Trzebin (deutsch Trebbin, früher Trebin) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Człopa (Schloppe) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geographische Lage
Das Dorf liegt südlich des Krebs-Sees, etwa 35 Kilometer südwestlich von Deutsch Krone (Wałcz), drei Kilometer südsüdöstlich von Schloppe (Człopa) und vier Kilometer ostsüdöstlich von Drahnow (Drzonowo Wałeckie).
Geschichte
Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone an Preußen.
Das Dorf gehörte früher zu den Zützerer Gütern der Familie Goltz. 1641 hieß das Dorf Trebin und Trzebice. Der Ortsbezeichnung soll der altslawische Begriff treba, für Opferaltar, zugrunde liegen. 1785 verkaufte der bisherige Besitzer von der Goltz das Gut Drahnow zusammen mit Trebbin an den Pächter der Friedländer Güter für 17.500 Taler.
Die Gemeinde Trebbin hatte um 1930 eine 12,2 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet, in dem Trebbin der einzige Wohnplatz war, standen 53 bewohnte Wohnhäuser.
Im Jahr 1945 gehörte Trebbin zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Trebbin war dem Amtsbezirk Drahnow zugeordnet.
Im Februar 1945 wurde Trebbin von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Trebbin wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Trzebin“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Trebbin vertrieben.
Demographie
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1783 | – | adliges Dorf und Vorwerk nebst einer katholischen Filialkirche von Schloppe, 27 Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone |
1818 | 139 | adliges Dorf, zur Herrschaft Drahnow gehörig |
1864 | 419 | darunter 390 Evangelische und 29 Katholiken |
1910 | 396 | am 1. Dezember, davon 354 Evangelische und 52 Katholiken; sechs Personen mit polnischer Muttersprache |
1925 | 426 | darunter 379 Evangelische und 47 Katholiken |
1933 | 435 | |
1939 | 404 | |
Kirche
Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Schloppe.
Literatur
- Trebbin, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Trebbin (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 246–247 (Google Books).
- Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 470–472 (Google Books).
- Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 227–229 (Google Books).
Weblinks
- Die Gemeinde Trebbin im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- Amtsbezirk Drahnow (Territorial.de)
Einzelnachweise
- 1 2 Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 243 (Google Books).
- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 246–247 (Google Books).
- 1 2 Die Gemeinde Trebbin im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 34, Ziffer 1214 (Google Books).
- ↑ E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 68–69, Ziffer 271 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 88 (Google Books).
- 1 2 Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 470–472 (Google Books).
Koordinaten: 53° 4′ N, 16° 8′ O