Traubiges Klettengras | ||||||||||||
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Illustration: Traubiges Klettengras (Tragus racemosus) rechts; links: Hundszahngras (Cynodon dactylon) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tragus racemosus | ||||||||||||
(L.) All. |
Das Traubige Klettengras (Tragus racemosus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Klettengräser (Tragus) in der Unterfamilie Chloridoideae innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie ist in vielen Gebieten der Welt ein Neophyt.
Beschreibung
Das Traubige Klettengras wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 10 bis 35, selten bis zu 50 cm. Die niederliegenden bis aufsteigenden Halme sind verzweigt und es werden an den Knoten (Nodien) Wurzeln gebildet. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Die Blattscheide ist bauchig aufgeblasen. Das Blatthäutchen (Ligula) als Haarkranz ausgebildet. Die einfache, ledrige Blattspreite ist flach und der Blattrand ist steif behaart.
In einem zusammengezogenen, ährenförmigen, rispigen Blütenstand stehen drei bis acht 3,5 bis 5,2 mm lang gestielte Ährchen zusammen. Die untere Hüllspelze ist bei einer Länge von 1 mm breit dreieckig und die obere zugespitzt, ledrig, siebennervig mit auffallenden hakigen Stacheln auf den Nerven.
Die Blütezeit ist Juni bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.
Ökologie
Beim Traubigen Klettengras ist nur ein Teil der Ährchen fruchtbar, aber die anderen dienen der Klettausbreitung (Epichorie). Die Borsten verhaken sich im Fell von Tieren.
Vorkommen
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Traubigen Klettengrases reicht von Europa bis Zentralasien und vom tropischen und südlichen Afrika bis Pakistan. Das Traubige Klettengras ist eine subtropische Pflanze, die vielleicht aus der afrikanischen oder vorderindischen Savannenregion stammt. In Europa nordwärts bis zur Bretagne, oberes Rhonetal, Alpensüdrand, Marchfeld; nördlich der Alpen nur stellenweise eingebürgert. Mittelmeergebiet, Mittlerer Osten, Afrika, sonst in wärmeren Gebieten weltweit verschleppt. Man findet es sehr selten in „Unkraut“-beständen vor allem auf Verladebahnhöfen und in Hafenanlagen, über die Wolle umgeschlagen wird. Die reifen Ährchen des Klettengrases bleiben im Fell von Tieren hängen und werden so ausgebreitet. Nach Mitteleuropa wurde das Gras deshalb zumeist mit Wolle beispielsweise ins Rheintal zwischen Karlsruhe und Bingen eingeschleppt. Neuerdings tritt es dort – möglicherweise bedingt durch den Rückgang der Textilindustrie – wesentlich seltener auf.
Das Traubige Klettengras gedeiht auf lockeren, meist sandigen und stets nährsalzreichen, sommerwarmen, humusarmen Boden. Es erträgt zeitweilige Trockenheit. Es wächst in Mitteleuropa in Gesellschaften der Verbände Salsolion, Eragrostion oder Polygonion avicularis. Es kommt in Mitteleuropa nur in niederen Lagen vor und steigt im Eisacktal bei Atzwang bis 400 Meter, in der Umgebung von Bozen bis 500 Meter und im Kanton Wallis bei Siders bis 900 Meter Meereshöhe auf.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (sehr trocken), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).
Quellen
Einzelnachweise
- 1 2 Tragus racemosus (L.) All., Traubiges Klettengras. FloraWeb.de
- ↑ Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 410.
- 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 262.
- ↑ Tragus racemosus. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 18. November 2016.
- ↑ Hans Joachim Conert: Familie Poaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 3, Seite 119–120. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1983. ISBN 3-489-52020-3.
- ↑ Tragus racemosus (L.) All. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. April 2021.
Literatur
- Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 95. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 7: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Alismatidae, Liliidae Teil 1, Commelinidae Teil 1): Butomaceae bis Poaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3316-4 (Band7).
- Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6.
Weblinks
- Datenblatt mit Bildern und Verbreitung in Nordamerika bei Flora of North America online.
- Traubiges Klettengras. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Michael Hassler, Bernd Schmitt: Datenblatt: Tragus racemosus (L.) All. (Klettgras) bei Flora von Deutschland - Eine Bilder-Datenbank, Version 2.91