Ucuetis ist der Name eines gallischen Handwerks-Gottes, der zusammen mit seiner Gefährtin Bergusia in Alesia (Alise-Sainte-Reine, Burgund, römische Provinz Lugdunensis) verehrt wurde.

Erwähnung

Ucuetis wird auf einer Weiheinschrift aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. (keltoromanische Zeit) einmal mit seiner Gefährtin Bergusia in lateinischer Sprache erwähnt. Diese Inschrift wurde zwischen 1839 und 1908 auf dem Mont Auxois, dem Ort des antiken Alesia entdeckt. Eine Widmung in gallischer Sprache, die in der Nähe eines Bauwerks gefunden wurde, trägt folgenden Text:

„Martialis Dannotali ieuru Ucuete sosin celicnon, etic gobedbi dugiiontiio Ucuetin in […] Alisia.“

„Martialis Sohn des Dannotalos widmet dem Ucuetis dieses keliknon (kleiner Tempel?), gemeinsam mit den Schmieden, welche den Ucuetis in […] Alesia.“

Wolfgang Meid:

Ein ebendort aufgefundenes Steinrelief, das einen Gott mit Hammer und eine Göttin mit Fruchtbarkeitsattributen zeigt, wird als Ucuetis und Bergusia gedeutet. Somit wäre Ucuetis ein Gott der (Metall-)Handwerker. Eine aus Bruchstücken zusammengesetzte Bronzevase mit den Namen der beiden Gottheiten wurde in einem Keller gefunden, der wegen weiterer Bronze- und Eisenrelikte als Lager einer darüber befindlichen Schmiedewerkstatt gedeutet wird.

Über die Göttin Bergusia ist außer diesen Funden nichts weiter bekannt.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-700-12609-3.
  • Miranda J. Green: Dictionary of Celtic Myth and Legend. Thames and Hudson Ltd. London, 1997, ISBN 978-0-500-27975-5.
  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
  • Wolfgang Meid: Die Kelten. Reclams Universal-Bibliothek, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-150-17053-3.

Einzelnachweise

  1. CIL XIII, 11247: Deo Ucueti / et Bergusiae / Remus Primi fil(ius) / donavit / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito).
  2. Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. S. 322.
  3. CIL 13, 2880.
  4. Die Kelten. S. 23; Meid übersetzt nach neuerer Auffassung gobedbi als Instrumentalform, im Gegensatz zu früheren Etymologien, die eine Dativform „…und auch den Schmieden…“ annahmen, z. B. noch bei Birkhan.
  5. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 612 f.
  6. Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. S. 43.
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