Triebisch

Die Triebisch in Meißen.

Daten
Gewässerkennzahl DE: 53732
Lage Sachsen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe Nordsee
Quelle im Tharandter Wald
50° 56′ 5″ N, 13° 30′ 45″ O
Quellhöhe 428 m ü. NN
Mündung in Meißen in die ElbeKoordinaten: 51° 9′ 49″ N, 13° 28′ 34″ O
51° 9′ 49″ N, 13° 28′ 34″ O
Mündungshöhe 106 m ü. NN
Höhenunterschied 322 m
Sohlgefälle 9,6 
Länge 33,4 km oder 37 km
Abfluss am Pegel Herzogswalde 1
AEo: 46,64 km²
Lage: 27,5 km oberhalb der Mündung
NNQ (02.08.1990)
MNQ 1990/2015
MQ 1990/2015
Mq 1990/2015
MHQ 1990/2015
HHQ (12.08.2002)
10 l/s
41 l/s
376 l/s
8,1 l/(s km²)
9,12 m³/s
65 m³/s
Abfluss am Pegel Garsebach
AEo: 164,95 km²
Lage: 8,2 km oberhalb der Mündung
NNQ (21.08.1980)
MNQ 1960/2015
MQ 1960/2015
Mq 1960/2015
MHQ 1960/2015
HHQ (13.08.2002)
220 l/s
676 l/s
1,56 m³/s
9,5 l/(s km²)
18,6 m³/s
200 m³/s
Linke Nebenflüsse Faule Pfütze, Schwarze Pfütze, Triebenbach, Hetzbach
Rechte Nebenflüsse Kroatenbach bzw. Kroatenwasser, Warnsdorfer Bach, Bleichwasser, Kleine Triebisch
Mittelstädte Meißen
Kleinstädte Wilsdruff, Tharandt
Gemeinden Klipphausen

Die Triebisch ist ein 37 km langer linker Nebenfluss der Elbe in Sachsen.

Verlauf

Der Fluss entspringt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Die Quelle der Triebisch befindet sich im Tharandter Wald südlich von Grillenburg in der Schneise 15. 50.933659 N, 13.512445 O ( Der X-Bach, die sog. „Alte Triebisch“ mit Anschluss an Kroatenbach bzw. Kroatenwasser entspringt zwischen Klingenberg-Colmnitz und Grillenburg)

Sie durchfließt in einem engen Tal die nach ihr benannte frühere Gemeinde Triebischtal. Besonders bekannt ist der Talabschnitt „Tanneberger Loch“, da dort früher die Bundesautobahn 4 verlief. Bei Rothschönberg nimmt die Triebisch durch den Rothschönberger Stolln die Bergbauwässer des Freiberger Bergbaureviers auf und mündet nach Durchfließen des Meißner Stadtteils Triebischtal in Meißen in der Triebischvorstadt gegenüber von Cölln in die Elbe.

Die Triebisch ist nicht schiffbar; größter Zufluss ist die oberhalb von Garsebach einmündende Kleine Triebisch. Am linken Ufer des Flusses erstreckt sich zwischen Garsebach und dem Buschbad der dreieinhalb Kilometer lange Obsidianfelszug der Garsebacher Schweiz. Ebenfalls ist dort der Götterfelsen und die Hohe Eifer zu finden.

Ehemalige Mühlen

Oberlauf im Tharandter Wald

Die Länge der Triebisch wird unterschiedlich entweder mit 33,4 km oder mit 37 km angegeben – wobei die Länge von 37 km der eigentlichen Referenzlänge des Flusses, nämlich vom entferntesten Quellgebiet bis zur Mündung in die Elbe gerechnet, entsprechen.

Dies betrifft den X-Bach („Alte Triebisch“) im Tharandter Wald, der die Grillenburger Teiche mit speist und je eine künstliche Verbindung zum Seerenbach als auch den Kroatenbach bzw. Kroatenwasser hat. Die 33,4 km entsprechen dem Abfluss der Grillenburger Teiche am Schlossteich als Neue Triebisch. Ein genauer Quellstandort ist historisch nicht benannt. Von Einheimischen wird die Quelle des X-Baches (450,9 m ü. NN) an der Schneise 20 / Bahnhofstraße (heute falsch Salzstraße genannt) im Tharandter Wald (Gemarkung Grillenburg der Stadt Tharandt) unweit der Wasserscheide zum Colmnitzbach bei Klingenberg als Triebischquelle angegeben. Auch in dem Buch „Die große Wassernot in Sachsen 1897“ ist zu finden: „Die Quelle der Triebisch befindet sich bei Klingenberg.“

Mit dem Bau der Jagdhausanlage von Grillenburg und der Anlage der umgebenden ursprünglich vier Kunstteiche wurden spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts die örtlichen Verhältnisse stark geändert. Man benötigte sowohl einen kontinuierlichen Wasserzufluss für die u. a. zur Fischzucht genutzten Teiche als auch Wasser für die Mühle Grillenburg, die bis um 1900, zuletzt unterhalb der Teiche, bestand. Der ursprüngliche Verlauf der Triebisch, die Alte Triebisch, führt heute als X-Bach bis an die Hofewiese und ist dann durch je einen Kanal mit den Grillenburger Teichen und dem Kroatenbach bzw. Kroatenwasser verbunden. Mit dem Ziel, Wasser zu den Grillenburger Teichen leiten zu können, wurde ersterer Kanal nach Nordwesten durch die Hofewiese angelegt, der sich dort u. a. mit den natürlichen Zuflüssen Schwarze Pfütze und Faule Pfütze vereinigt und in Grillenburg an der S 194 die Neue Triebisch bildet. Ein weiterer Kanal, der Floßwassergraben bzw. Floßwasserkanal, östlich in den Tharandter Wald führend und heute z. T. noch sichtbar, lenkte im 18./19. Jahrhundert Wasser über die Wasserscheide Triebisch/Weißeritz in die Floßteiche am Seerenbach zur Unterstützung des Floßbetriebes an der Wilden Weißeritz (Flößbetrieb eingestellt 1872 – Wanderweg Flößerpfad Grillenburg – Tharandt – Grillenburg) und diente damit auch zum Hochwasserschutz der Triebisch.

