Großes Moor

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Luftbild von Südwesten

Lage Niedersachsen, Deutschland
Fläche 3263 ha
Kennung NSG HA 208
WDPA-ID 378372
Geographische Lage 52° 30′ N,  47′ O
Meereshöhe von 41 m bis 44 m
Einrichtungsdatum 25.01.2007
Verwaltung NLWKN

Das Große Moor (auch Uchter Moor beziehungsweise Großes Uchter Moor genannt) ist ein 3.263 ha großes Hochmoorgebiet bei Uchte im Landkreis Nienburg/Weser in Niedersachsen (Deutschland), das seit 2007 unter Naturschutz steht.

Das Moorgebiet besteht aus teils naturnahen Bereichen, ehemaligem bäuerlichen Torfstichen sowie Hochmoorgrünland.

Geographie

Lage

Das Große Moor liegt im südwestlichen Teil der Norddeutschen Tiefebene unweit westlich von Uchte zwischen Bahrenborstel (7 km entfernt im Norden), Warmsen (5 km im Südosten), Diepenau-Essern (2 km im Südwesten) und Wagenfeld-Ströhen (7 km im Nordwesten). Einige Kilometer westlich, nordwestlich und nördlich wird das Große Moor von einem Abschnitt der Großen Aue passiert. Bäche, die diesem Fluss zustreben, entwässern das Moorgebiet.

Aufteilung

Das Große Moor besteht aus diesen Teilmooren:

  • Burgmoor
  • Herrenmoor
  • Löhmoor

Geschichte

Um 1700 v. Chr. entstand im nordöstlichen Teil, dem Darlaten-Moor, ein bronzezeitlicher Moorweg aus Erlen- und Eichenstämmen. Über Jahrhunderte wurde im Großen Moor Torf mit der Hand gestochen, der der bäuerlichen Bevölkerung als Brennmaterial diente. Ab den 1920er Jahren setzte Torfabbau im größeren Maßstab ein. Um 1925 gründete der Bremer Kaufmann Werner Most ein Torfabbauunternehmen in Uchte, das Ende der 1990er Jahre seine Produktion einstellte. 1931 gründete die Wintershall AG das Torfwerk Gewerkschaft Uchte - Torfwerke am Fuchsberg bei Darlaten, das bis heute tätig ist. Es betreibt eine Feldbahn im Moor, mit der der abgebaute Torf abtransportiert wird. Das Fabrikgebäude wurde bei einem Brand 1978 zerstört. Ein weiteres heute nicht mehr tätiges Unternehmen war die Torfgesellschaft Essern. 1959 kam es im Großen Moor zu einem Moorbrand. Bis Anfang der 1960er Jahre wurde der Torf mit der Hand gestochen und zu großen Mieten aufgeschichtet.

Moorbahn

2006 entstand die heimatkundlich und touristisch ausgerichtete Moorbahn Uchte-Essern. Gleichzeitig wurden ein Beobachtungsturm und Informationszentrum mit Café eingerichtet. Die Samtgemeinde Uchte hatte bereits 2001 Gleise eines ehemaligen Torfwerkes erworben. Das rund 10 km lange Streckennetz im Moor ist das längste Netz ähnlicher Bahnen in Niedersachsen. Von April bis Oktober findet ein vom Förderverein organisierter planmäßiger Bahnbetrieb statt.

Moorleiche

In den Jahren 2000 und 2005 wurde im Großen Moor im Uchter Ortsteil Darlaten bei Torfstecharbeiten die Moorleiche des Mädchens aus dem Uchter Moor gefunden. Es handelt sich um die sterblichen Überreste eines jugendlichen Mädchens, das in der vorrömischen Eisenzeit etwa um 650 v. Chr. lebte. Es ist der jüngste Fund einer Moorleiche in Deutschland und gleichzeitig die älteste Moorleiche aus Niedersachsen.

Literatur

  • Samtgemeinde Uchter Moor (Hrsg.): Moormemento: Das Große Uchter Moor. Uchte 2015 (Informationsbroschüre zum Uchter Moor und dem Moorleichenfund).

Einzelnachweise

  1. Die Moorbahn und der Moor-Erlebnispfad
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