Die Trinkl-Siedlung ist eine Siedlung, die ab 1951 ohne Baugenehmigung in München-Moosach (am heutigen Mondscheinweg) entstand.

Entstehung

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden etwa 20 sogenannte Mondschein-Siedlungen in München, vor allem im Norden und im Osten der Stadt. Weil die Siedler ihre Häuser am Feierabend, „bei Mondschein“, als Schwarzbau erbaut hatten, um der Baupolizei zu entgehen, wurde die Siedlungen auch Mondschein-Siedlung genannt. Wegen der großen Wohnungsnot nach dem Krieg wurden die Bauten von der Stadt geduldet.

Bauplanungsrecht

Die Trinkl-Siedlung entstand auf einer Schafswiese aus dem Besitz des aus der Gemeinde Untermenzing stammenden Gast- und Landwirts Josef Trinkl. Dieser ermöglichte um 1951 über hundert Familien, meist Kriegsflüchtlingen und Heimatvertriebenen aus der Batschka in Jugoslawien, den Bau einer Wohnung. Ab 1953 bekam die Siedlung Strom, ab 1973 Trinkwasserversorgung. Ab 2002 wurde diese Splittersiedlung als eine der ersten im Raum München durch Aufstellung eines nachträglichen Bebauungsplans legalisiert. Im selben Jahr wurde die Straße als Reminiszenz an die Entstehungsgeschichte der Häuser in „Mondscheinweg“ benannt. 2015 wurden die letzten Schwarzbauten legalisiert. 2006 wurde das erste Vakuumkanalsystem in München in Betrieb genommen.

Die Trinkl-Siedlung ist ein Ort des Kulturgeschichtspfads Moosach.

Einzelnachweise

  1. Simon Schramm: Feldmoching: Wenn das Eigenheim erst nach Jahrzehnten legalisiert wird Süddeutsche Zeitung, 1. April 2016
  2. Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1702 a der Landeshauptstadt München Trinkl-Siedlung, 11. Dezember 2002, Planteil
  3. Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1702 a der Landeshauptstadt München Trinkl-Siedlung, 11. Dezember 2002, Textteil
  4. Mondscheinweg Münchner Straßenverzeichnis, abgerufen am 6. Februar 2019
  5. Linda Jessen: Schwarzbauten Am Hierlbach: Die Mondscheinsiedlung ist legal Abendzeitung, 7. Dezember 2015
  6. Historie der Trinkl-Siedlung Website des Trinkl - Siedlung e.V., abgerufen am 6. Februar 2019

Literatur

  • Süddeutsche Zeitung Nummer 238 Seite L8 vom 14. Oktober 1999
  • Münchner Merkur Nummer 46 vom 23. Juni 1981 und Nummer 60 Seite 17 vom 13. März 1981

Koordinaten: 48° 11′ 28,1″ N, 11° 29′ 41,9″ O

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