Mit der Neuanlage der im 19. Jahrhundert verfüllten drei südlichen Teiche als Bade- und Gondelteich schuf man 1937–42 auch den Stauteich an der Schwarzen Pfütze, nördlich der Faulen Pfütze, südwestlich von Grillenburg im Tharandter Wald gelegen, mit zwei kontrollierbaren Abflüssen und zeitweise mit Kalkmühle und -staustufen zur Verbesserung der Fischzucht und zum Hochwasserschutz. Der natürliche Abfluss führt direkt zum höchstgelegenen der früheren vier und heutigen drei Teiche. Der andere führt als Hochwasser-Umfluter-Kanal mit dem Zufluss eines Überlaufes vom obersten und einer Einspeisungsmöglichkeit in den untersten Teich, zuletzt an der Frauensteiner Straße (S 189), durch den Ort Grillenburg, wo er am Standort der ehem. Mühle Grillenburg in die heutige Triebisch mündet.

Der Waldumbau im Tharandter Wald und der Bedarf an Trinkwasser für Grillenburg, Tharandt und den Kurort Hartha veränderte die Verhältnisse des Oberflächen- und Grundwassers des Gebietes ständig. So wird auch die stärkste Quelle des Tharandter Waldes, welche über den Warnsdorfer Bach in die Triebisch fließt, seit langem angezapft. Seit Mai 2003 versorgt sie die Erweiterung vom Forstbotanischen Garten Tharandt der Technischen Universität Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften Tharandt, den Nordamerikawald im ForstPark am Gewerbepark Kurort Hartha, mit Wasser für die geschaffenen Nordamerika-Seen (Neuanlage etwa 15 ha, seit 2002 im Aufbau).

Um 1870 wurden von der Forellenzucht und Teichwirtschaft von Rudolf Linke in Tharandt künstliche Stauteiche für die Forellenzucht an der Triebisch im Tharandter Wald errichtet. Sie befanden sich im Spechtshausener Forstrevier, zwischen der F-Flügel-Brücke und der Mündung des Triebenbaches und wurden nach der Zerstörung durch das Hochwasser 1897 nicht wieder errichtet. Nach 1990 wurden dort vom Staatsforst zwei Biotopteiche ohne Verwendung der historischen Dammreste an der Triebisch errichtet.

Siehe auch

Commons: Triebisch – Sammlung von Bildern

Literatur

  • Topographische Karte (Äquidistantenkarte) Sachsen, bearbeitet im topographischen Bureau des Königlichen Generalstabes. verschiedene Auflagen. Giesecke & Devrient, Leipzig, 1874–1918. Blatt 81: Section Tharandt
  • Die große Wassernot in Sachsen 1897. Sächsischer Volksschriftenverlag, Leipzig 1898
  • Topographische Karte (Meßtischblätter) Sachsen. Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes. versch. Auflagen, Leipzig, 1905–1942. Blatt 81: Section Tharandt
  • Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 10754 Amtshauptmannschaft Dresden 1912 – 1937 (0606): Anmeldungen von Wasserbenutzungen für das Wasserbuch, Abteilung II (Dresden-Altstadt), Bd. 3, Staatsforstrevier Tharandt und Grillenburg: Warnsdorfer Bach, Triebisch (Schloßteich), Wilde Weißeritz, Faule Pfütze, X. - Bach.
  • Rolf Böhm: Wanderkarte Tharandter Wald. 1:20000, 1. Auflage. Selbstverlag, Bad Schandau 2004, ISBN 3-910181-19-8
  • Hermann Clausnitzer: Entschuldigung, ich bin die Triebisch: Bachgeflüster zu Besonderheiten eines Flussgebietes. Ed. Winterwork, Grimma 2009, ISBN 978-3-942150-04-0
  • Mike Schmeitzner: Gaujägerhof und Neues Jägerhaus Grillenburg, in: Konstantin Hermann (Hrsg.) Braune Stätten. Orte und Gebäude der nationalsozialistischen Diktatur in Sachsen, Sandstein-Verlag bzw. Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden, 2014; Vorabdruck in: Rund um den Tharandter Wald, Amtsblatt der Stadt Tharandt, 16. Jhg., Ausg. 1, 16. Januar 2014, S. 27–29.

Quellen

  • Hydrologisches Handbuch. (PDF; 115 kB) Teil 2 Gebietskennzahlen. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 6, abgerufen am 25. Dezember 2017.

Einzelnachweise

  1. Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 10 & S. 59, abgerufen am 25. Dezember 2017.
  2. Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 10 & S. 60, abgerufen am 25. Dezember 2017.
  3. Bruno Steglich: Die Fischgewässer im Königreich Sachsen - Darstellung der gesamten sächsischen Fischereiverhältnisse, Sächsischer Fischerei-Verein (Hrsg.), Schriften Sächsischer Fischereiverein, Heft 20, Dresden-Schönfeld, 1895
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