TuS N-Lübbecke
Voller Name TuS N-Lübbecke GmbH
Gegründet1912/1945
Vereinsfarbenschwarz/rot
HalleMerkur Arena
Plätze3250
GeschäftsführerTorsten Appel
TrainerMichael Haaß
Liga2. Bundesliga
2022/23
Rang 4. Platz
DHB-Pokal2. Runde
Websitetus-n-luebbecke.de
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
NationalDHB-Pokalsieger
1981
InternationalEuropapokal der Pokalsieger
1981
Euro-City-Cup
1997, 1998

TuS N-Lübbecke ist der Name der ersten Männermannschaft der deutschen Handballspielgemeinschaft (Männer) LIT 1912 mit den Stammvereinen TVG Germania Nordhemmern, RSV Westfalia Mindenerwald, VfB Holzhausen II und des TuS Nettelstedt aus der Region um die ostwestfälische Stadt Lübbecke in Nordrhein-Westfalen und des wirtschaftlichen Trägers (TuS N-Lübbecke GmbH) der Profimannschaft. Die Namensgebung erfolgte auf Betreiben des Hauptsponsors Paul Gauselmann. 2021 gelang der siebte Aufstieg in die Bundesliga. Der TuS N-Lübbecke spielt seit der Saison 2022/23 in der 2. Bundesliga. Seit der Saison 2020/21 ist der TuS Teil der Handballspielgemeinschaft LIT 1912.

Geschichte

Schon auf dem Großfeld in den 1940er Jahren spielte man in dem 2000-Einwohner-Dorf in der damals höchsten Spielklasse. 1970 sorgte der Verein bundesweit für Aufsehen, als Herbert Lübking, seinerzeit Kopf der deutschen Nationalmannschaft, von Grün-Weiß Dankersen (heute GWD Minden) aus der Bundesliga in die Kreisliga zum TuS Nettelstedt wechselte. Aus diesem Wechsel resultierte ein bis heute anhaltendes Konkurrenzverhältnis zum Kreisrivalen GWD Minden.

Mit Lübking und anderen prominenten Verstärkungen marschierte der Verein durch die Ligen. Beim Endspiel um die Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1975, dem letzten Meisterschaftsspiel auf dem Großfeld überhaupt, unterlag TuS Nettelstedt auf eigenem Platz der TSG Haßloch knapp mit 14:15. 1976 erreichte man mit dem sechsten Aufstieg in Folge seit 1970/71 die Hallenhandball-Bundesliga. Der TuS Nettelstedt wurde 1977 Gründungsmitglied der eingleisigen Handball-Bundesliga und war deren erster Tabellenführer.

1981 gewann der Verein den DHB-Pokal und den Europapokal der Pokalsieger, an dem man als Vizepokalsieger 1980 teilgenommen hatte. 1983 stieg der Verein in die zweite Bundesliga ab; erst elf Jahre später gelang der Wiederaufstieg. 1997 und 1998 gewann der TuS den City-Cup, 1999 erreichte man erneut das Halbfinale dieses Wettbewerbs. 2001 stieg der Verein mit hohen Schulden erneut in die zweite Liga ab. Unter dem Namen TuS N-Lübbecke gelang der sofortige Wiederaufstieg, dem sich der erneute Abstieg anschloss. In der Saison 2003/04 stellte der TuS N-Lübbecke einen Rekord auf, als der Verein mit 68:0 Punkten die Zweitligasaison abschloss. Der TuS blieb damit als zweites Team nach der SG Flensburg-Handewitt 1991/92 in einer ganzen Zweitligasaison ohne Verlustpunkt (wobei die SG Flensburg in ihrer Rekordsaison auch noch das Finale im DHB-Pokal erreicht hatte). Am 17. März 2007 absolvierte der TuS sein 500. Spiel in der eingleisigen Bundesliga und hielt anschließend nach erfolgreicher Relegationsrunde die Klasse. Als die Mannschaft am 24. Februar 2008 auf den letzten Tabellenplatz fiel, trat Trainer Velimir Kljaić zurück; an seiner Stelle übernahm Teammanager Zlatko Ferić den Trainerposten. Ferić war bereits ein Jahr zuvor nach der Beurlaubung von Coach Jens Pfänder als Ersatz eingesprungen. Dennoch stieg der Verein aus der Bundesliga ab. Am 25. April 2009 gelang dem TuS der direkte Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga.

