USS Jacob Jones | |
Übersicht | |
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Bauwerft |
New York Shipbuilding Company |
Kiellegung | 3. August 1914 |
Stapellauf | 29. Mai 1915 |
1. Dienstzeit | |
Indienststellung | 10. Februar 1916 |
Verbleib | Am 6. Dezember 1917 durch Torpedo versenkt |
Technische Daten | |
Verdrängung |
1060 ts (Standard) |
Länge |
105,25 m (315 ft 5 in) |
Breite |
10,15 m (30 ft 6 in) |
Tiefgang |
3,20 m (9 ft 8 in) |
Besatzung |
99 |
Antrieb |
4 Yarrow-Dampfkessel, 2 Schrauben |
Geschwindigkeit |
30 Knoten (52 km/h) |
Bewaffnung |
4 × 4"-Kanonen (105 mm/L50) M9 in Einzellafetten |
Die USS Jacob Jones (Kennung DD-61) war ein Zerstörer der U.S. Navy während des Ersten Weltkrieges und das erste Schiff, das diesen Namen trug. Sie gehörte zu der sechs Einheiten umfassenden Tucker-Klasse und war nach dem US-amerikanischen Marineoffizier Jacob Jones (1768–1850) benannt.
Taufpatin des Schiffes war Mrs. Jerome Parker Crittenden (geborene Paulina Cazenove Jones), eine Urenkelin des Namensgebers; erster Kommandant wurde Lieutenant Commander William S. Pye.
Technische Beschreibung
Jacob Jones wurde 1913 als fünftes Schiff der Tucker-Klasse (eine verbesserte Cassin-Klasse aus dem Jahre 1911) bestellt. Bauwerft war die New York Shipbuilding Company in Camden (New Jersey).
Sie hatte vier Yarrow-Kessel und zwei Curtis-Dampfturbinen, die die beiden Propeller antrieben. Für Langstrecken-Marschfahrten gab es eine dritte Turbine, die zu diesem Zweck auf einen der Propeller geschaltet war. Die Leistung der Antriebsaggregate betrug 17.000 WPS.
Die Geschütze der Hauptartillerie vom Typ M9 wogen je 6100 kg und verfeuerten 15 kg schwere Granaten. Bei einer Rohrerhöhung von 20° betrug die Reichweite ca. 15 Kilometer.
Es ist nicht geklärt, ob auf den Schiffen der Tucker-Klasse, die vom „General Board of the United States Navy“ verlangten beiden Flugabwehrgeschütze und die Minenlegevorrichtung für 36 Seeminen jemals installiert wurde.
Einsatzgeschichte
Nach der Indienststellung am 16. Februar 1917 begann das Schiff unverzüglich mit Ausbildungsfahrten vor der Küste von New England und lief dann in den Philadelphia Navy Yard für Reparaturarbeiten ein. Nach dem Kriegseintritt der USA am 1. April 1917 patrouillierte die Jacob Jones zunächst vor der Küste von Virginia, bis sie am 7. Mai 1917 von Boston aus in die europäischen Gewässer entsandt, und am 17. Mai in ihrem Stützpunkt Queenstown (Ireland) eintraf. Von hier unternahm der Zerstörer Patrouillen- und Geleitschutzfahrten in der Irischen See. Im Zuge dieser Aufgaben rettete die Jacob Jones am 8. Juli 1917 44 Überlebende des von einem deutschen U-Boot torpedierten Dampfschiffes SS Valetta. Zwei Wochen später geleitete der Zerstörer das britische Handelsschiff SS Dafila als er das Periskop eines U-Bootes sichtete. Bevor er jedoch einen Angriff auf das deutsche U 45 fahren konnte, hatte dieses bereits den Frachter torpediert, der zu sinken begann. Die Jacob Jones brach daraufhin den Angriff ab und rettete 26 Mann der 54-köpfigen Besatzung.
