Uengsterode
Koordinaten: 51° 15′ N,  50′ O
Höhe: 291 (284–305) m ü. NHN
Fläche: 3,43 km²
Einwohner: 359 (Nov. 2019) HW+NW
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 37247
Vorwahl: 05604
Uengsterode

Uengsterode ist ein Stadtteil der Stadt Großalmerode im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Geographie

Uengsterode liegt im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) etwa 3 km ostsüdöstlich der Kernstadt von Großalmerode – zwischen den Großalmeroder Ortsteilen Laudenbach im Südsüdwesten und Trubenhausen im Nordnordosten. Es befindet sich zwischen dem Hohen Meißner (753,6 m) im Südsüdosten, dem Heiligenberg (583,4 m) im Südosten, dem Hohekopf (539,4 m) im Westsüdwesten und dem Langenberg (565 m) im Nordnordwesten. Die Ortschaft wird vom Gelster-Zufluss Laudenbach durchflossen.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals im Jahre 1322 urkundlich erwähnt. Im Dorf existieren noch zwei Zeugnisse aus vergangener Zeit, nämlich ein Taufstein von 1687 und ein ehemaliger Gerichtsplatz mit runder Quadermauer sowie ein Sühnekreuz. Der Ort gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Ludwigstein/Witzenhausen und danach zum Landkreis Witzenhausen. Während der französischen Besetzung gehörte der Ort zum Kanton Sooden im Königreich Westphalen (1807–1813).

Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Uengsterode im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Großalmerode eingegliedert. Für Uengsterode wie für alle nach Großalmerode eingegliederten Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Uengsterode 366 Einwohner. Darunter waren 3 (0,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 132 zwischen 18 und 49, 90 zwischen 50 und 64 und 87 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 159 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 51Paare mit Kindern, sowie 15Alleinerziehende und 32Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 99 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1575/85:40 Hausgesesse
 1625:46 Ackerleute und Köttner
 1681:44 Hausgesesse
 1747:6 Mannschaften mit 64 Feuerstellen
 1961:386 evangelische (= 86,94 %), 51 katholische (= 11,49 %) Einwohner
Uengsterode: Einwohnerzahlen von 1771 bis 2019
Jahr  Einwohner
1771
 
306
1800
 
?
1834
 
422
1840
 
448
1846
 
449
1852
 
438
1858
 
396
1864
 
395
1871
 
379
1875
 
400
1885
 
361
1895
 
386
1905
 
415
1910
 
405
1925
 
422
1939
 
387
1946
 
531
1950
 
530
1956
 
469
1961
 
444
1967
 
452
1970
 
479
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2009
 
383
2011
 
366
2019
 
359
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970; Stadt Großalmerode; Zensus 2011

Politik

Für Uengsterode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Uengsterode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,70 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Zusammen für Uengsterode“ an. Der Ortsbeirat wählte Sven Ullmann zum Ortsvorsteher.

Infrastruktur

Durch Uengsterode verläuft die Landesstraße 3238. Der nächste Bahnhof ist Witzenhausen Nord. Der Haltepunkt Uengsterode lag im Abschnitt Großalmerode–Trubenhausen der (stillgelegten) Gelstertalbahn; diese Bahnstrecke führte durch den ortsnahen Albslieder Tunnel. Der nächste Flughafen ist Kassel-Calden.

Persönlichkeiten

Als die wohl bekannteste Tochter des Dorfs Elisabeth Schönewolf, darf die Großmutter Erich Honeckers gelten; sie stammte aus Uengsterode. In Uengsterode geboren wurde der Physiker Ernst-August Müller.

Literatur

Commons: Uengsterode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Uengsterode, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. November 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. 1 2 Haushaltssatzung. Vorbemerkungen zur Haushaltssatzung. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Großalmerode, archiviert vom Original am 12. September 2020; abgerufen im September 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Eschwege und Witzenhausen (GVBl. II 330-21) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 353, § 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
  5. 1 2 Hauptsatzung. (PDF; 205 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Großalmerode, abgerufen im September 2020.
  6. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 110, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  7. Ortsbeiratswahl Uengsterode. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  8. Ortsbeirat Uengsterode. In: Webauftritt. Stadt Großalmerode, abgerufen im März 2023.
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