Die U-20-Weltmeisterschaft 2023 (offiziell FIFA U-20 World Cup 2023) fand in Argentinien statt. Die Mannschaft Uruguays konnte sich durch ein 1:0 im Finale gegen Italien zum ersten Mal in ihrer Geschichte diesen Titel sichern.

Es handelte sich um die 23. Ausgabe der FIFA U-20-Weltmeisterschaft. Zunächst war Indonesien als Ausrichter vorgesehen. Es wäre das erste FIFA-Turnier in Indonesien und die zweite U-20-Weltmeisterschaft in Südostasien (nach Malaysia 1997) gewesen. Es wäre zugleich das erste FIFA-Turnier in der Region seit der Futsal-Weltmeisterschaft 2012 in Thailand gewesen. Indonesien sollte eigentlich bereits zwei Jahre zuvor die U-20-Weltmeisterschaft 2021 austragen, aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde das Turnier im Dezember 2020 abgesagt und Indonesien stattdessen mit der Austragung der U-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2023 beauftragt.

Indonesien blieb zunächst nach der Massenpanik im Kanjuruhan-Stadion Anfang Oktober 2022 mit mindestens 135 Toten, Austragungsort der WM. Dies gab FIFA-Chef Gianni Infantino am 18. Oktober, nach einem Treffen mit Staatspräsident Joko Widodo, bekannt. Am 29. März 2023 wurde Indonesien dann aber doch das Austragungsrecht entzogen ohne bereits einen neuen Gastgeber zu bestimmen. Dem vorausgegangen war die Ankündigung des Gouverneurs von Bali, Wayan Koster, „aus Solidarität mit Palästina“ die für das Turnier qualifizierte Mannschaft Israels nicht zu empfangen. Einen Tag später bewarb sich der argentinische Verband um die Ausrichtung. Am 17. April 2023 wurde Argentinien neuer Ausrichter des WM-Turniers. Statt der indonesischen Fußballnationalmannschaft nahm die argentinische Nationalmannschaft als Gastgeber am Turnier teil.

Auswahl des Gastgeber

Für die Austragung des Turniers im Jahr 2021 hatten sich ursprünglich fünf Kandidaten bzw. Austragungsteams beworben, von denen aber nur zwei Nationen ihre Bewerbung bis zum Ende aufrechterhielten. Am 24. Oktober 2019 wurde Indonesien nach der FIFA-Ratssitzung in Shanghai als Gastgeber bekannt gegeben. Aufgrund der Absage des Turniers durch die Covid-19-Pandemie, wurde für die Weltmeisterschaft 2023 kein neues Auswahlverfahren initiiert und Indonesien als Gastgeber festgelegt.

• Indonesien Indonesien (Zuschlag zunächst erteilt, Austragungsrecht am 29. März 2023 entzogen)
• Peru Peru
• Brasilien Brasilien (am 23. Oktober 2019 zurückgezogen)
• Bahrain Bahrain / Saudi-Arabien Saudi-Arabien / Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate (am 4. September 2019 zurückgezogen)
• Myanmar Myanmar / Thailand Thailand (am 27. August 2019 zurückgezogen)

Nachdem der Gouverneurs von Bali, Wayan Koster, im März 2023 angekündigt hatte, die für das Turnier qualifizierte Mannschaft Israels aus Solidarität mit Palästina nicht zu empfangen und seitens der indonesischen Regierung Zweifel geäußert worden waren, die Sicherheit der israelischen Sportler im mehrheitlich muslimischen Land garantieren zu können, verschob die FIFA zunächst die für Ende des Monats geplante Auslosung der Vorrundengruppen. Am 29. März 2023 – weniger als zwei Monate vor dem Eröffnungsspiel – entzog die FIFA Indonesien schließlich das Austragungsrecht. Nach FIFA-Angaben hätten mehrere Länder Interesse geäußert, das Turnier stattdessen auszurichten. Lediglich Argentinien gab jedoch eine formelle Bewerbung ab.

Austragungsorte

Für 2021 hatte der indonesische Fußballverband bereits 10 Stadien in 10 Städten in 7 Provinzen vorgeschlagen. Acht der Stadien liegen auf der Insel Java, eines auf Bali und eines auf Sumatra.

Nach der Neuvergabe an Argentinien benannte der Argentinische Fußballverband vier Stadien in vier Städten in Norden und Mitte des Landes als Austragungsorte.

Qualifikation

Für die Endrunde der U-20-Weltmeisterschaft qualifizierten sich 23 Mannschaften aus sechs Kontinenten. Hierzu dienten die kontinentalen U-19- und U-20-Meisterschaften. Der Gastgeber (zunächst Indonesien, schließlich dann Argentinien) war automatisch für die Endrunde qualifiziert.

• Der asiatische Verband AFC stellte neben dem ursprünglich vorgesehenen Gastgeber Indonesien vier weitere Teilnehmer. Als Qualifikationsturnier für diese diente die U-20-Asienmeisterschaft, die vom 1. bis zum 18. März 2023 in Usbekistan stattfand.
• Der afrikanische Verband CAF stellte vier Teilnehmer, die vom 18. Februar bis zum 12. März 2023 durch die U-20-Afrikameisterschaft in Ägypten ermittelt wurden.
• Aus dem nord- und mittelamerikanischen Verband CONCACAF nahmen vier Mannschaften teil. Als Qualifikationsturnier diente die U-20-Meisterschaft, die vom 18. Juni bis zum 3. Juli 2022 ausgetragen wurde.
• Dem südamerikanischen Verband CONMEBOL stehen ebenfalls vier Startplätze zu. Die Teilnehmer der Endrunde wurden über die U-20-Südamerikameisterschaft 2023 in Kolumbien ausgespielt. Nachdem Argentinien als Ersatzgastgeber bestimmt wurde, erhöhte sich das Kontingent auf fünf Teams.
• Der ozeanische Verband OFC erhielt zwei Startplätze. Die Teilnehmer der Endrunde wurden im Rahmen der U-20-Ozeanienmeisterschaft in Samoa im August 2022 ermittelt.
• Dem europäischen Verband UEFA standen fünf Startplätze zu. Als Qualifikationsturnier diente die U-19-Europameisterschaft in der Slowakei, die vom 18. Juni bis zum 1. Juli 2022 ausgetragen wurde.

Teilnehmer

Vorrunde

Finalrunde

Beste Torschützen

Nachfolgend aufgelistet sind die besten Torschützen der Endrunde.

Auszeichnungen

Nach dem Turnier vergab die Technische Studiengruppe weitere Auszeichnungen. Bis auf den Fair-Play-Award wurden alle Ehrungen von adidas gesponsert. Alle ersten Plätze in den individuellen Kategorien gingen an Spieler von Vizeweltmeister Italien.

Schiedsrichter

Insgesamt wurden 19 Schiedsrichtergespanne (jeweils ein Schiedsrichter und zwei Schiedsrichterassistenten), 6 Support-Schiedsrichter und 18 Videoschiedsrichter (VARs) von der FIFA nominiert. Der Schweizer Sandro Schärer musste aufgrund einer Wadenverletzung seine Teilnahme absagen und reiste mit seinem Gespann noch vor Turnierbeginn ab. Die FIFA nominierte daraufhin kurzfristig den Spanier José Sánchez Martínez mit seinen Assistenten nach.

Einzelnachweise