Am 19. Oktober 1917 geleitete in diesem Gebiet der britische Hilfskreuzer SS Orama und zehn Zerstörer (einschließlich der Jacob Jones) einen Konvoi von 20 Handelsschiffen ostwärts, als das deutsche Unterseeboot U 62 mitten im Verband auftauchte und seinen letzten Torpedo auf den Hilfskreuzer abfeuerte. Während das Schwesterschiff der Jacob Jones, die USS Conyngham (DD-58) die Verfolgung von U 62 mit Wasserbomben aufnahm, gelang es der Jacob Jones über 300 Schiffbrüchige der sinkenden Orama zu retten.
Versenkung
Anfang Dezember 1917 geleitete die Jacob Jones mit fünf anderen Zerstörern einen Konvoi nach Brest, von wo aus sie am 6. Dezember 1917 allein die Rückreise antrat. Sie fuhr einen Zickzackkurs als sie gegen 16:20 Uhr von dem deutschen U-Boot U 53 unter Kapitänleutnant Hans Rose entdeckt und auf eine Entfernung von 2700 m sofort torpediert wurde. Die Ausgucksposten konnten zwar den Torpedo in einer Entfernung von ca. 800 m an Steuerbord ausmachen, das sofort eingeleitete „Hart-Backbord“-Rudermanöver war jedoch erfolglos. Der Torpedo traf den Zerstörer Mittschiffs in einen Treibölbunker. Obwohl das Öl nicht in Brand geriet, begann die Jacob Jones unverzüglich über das Heck zu sinken. Der Kapitän, Commander David W. Bagley, gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes, da sich scharfe Wasserbomben auf dem Deck befanden, die jederzeit explodieren konnten. Als das Heck so weit eingetaucht war, dass der Bug nahezu senkrecht in der Luft stand, detonierten die Wasserbomben und töteten mehrere Besatzungsmitglieder, die es nicht geschafft hatten sich vom Schiffskörper zu entfernen. Da mit dem Torpedotreffer auch die elektrische Energie ausgefallen war, konnte das Schiff keinen Notruf absetzen. Das deutsche U-Boot funkte, nachdem es zwei schwerverwundete amerikanische Matrosen an Bord genommen und dieses erkannt hatte, die Versenkungsposition an die US-Marinebasis in Queenstown um die Rettung der Überlebenden zu ermöglichen. Die USS Jacob Jones sank nur acht Minuten nach dem Torpedotreffer südlich der Scilly-Inseln, zwei Offiziere und 64 Matrosen kamen hierbei ums Leben. Der überlebende I. Offizier des Zerstörers, Norman Scott, wurde während des Zweiten Weltkriegs zum Admiral befördert und fiel in einem Gefecht mit japanischen Schiffen im November 1942 bei Guadalcanal.
Die Jacob Jones war der erste Zerstörer der US Navy, der durch Feindeinwirkung verlorenging. 2022 wurde der Zerstörer etwa 64 Kilometer vor der Küste der Scilly-Inseln an der Südwestspitze Englands in 110 Metern Tiefe entdeckt (Lage ).
Wissenswertes
- Nach dem Lieutenant Junior Grade, Stanton F. Kalk, der sich bei der Rettung seiner Kameraden hervorgetan hatte und dem posthum die Distinguished Service Medal verliehen wurde, wurden zwei Zerstörer der US Navy benannt. (USS Kalk (DD-170) und USS Kalk (DD-611))
- Obwohl die USS Jacob Jones nur sechseinhalb Monate im Einsatz war, war es das Schiff, das bezogen auf die gesamten Zeit des Ersten Weltkrieges, die meisten Schiffbrüchigen gerettet hatte.
Siehe auch
Literatur
- A. B. Feuer: The U.S. Navy in World War I. Praeger Publishing Westport, Connecticut 1999, ISBN 978-0-275-96212-8.
- Robert Gardiner: Conway's All the World's Fighting Ships, 1906–1921. Naval Institute Press, Annapolis, Maryland 1985, ISBN 978-0-87021-907-8
- The Navy Book of Distinguished Service. Fassett Pub. Co, Washington, D.C. 1921.