Zum ersten Saisonheimspiel 2009/10 wurde die Kreissporthalle Lübbecke umgebaut, seitdem ist sie mit einer VIP-Lounge ausgestattet (Merkur-Arena) und beherbergt eine Sportbar. Am 6. Februar 2010 zog der TuS N-Lübbecke durch einen 26:22-Auswärtssieg beim Bergischen HC erstmals ins Final Four des DHB-Pokals in Hamburg ein. Dort gewann man das „kleine Finale“ gegen den VfL Gummersbach und wurde Dritter. Die Bundesliga-Saison wurde mit einem zehnten Platz abgeschlossen. Auch in den beiden Folgejahren platzierte man sich mit dem zwölften und neunten Rang im Mittelfeld, stieg am Ende der Spielzeit 2015/16 als Tabellenletzter mit nur 8 Punkten jedoch erneut in die 2. Bundesliga ab. In der Ewigen Tabelle der 1. Bundesliga weist der TuS mit dem Ende der Saison 2015/16 exakt 800 absolvierte (gewertete) Partien auf. 283 davon wurden gewonnen, 439 gingen verloren. 78 Mal war Nettelstedt an einem Remis beteiligt. Hinzu kommen vier ausgetragene, jedoch später annullierte Spiele, von denen die TuS zwei gewonnen (1982 gegen PSV Hannover und 1997 gegen OSC Rheinhausen) und zwei verloren (beide 2015/16 gegen den HSV Hamburg) hatte.

In der Saison 2016/17 gelang der umgehende Wiederaufstieg. Das Ziel Klassenerhalt wurde in der Saison 2017/18 verfehlt und die Mannschaft stieg erneut ab.

Zur Saison 2020/2021 trat die männliche Handballabteilung der Handballspielgemeinschaft LIT 1912 bei. Diese bestand bis dahin aus den Vereinen TVG Germania Nordhemmern, RSV Westfalia Mindenerwald und dem VfB Holzhausen II. So konnte die Profimannschaft von dem starken Unterbau des neuen Vereinskonstrukts profitieren, um unter anderem Nachwuchsspielern den Übergang über eine Mannschaft in der 3. Liga in die Bundesliga zu ermöglichen. Nicht zuletzt kam es bereits 10 Jahre zuvor zur Gründung einer Jugendspielgemeinschaft JSG NSM-Nettelstedt bestehend aus den gleichen Stammvereinen. Da es für die Bundesligisten von immer größerer Bedeutung wurde einen stabilen Unterbau zu haben und der TuS Nettelstedt lediglich über eine weitere Landesliga-Mannschaft verfügte, war dies ein notwendiger Schritt für den Verein.

In der Saison 2020/21 stieg TuS N-Lübbecke als Tabellenzweiter in die Bundesliga auf. Achtungserfolg in der folgenden Bundesliga-Saison war ein Heimsieg gegen den deutschen Meister der vorherigen Saison aus Kiel. In einer unter Corona-Bedingungen voll ausgelasteten Merkur-Arena gelang es der Mannschaft aus Nettelstedt den Rekordmeister mit 29:25 zu besiegen. Trotz diesem und einiger anderer überraschender Erfolge verpasste der TuS den Klassenerhalt und stieg wieder in die zweite Liga ab.

Bekannte Spieler

Herbert Lübking, Dieter Waltke, Rainer Niemeyer (beide Weltmeister 1978), Peter Pickel, Gennadij Chalepo, Zbigniew Tłuczyński, Bogdan Wenta, Zoran Mikulić, Talant Dujshebaev, Sven Lakenmacher, Andrei Lawrow, Frank Løke, Abas Arslanagić (Olympia-Sieger 1972), Zoran Živković (Olympia-Sieger 1972 als Spieler und 1984 als Trainer, 1986 Weltmeister als Trainer), Velimir Kljaić (Olympia-Sieger 1996 als Trainer), Milan Lazarević und Zdravko Miljak (Olympia-Sieger 1972), Slavko Goluža (Olympia-Sieger 1996), Risto Arnaudovski, Michał Jurecki, Artur Siódmiak, Michele Skatar, Nikola Blažičko, Branko Kokir, Þórir Ólafsson, Tomasz Tłuczyński, Oleg Gagin (Weltmeister 1982)

