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Die USS California war das zweite Schlachtschiff der US Navy der Tennessee-Klasse. Sie wurde 1921 in Dienst gestellt und beim japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 schwer beschädigt und versenkt. Die California wurde anschließend wiederhergestellt und nahm bis Kriegsende an den Kampfhandlungen im Pazifik teil.
Tennessee-Klasse
Die Schiffe der Tennessee-Klasse unterschieden sich erheblich von ihren Vorgängerschiffen der New-Mexico-Klasse, hatten aber dieselbe Anzahl 14-Zoll-Geschütze an Bord. Bei ihnen wurde gesteigerter Wert auf den Unterwasserschutz gelegt. Ferner verstärkte man den Panzerschutz im Horizontalbereich und ermöglichte durch die Erhöhung des Rohrneigungswinkels eine größere Reichweite der Geschütze. Man zog damit die Lehren aus der Skagerrakschlacht, bei der sich zeigte, dass die Kampfentfernungen sich weiter steigern würden und gleichzeitig der Horizontalpanzer verstärkt werden musste, da die Granaten auf größere Entfernung in einem steileren Winkel auf das Schiff auftrafen. Gleichzeitig ging man bei ihnen zum Klipperbug über, damit sie besser in schwerer See operieren konnten. Sie waren fast baugleich mit der folgenden Colorado-Klasse, hatten jedoch zwölf 14-Zoll-Geschütze, die Folgeschiffe hingegen eine Kalibersteigerung auf acht 16-Zoll-Geschütze.
Die Schiffe der Tennessee-Klasse waren sehr schwer gepanzert und verfügten über die neuesten Entwicklungsstufen des Kriegsschiffbaus, so dass sie gegen Torpedo- und Minentreffer einen besseren Schutz besaßen als vergleichbare ältere Schlachtschiffe. Ihr größter Nachteil war ihre zu geringe Geschwindigkeit von knapp 22 Knoten, mit der sie gegenüber ausländischer Konkurrenz nicht mithalten konnten, da neuere Schlachtschiffe (und noch vorhandene Schlachtkreuzer) um die 30 Knoten Geschwindigkeit laufen konnten.
Geschichte
Von der Indienststellung bis zum Krieg
Der Bau der California wurde bereits 1915 beschlossen, aber durch den Ersten Weltkrieg bedingt wurde der Bau nur zögernd fortgeführt, da man im Krieg mehr Schiffe zur Abwehr deutscher U-Boote brauchte und bei ihrer langen Bauzeit eine Fertigstellung vor Beendigung des Krieges als irreal verworfen wurde. Außerdem zog man Konstruktionslehren aus dem Verlauf des Krieges und der damit geschlagenen Seeschlachten.
Das Schiff wurde auf der Mare Island Navy Yard gebaut, der Kiel wurde am 25. Oktober 1916 gelegt. Der Stapellauf folgte am 20. November 1919 und am 10. August 1921 konnte die California in Dienst gestellt werden. Sie hatte damit eine erheblich längere Bauzeit hinter sich als ihr Schwesterschiff USS Tennessee. Sie wurde sofort der Pazifikflotte zugeordnet und war bis zum Kriegsbeginn das Flaggschiff der US-Flotte im Pazifik.
Angriff auf Pearl Harbor
Beim japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 lag die California im Hafen und wurde schwer getroffen und versenkt. Nachdem zwei Torpedos unterhalb des Gürtelpanzers explodiert waren, traf eine Bombe die Munitionskammern der Flakmunition und tötete dabei über 50 Besatzungsmitglieder. Das ausbrechende Feuer erzeugte eine so starke Rauchentwicklung, dass die Maschinenräume, die die Pumpen betrieben, aufgegeben werden mussten. Nach fast drei Tagen ständig steigenden Wasserpegels blieb das Schiff schließlich auf ebenem Kiel im Hafenschlick stecken. Nur noch ihre Aufbauten ragten aus dem Wasser. Die Besatzungsmitglieder Herbert Jones, Jackson Pharris, Thomas Reeves und Robert Scott wurden für ihr Verhalten während des Angriffes mit der Medal of Honor, der höchsten Tapferkeitsauszeichnung der US-Streitkräfte geehrt. Jones, Reeves und Scott erhielten die Auszeichnung dabei posthum.
Hebung und Wiederherstellung
Das Schiff wurde erst im Mai 1942 gehoben und vor Ort notdürftig repariert, um bei der Puget Sound Navy Yard vollständig modernisiert zu werden. Wie bei der Tennessee wurden die Gittermasten komplett entfernt, die beiden Schornsteine zu einem Schornstein zusammengefasst, die Brückenaufbauten neu konstruiert im Stil der Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, neue optische Messgeräte eingebaut, Radar hinzugefügt und eine erhebliche Verstärkung der Flugabwehrbewaffnung installiert, so dass das Schiff sein Aussehen grundlegend veränderte und für die neue Art der Seekriegsführung gerüstet war.
Im Januar 1944 konnte die California wieder an aktiven Einsätzen der Pazifikflotte teilnehmen.
Kriegseinsätze
Bis zur Kapitulation Japans nahm die California an vielen Kampfeinsätzen der US Navy im Pazifik teil. Das waren unter anderem die Schlacht um die Marianen-Inseln, die See- und Luftschlacht im Golf von Leyte, die Schlacht in der Philippinensee und die Schlacht um Okinawa.
In der Schlacht in der Surigaostraße war die California in der Schlachtschifflinie, die von der West Virginia angeführt wurde, und maßgeblich an der erfolgreichen Versenkung der japanischen Schlachtschiffe Yamashiro und deren Schwesterschiff Fusō beteiligt.
Ihre Hauptaufgabe war es, während der Inseleinnahmen den Landungsstreitkräften Deckungsfeuer zu geben und durch diesen Landbeschuss den japanischen Widerstand zu brechen.
Am 6. Januar 1945 wurde sie von einem Kamikazeflieger getroffen und dabei wieder schwer beschädigt. Über 40 Besatzungsmitglieder starben, über 150 wurden verletzt.
Nach dem Krieg bis zur Verschrottung
Direkt nach dem Krieg wurde die California nach Singapur verlegt. Von dort aus erfolgte ihre Verlegung zur Atlantikflotte auf dem Weg um das Kap der guten Hoffnung.
1947 erfolgte ihre Außerdienststellung und damit der Verbleib in der Reserveflotte.
1959 wurde sie dann endgültig aus dem Schiffsregister der US Navy gestrichen und zum Abwracken verkauft. Bis 1962 wurde das Schiff komplett abgewrackt.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Homer N. Wallin: Pearl Harbor: Why, How, Fleet Salvage and Final Appraisal. United States Government Printing Office, 1968, S. 223–226