Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften der Junioren 2019 fanden vom 14. bis 18. August 2019 in der Oderlandhalle im deutschen Frankfurt (Oder) statt. Es waren die dritten Junioren-Bahnweltmeisterschaften auf deutschem Boden nach Leipzig (1981) und Stuttgart (1985). Organisator der Weltmeisterschaften war der Frankfurter RC ’90.
Die Oderlandhalle wurde 2013 und 2014 aufwändig saniert und die Radrennbahn dem internationalen Standardmaß von 250 Metern Länge angepasst.
Es waren über 300 Sportlerinnen und Sportler aus 48 Nationen gemeldet, so viele wie nie zuvor bei Junioren-Bahnweltmeisterschaften. Erstmals startete bei UCI-Weltmeisterschaften eine Mannschaft aus Subsahara-Afrika, eine Abordnung aus Nigeria mit vier Sportlerinnen und vier Sportlern; auch waren erstmals drei Mannschaften aus Afrika insgesamt dabei.
Erfolgreichste Mannschaft bei den Weltmeisterschaften war die gastgebende aus Deutschland, mit insgesamt neun Medaillen, darunter fünf goldene. An dreien dieser Goldmedaillen war Tobias Buck-Gramcko beteiligt, der die Einerverfolgung mit neuem deutschen deutschen Rekord (3:09,926 Minuten) sowie das 1000-Meter-Zeitfahren für sich entschied, wobei er im Finale der Einerverfolgung den kurz zuvor von Nicolas Heinrich gefahrenen Rekord (3:11,850) unterbot. In der Mannschaftsverfolgung gehörte er zu dem Vierer aus Hannes Wilksch, Nicolas Heinrich und Pierre-Pascal Keup, der mit 3:58,631 Minuten einen neuen Weltrekord aufstellte. Im Verlauf dieses Wettbewerbes kam es insgesamt zu vier neuen Weltbestzeiten: In der ersten Runde benötigte der Vierer aus Frankreich nur 4:00,384 Minuten. Im Rennen um Bronze verbesserte das Team aus Russland diese Zeit auf 3:59,955 und blieb damit erstmals unter vier Minuten. Im Finale um Gold fuhren sowohl der deutsche Vierer als auch der französische (3:59,543 min) erneut bessere Zeiten.
Die beiden weiteren Goldmedaillen für Deutschland errang die Kurzzeitfahrerin Alessa-Catriona Pröpster, die in Keirin und Sprint den WM-Titel gewann und im 500-Meter-Zeitfahren sowie im Teamsprint mit Christina Sperlich und Katharina Albers zudem Silber holte.
Den zweiten Platz im Medaillenspiegel belegte die Mannschaft aus Neuseeland mit vier Medaillen. Allein zwei goldene gingen auf das Konto von Laurence Pithie, der das Omnium und mit Klaan Watts das Zweier-Mannschaftsfahren gewann. Dank dem Kurzzeitspezialisten Konstantinos Livanos, der zwei Goldmedaillen in Sprint und Keirin gewann, endete Griechenland in der Medaillenstatistik auf Platz drei. Ebenfalls auf dem dritten Platz lagen die USA, deren zwei Goldmedaillen Megan Jastrab im Omnium und die Zweier-Mannschaft mit Jastrab und Zoe Ta-Perez im Madison gewannen.
Die indische Mannschaft im Teamsprint aus Rojit Singh Yanglem, Esow Alban, Ronaldo Singh Laitonjam und Jemsh Singh Keithellakpam errang die erste Goldmedaille im Radsport für ihr Land.
