Tschunja
Чуня

Tschunja (Чуня) im Einzugsgebiet der Steinigen Tunguska

Daten
Gewässerkennzahl RU: 17010500212116100041621
Lage Region Krasnojarsk (Russland)
Flusssystem Jenissei
Abfluss über Steinige Tunguska Jenissei Arktischer Ozean
Quelle Zusammenfluss von Südlicher und Nördlicher Tschunja im Mittelsibirischen Bergland
61° 44′ 40″ N, 102° 49′ 20″ O
Quellhöhe 339 m
Mündung Steinige TunguskaKoordinaten: 61° 36′ 54″ N, 96° 29′ 59″ O
61° 36′ 54″ N, 96° 29′ 59″ O
Mündungshöhe 143 m
Höhenunterschied 196 m
Sohlgefälle 0,27 
Länge 727 km (mit Quellfluss Südliche Tschunja: 1000 km)
Einzugsgebiet 70.500 km²
Abfluss am Pegel Strelka-Tschunja
AEo: 13.300 km²
Lage: 727 km oberhalb der Mündung
MQ 1961/1994
Mq 1961/1994
66 m³/s
5 l/(s km²)
Abfluss am Pegel Mutorai
AEo: 30.400 km²
Lage: 521 km oberhalb der Mündung
MQ 1964/1995
Mq 1964/1995
141 m³/s
4,6 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Kimtschu, Mutorai, Tytschany
Rechte Nebenflüsse Paimbu, Oberer Tschunku, Unterer Tschunku
Schiffbar bedingt

Die Tschunja (russisch Чуня) ist ein 727 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Steinigen Tunguska in Mittelsibirien (Russland, Asien).

Verlauf

Die Tschunja entsteht in 339 m Höhe im Mittelsibirischen Bergland aus der Nördlichen Tschunja (Sewernaja Tschunja) und Südlichen Tschunja (Juschnaja Tschunja). Beide entspringen in etwa 430 m in unmittelbarer Nähe der Grenze zur Oblast Irkutsk. Zusammen mit der Nördlichen Tschunja ist die Tschunja etwa 1000 Kilometer lang; der andere Quellfluss ist nur unwesentlich kürzer.

Die Tschunja durchfließt das Mittelsibirische Bergland in vorwiegend westlicher Richtung in weiten Bögen in einem zumeist engen Tal mit einer Reihe von Stromschnellen, deren bedeutendste Tschunski Samok (Tschunja-Schloss) genannt wird. Schließlich mündet der Fluss acht Kilometer oberhalb (südöstlich) der Siedlung Baikit in 143 m Höhe als deren bedeutendster Zufluss in die Steinige Tunguska.

Wichtigste Nebenflüsse der Tschunja sind Paimbu, Oberer Tschunku (Werchneje Tschunku) und Unterer Tschunku (Nischneje Tschunku) von rechts sowie Kimtschu, Mutorai und Tytschany von links. In ihrem gesamten Verlauf durchfließt die Tschunja das Territorium des ehemaligen Autonomen Kreises der Ewenken der Region Krasnojarsk.

Hydrographie

Das Einzugsgebiet der Tschunja umfasst 70.500 km². In Mündungsnähe erreicht der Fluss eine Breite von etwa 250 Metern und eine Tiefe von zwei Metern; die Fließgeschwindigkeit beträgt 0,4 m/s.

Die Tschunja gefriert von Oktober bis Mai. Während der Schneeschmelze im Mai und Juni führt sie Hochwasser, ebenso sporadisch niederschlagsabhängig in den weiteren Sommermonaten und besonders im Herbst. Die Wasserführung in Mündungsnähe beträgt im Jahresdurchschnitt 435 m³/s, im Mittellauf bei der Mündung des Mutorai noch 146 m³/s (Minimum im März mit 11,4 m³/s; Maximum im Mai mit 792 m³/s) und unterhalb des Zusammenflusses der Quellflüsse 70 m³/s (Minimum im März mit 4,4 m³/s; Maximum im Mai mit 357 m³/s).

Infrastruktur

Die Tschunja ist bei hohem Wasserstand für kleinere Fahrzeuge schiffbar.

Das von der Tschunja durchflossene Gebiet ist äußerst dünn besiedelt, sodass jegliche Infrastruktur praktisch fehlt. Die einzigen Orte am Fluss sind Strelka (auch Strelka-Tschunja; 2021: 139 Einwohner) nahe dem Zusammenfluss von Nördlicher und Südlicher Tschunja sowie Mutorai (76 Einwohner) an der Mündung des gleichnamigen Nebenflusses. Über Strelka führt ein Fahrweg von Wanawara an der Steinigen Tunguska in das nördlich gelegene Dorf Kislokan; eine Brücke gibt es nicht.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Artikel Чуня in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
  2. 1 2 Tschunja im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  3. Tschunja am Pegel Strelka-Tschunja – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  4. Tschunja am Pegel Mutorai – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  5. 1 2 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2020 goda. (xlsx; 1,58 MB) (Originaltitel: Итоги Всероссийской переписи населения 2020 года, deutsch: Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2020). Archiviert vom Original am 1. September 2022; abgerufen am 25. Mai 2023 (russisch).
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