Kader des TuS N-Lübbecke 2023/24

Nr. Nationalität Name Position Geburtstag Größe
12 Joonas Klama TW 18.02.2000 1,94 m
29 Nikolas Katsigiannis TW 17.09.1982 1,94 m
32 Leon Grabenstein TW 28.11.1999 1,94 m
2 Jó Gerrit Genz RR 19.05.1995 1,94 m
5 Rutger ten Velde LA 05.03.1997 1,79 m
7 Ole Günther RR 11.02.2002 1,90 m
9 Dominik Ebner RA 04.09.1994 1,89 m
10 Fynn Hangstein RM 23.03.2000 1,93 m
11 Benas Petreikis RM 09.02.1992 1,88 m
19 Yannick Dräger KM 15.01.1994 1,99 m
20 Tin Kontrec KM 09.09.1989 1,96 m
22 Luka Mrakovčić RM 22.09.1994 1,91 m
24 Sven Weßeling RL 16.12.1997 1,96 m
28 Marek Nissen RL 28.01.2001 1,94 m
52 Tom Skroblien LA 19.04.1993 1,87 m
57 Tim Kloor RA 22.01.2002 1,87 m
74 Lukas Süsser KM 24.02.2002 1,90 m
96 Tim Roman Wieling RA 25.09.1996 1,82 m

Transfers zur Saison 2023/24

Zugänge
Nation Name abgebender Verein
Leon GrabensteinHSG Konstanz
Fynn HangsteinThSV Eisenach
Tim Roman WielingASV Hamm-Westfalen
Tim KloorSC Magdeburg
Lukas SüsserSG Pforzheim/Eutingen
Ole GüntherGWD Minden
Stand: 7. März 2023
Abgänge
Nation Name aufnehmender Verein
Håvard ÅsheimZiel unbekannt
Peter StrosackTSV Bayer Dormagen
Leoš PetrovskýTBV Lemgo
Örn Vésteinsson ÖstenbergVfL Lübeck-Schwartau
Paul HolzhackerTuS Spenge
Finn-Jannes GernusZiel unbekannt
Aljoša RezarKarriereende
Florian BaumgärtnerKarriereende
Stand: 11. August 2023
Commons: TuS N-Lübbecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. handball-world.news: Stammtorhüter Asheim geht: TuS N-Lübbecke präsentiert neuen Keeper vom 23. November 2022, abgerufen am 23. November 2022
  2. handball-world.news: TuS N-Lübbecke bestätigt Verpflichtung von Zweitliga-Torschützenkönig Fynn Hangstein vom 3. Januar 2023, abgerufen am 3. Januar 2023
  3. handball-world.news: TuS N-Lübbecke verpflichtet Rechtsaußen von Erstligisten, abgerufen am 27. Januar 2023
  4. handball-world.news: SC Magdeburg-Talent wechselt zu TuS N-Lübbecke, abgerufen am 9. Februar 2023
  5. handball-world.news: TuS N-Lübbecke verpflichtet Nachwuchsspieler aus der dritten Liga, abgerufen am 20. Februar 2023
  6. www.handball-world.news GWD Minden stattet zwei Jugendspieler mit Anschlusskader-Verträgen aus, abgerufen am 7. März 2023
  7. handball-world.news: TuS N-Lübbecke verliert Stammtorhüter vom 22. November 2022, abgerufen am 22. November 2022
  8. handball-world.news: Keine Vertragsverlängerung beim TuS N-Lübbecke: Peter Strosack wechselt innerhalb der 2. HBL vom 24. Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023
  9. TBV Lemgo-Lippe bestätigt Transfer von tschechischem Nationalspieler. In: handball-world.news. Abgerufen am 20. Februar 2023 (deutsch).
  10. handball-world.news: VfL Lübeck-Schwartau verpflichtet "wurfstarken Spieler für den linken Rückraum", abgerufen am 10. Mai 2023
  11. tus-spenge.de: Paul Holzhacker wechselt zum TuS Spenge, abgerufen am 11. August 2023
  12. 1 2 westfalen-blatt.de: TuS N-Lübbecke: Für Gerrit Genz ist die Saison gelaufen, abgerufen am 11. August 2023
  13. hiller-anzeiger.de: Florian Baumgärtner beendet seine Karriere am Saisonende, abgerufen am 11. August 2023

Koordinaten: 52° 18′ 16,08″ N,  36′ 59,74″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.