Trina Robbins (* 17. August 1938 in Brooklyn, New York City) ist eine US-amerikanische Comix-Zeichnerin. Sie war eine frühe Wegbereiterin des Underground-Comics und eine der wenigen Frauen zu dieser Zeit, die im Comic-Business tätig waren. Neben Comics hat Trina Robbins auch Sachbücher geschrieben.

Werdegang

Trina Robbins' erste Illustrationen wurden in Science-Fiction-Fanzines wie dem Habakkuk in New York veröffentlicht. Es folgten erste Comics für die New Yorker Underground-Zeitung East Village Other Ende der 1960er. Um für East Village Other arbeiten zu können, zog sie 1966 von Los Angeles nach New York und war dort mehrere Jahre für das Magazin tätig. Sie kümmerte sich um Werbung, zeichnete und posierte für die November-Ausgabe 1966 als "Slum Goddess". Ihren Lebensunterhalt verdiente sie überwiegend aus dem Verkauf selbstgenähter Kleidung. 1967 traf sie Art Spiegelman, der sie mit Woody Gelman bekannt machte. Für ihn entwarf sie mehrere Sticker. 1969 war sie an der Entwicklung der Figur Vampirella beteiligt und kreierte das knappe Kostüm des weiblichen Vampirs. 1970 verließ sie New York und zog nach San Francisco, wo sie sich am ersten feministischen Comic-Heft It Ain't Me, Babe beteiligte, das Comics von Trina und weiteren sechs Zeichnerinnen enthielt. Sie begann, andere Frauen in der Comic-Szene zu suchen und mit ihnen gemeinsam zu arbeiten.

Zwei Jahre später veröffentlichte sie mit Terry Richards, Lee Marrs und anderen Wimmen's Comix, ein Magazin, in dem ausschließlich Frauen Comics publizierten. Die Verantwortung für die Ausgabe lag nach einem Rotationsprinzip jeweils bei zwei Zeichnerinnen, die von den anderen unterstützt würden. Die Arbeit wurde als Kollektiv verstanden. Nach Ausgabe 7 gab es eine längere Pause und erst in den 1980er Jahren wurde das Magazin wiederbelebt. Der Titel wurde zu Wimmin's Comix verändert. Nach Ausgabe 17 wurde das Magazin 1991 eingestellt.

1974 zeichnete sie dann für die Heftserie Comix Book für Marvel Comics. 1983 erschien ihr Buch Woman and Comics und kurz darauf bei DC Comics eine Wonder-Woman-Miniserie von ihr. Seit Ende der 1990er Jahre verfasste sie weitere Bücher zum Thema "Frauen und Comic". Sie arbeitete auch an einer Adaption von Sax Rohmers Dope für Eclipse Comics und GoGirl mit Anne Timmons für Image Comics.

Auszeichnungen

Trina Robbins erhielt 1989 eine Auszeichnung der San Diego Comic Con für Strip AIDS U.S.A., was in Zusammenarbeit mit Bill Sienkiewicz und Robert Triptow entstand.

Alben

1977 erschien beim Volksverlag ein U-Comix-Sonderband (Nr. 13) mit ihren Arbeiten.

Trivia

Trina Robbins gehörte um 1970 zum Freundeskreis von Joni Mitchell, die sie im Titelsong ihres Albums Ladies of the Canyon porträtierte.

Sachbücher

  • Women and the Comics by Catherine Yronwode and Trina Robbins (Eclipse, 1983) ISBN 0-913035-01-7
  • A Century of Women Cartoonists (Kitchen Sink, 1993) ISBN 0-87816-206-2
  • The Great Women Superheroes (Kitchen Sink, 1997) ISBN 0-87816-482-0
  • From Girls to Grrrlz: A History of Women’s Comics from Teens to Zines (Chronicle, 1999) ISBN 0-8118-2199-4
  • The Great Women Cartoonists (Watson-Guptill, 2001) ISBN 0-8230-2170-X
  • Nell Brinkley and the New Woman in the Early 20th Century (McFarland & Co., 2001) ISBN 0-7864-1151-1
  • Eternally Bad: Goddesses with Attitude (Conari Press, 2001) ISBN 1-57324-550-X
  • Tender Murderers: Women Who Kill (Conari Press, 2003) ISBN 1-57324-821-5
  • Wild Irish Roses: Tales of Brigits, Kathleens, and Warrior Queens (Conari Press, 2004) ISBN 1-57324-952-1
  • The Brinkley Girls (Fantagraphics Books, 2009) ISBN 978-1-56097-970-8
  • Forbidden City: The Golden Age of Chinese Nightclubs (Hampton Press, 2009) ISBN 978-1-57273-947-5

Quellen

  • Andreas C. Knigge: Comic-Lexikon. Ullstein 1988, S. 175. ISBN 3-548-36554-X.
  • Patrick Rosenkranz: Rebel Visions. The Underground Comix Revolution 1963-1975. Fantagraphics Books 2002. S. 223. ISBN 1-56097-464-8

Einzelnachweise

  1. Stiles, Steve. "Habakkuk Remembered." Vojo de Vivo #2, 2001; p. 20 (PDF; 2,6 MB)
  2. Julie Zigoris: The First Woman To Draw Wonder Woman Wants You To Know She’s Alive and Well in SF. In: The San Francisco Standard. 1. März 2023, abgerufen am 2. März 2023 (englisch).
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