Triftbrücke
Sicht von Westen
Nutzung Fussgängerbrücke
Überführt Bergweg Bergstation Triftbahn (Unteri Trift) – Trifthütte
Unterführt Triftwasser
Ort Gadmertal
Konstruktion Seilbrücke
Gesamtlänge 170 m
Breite 0,8 m
Konstruktionshöhe 1,4 m (inkl. Seilgeländer)
Höhe 100 m
Baukosten 350'000 CHF
Baubeginn Mai 2009
Eröffnung 12. Juni 2009
Planer KWO, Kraftwerke Oberhasli AG
Lage
Koordinaten 670282 / 171885
Höhe über dem Meeresspiegel 1720 m

Die Triftbrücke ist eine Fussgänger-Seilbrücke nach dem Vorbild der nepalesischen Dreiseilbrücken, welche die Triftschlucht und das Triftwasser im Süden des Gadmertals im Kanton Bern in der Schweiz überquert. Die Triftbrücke ist eine der längsten und höchsten Hängeseilbrücken für Fussgänger der Alpen.

Geschichte

Früher reichte die Zunge des Triftgletschers bis in die Triftschlucht und ermöglichte so den Alpinisten, auf dem Weg zur Trifthütte die Schlucht über den Gletscher zu überqueren. Schon 1996 war absehbar, dass dieser Weg in Kürze nicht mehr passierbar sein würde, da sich der Gletscher rasch zurückzog. Oberhalb der Schlucht bildete sich ein See, der umgangen werden musste.

2004 wurde eine erste Brücke gebaut. Nach kurzer Zeit stellte sich aber heraus, dass die Brücke durch die Windturbulenzen bei Föhnstürmen in der Triftschlucht zu gefährlichem Schaukeln neigte. Dies führte auch immer wieder zu Schäden an Gehfläche und Aufhängung. Ursprünglich für Alpinisten vorgesehen, wurde die Brücke zu einem Touristenmagneten und lockte, nachdem die KWO ihre Werkseilbahn für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, nun auch schlecht ausgerüstete Wanderer an. Für diese waren die beidseitig exponierten Zugänge ebenfalls ein Risiko. Aus diesen Gründen plante man im Herbst 2008 den Bau einer neuen Brücke, welche den veränderten Anforderungen genügen sollte.

An leicht nach Norden versetzter und 30 m höherer Position entstand so im Frühjahr 2009 in nur sechswöchiger Bauzeit die neue Brücke, die einen sichereren Steg und leichter erreichbare Zugänge aufweist. Mit Seilabspannungen kann sie extremen Windverhältnissen besser widerstehen. Die erst fünf Jahre alte bisherige Brücke wurde mit Fertigstellung der neuen abgebaut und erhielt im Juni 2010 im Göschenertal als Salbitbrücke einen neuen Standort.

Wenn man zur Trifthütte gelangen möchte, muss die Triftbrücke überquert werden. Eine der Aufstiegsrouten zur Windegghütte führt am Westende der Brücke vorbei, ohne dass man sie begehen muss.

Technische Daten

Die neue Brücke ist nun von beiden Seiten leichter zugänglich. Weiter wurde der Gehweg durch seitliche Kanthölzer und das Geländer durch horizontale Seile sicherer gemacht. Mit zwei schräg nach unten verlaufenden Spannseilen wird den Windkräften entgegengewirkt. Je zwei Tragseile verlaufen links und rechts auf Gehweghöhe, weitere zwei Tragseile bilden die Handläufe. Die oberen und unteren Tragseile sind durch vertikale Stahlarmaturen miteinander verbunden, die auch als Führungen für die horizontalen Geländerseile dienen. Die Tragseile werden von 24 Felsankern mit je 2,5 m Tiefe gehalten, wovon jeder mit 18 t Zuglast geprüft wurde. Der östliche Brückenkopf liegt ca. 16 m höher als der westliche.

Alte Triftbrücke Neue Triftbrücke
Länge101,6 m170 m
Höhe70 m100 m
Stahl220 Teile7'500 kg
Stahlseile65'000 m (Trag und Abspannseile)
Schrauben6'500
Lärchenholzplanken210340
Baukostenca. 100'000 CHF350'000 CHF
ProjektleitungWalter Brog
Statik, KonstruktionIngenieurbüro Pfaffen, Chur

Bilder

Einzelnachweise

  1. Beobachter 12/09
  2. Projekt Salbitbrücke (Memento des Originals vom 7. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Neue Brücke am Trift-Gletscher (Memento vom 11. April 2014 im Internet Archive) in Schweiz aktuell auf SF 1 vom 6. Mai 2009
  4. Technische Daten (2004) (Memento vom 7. Juli 2013 im Internet Archive)
  5. Technische Daten (2009) (Memento vom 18. September 2013 im Internet Archive)
Commons: Triftbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.