später aufgelöst werden sollte. LRT lagerte 1985 die London Underground in die Tochtergesellschaft London Underground Limited (LUL) aus. Nach der Privatisierung des Busverkehrs Ende der 1980er Jahre war LRT Konzessionsgeber für die ausgeschriebenen Buslinien. Im Jahr 2000 löste TfL den LRT ab und übernahm von dieser Organisation die meisten Aufgaben und Verkehrsmittelarten als Regie-Unternehmen.

Das Public Carriage Office war ursprünglich eine Abteilung des Metropolitan Police Service, der Unterhalt der Hauptstraßen lag zuvor im Zuständigkeitsbereich der britischen Regierung und der einzelnen London Boroughs. Beide Aufgabenbereiche wurden im Jahr 2000 ebenfalls an TfL übertragen. Das Netz der London Underground ging erst 2003 an TfL über.

Literatur

  • Oliver Green, John Reed: The London Transport Golden Jubilee Book (1933–1983), The Daily Telegraph, London 1983. ISBN 0-901684-96-1 (geb.) bzw. ISBN 0-901684-86-4 (paperback)
Commons: Transport for London – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website von TfL (englisch)
  • Besucherinformation der TfL (englisch) Die Seite kann auf deutsche Sprache umgestellt werden. Hierfür die Option Travel information in your language wählen. Die Sprache lässt sich im Google-Menü am unteren linken Rand der Seite einstellen. Google übersetzt den englischen Text in die gewählte Sprache, wobei die Qualität der Übersetzung verbesserungsfähig ist.

Einzelnachweise

  1. Projects and Planning Panel, Project Monitoring papers. Transport for London, 9. Januar 2014, S. 12, abgerufen am 3. Januar 2014.
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