Zeitplan (Finalwettbewerbe)
Datum | Disziplinen Männer | Disziplinen Frauen |
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Mittwoch, 14. August | Teamsprint | Scratch, Teamsprint |
Donnerstag, 15. August | Mannschaftsverfolgung, Scratch, Keirin | Mannschaftsverfolgung |
Freitag, 16. August | Einerverfolgung, Punktefahren | Sprint, Omnium |
Samstag, 17. August | Omnium, Sprint | 500-Meter-Zeitfahren, Einerverfolgung, Punktefahren |
Sonntag, 27. August | 1000-Meter-Zeitfahren, Zweier-Mannschaftsfahren | Keirin, Zweier-Mannschaftsfahren |
Resultate
- Legende: „G“ = Zeit aus dem Finale um Gold; „B“ = Zeit aus dem Finale um Bronze; „1“ = Zeit aus der 1. Runde; „Q“ = Zeit aus der Qualifikation
- Kursiv geschriebene Sportlerinnen und Sportler bestritten bei Mannschaftswettbewerben nur die Qualifikation oder die erste Runde
Sprint
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Keirin
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Zeitfahren
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Teamsprint
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Einerverfolgung
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Mannschaftsverfolgung
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Scratch
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Punktefahren
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Omnium
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Zweier-Mannschaftsfahren
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Galerie
- Der deutsche Junioren-Vierer wurde mit Weltrekord Weltmeister
- Die indischen Fahrer holten Gold im Teamsprint
- Konstantinos Livanos, Weltmeister in Sprint und Keirin
- Silber im Teamsprint (v. l. n. r.): Katharina Albers, Christina Sperlich und Alessa-Catriona Pröpster
- Teamsprint-Mannschaft aus den Niederlanden (Daan Kool, Gino Knies, Tijmen van Loon)
- Goldmedaille in der Einerverfolgung
Medaillenspiegel
Rang | Land | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 5 | 4 | 0 | 9 |
2 | Neuseeland | 3 | 1 | 0 | 4 |
3 | Griechenland | 2 | 0 | 0 | 2 |
Vereinigte Staaten | 2 | 0 | 0 | 2 | |
5 | Australien | 1 | 4 | 0 | 5 |
6 | Frankreich | 1 | 2 | 1 | 4 |
7 | Russland | 1 | 1 | 2 | 4 |
8 | Indien | 1 | 1 | 1 | 3 |
Italien | 1 | 1 | 1 | 3 | |
10 | Volksrepublik China | 1 | 0 | 0 | 1 |
Dänemark | 1 | 0 | 0 | 1 | |
Japan | 1 | 0 | 0 | 1 | |
13 | Großbritannien | 0 | 2 | 6 | 8 |
14 | Polen | 0 | 1 | 2 | 3 |
15 | Chile | 0 | 1 | 1 | 2 |
Niederlande | 0 | 1 | 1 | 2 | |
17 | Kolumbien | 0 | 1 | 0 | 1 |
18 | Kanada | 0 | 0 | 1 | 1 |
Spanien | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Mexiko | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Irland | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Südkorea | 0 | 0 | 1 | 1 | |
Total | 20 | 20 | 20 | 60 |
Aufgebote
Bund Deutscher Radfahrer
- Juniorinnen (Kurzzeit)
- Junioren (Kurzzeit)
- Laurin Drescher, Julien Jäger, Dominic Kruse, Paul Schmidt
- Juniorinnen (Ausdauer)
- Hannah Buch, Hanna Dopjans, Paula Leonhardt, Finja Smekal, Friederike Stern, Lea Waldhoff
- Junioren (Ausdauer)
Österreichischer Rad-Verband
- Tim Wafler, Paul Buschek, Stefan Kovar
Swiss Cycling
- Dominik Bieler, Fabio Christen, Nicolò De Lisi, Damien Fortis, Fabian Weiss
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ U19-Bahn-WM 2019 in Deutschland. In: rad-net.de. 22. Juni 2018, abgerufen am 23. Juni 2018.
- ↑ Weltverband vergibt Junioren-WM nach Frankfurt (Oder). In: morgenpost.de. 21. Juni 2018, archiviert vom am 14. August 2019 .
- ↑ WM-Titel und Weltrekord für deutschen Junioren-Vierer. In: rad-net.de. 15. August 2019, abgerufen am 16. August 2019.