Stadt
Ulan-Ude
Улан-Удэ (russisch)
Улаан-Үдэ (burjatisch)
Flagge Wappen
Föderationskreis Ferner Osten
Republik Burjatien
Stadtkreis Ulan-Ude
Oberhaupt Igor Schutenkow
Gegründet 1666
Frühere Namen Udinskoje simowje (bis 1680)
Udinski ostrog (1680–1690)
Udinsk (1690–1735)
Werchneudinsk bzw. Werchne-Udinsk (1735–1934)
Stadt seit 1775
Fläche 377 km²
Bevölkerung 404.426 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)
Bevölkerungsdichte 1073 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 530 m
Zeitzone UTC+8
Telefonvorwahl (+7)3012
Postleitzahl 670000–670051
Kfz-Kennzeichen 03
OKATO 81 401
Website www.ulan-ude-eg.ru
Geographische Lage
Koordinaten 51° 50′ N, 107° 37′ O
Lage in Russland
Lage in Burjatien
Liste der Städte in Russland

Ulan-Ude (russisch Улан-Удэ; burjatisch Улаан-Үдэ, Ulaan-Ùde) ist die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Burjatien im südöstlichen Sibirien. Sie hat 404.426 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010) und ist das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum der Region. Als Eisenbahnknoten in Russisch-Fernost ist die Stadt international bekannt.

Geographie

Lage

Ulan-Ude liegt etwa 4400 km östlich von Moskau, 150 km südöstlich des Baikalsees und auf etwa 600 m ü. NN an der Mündung der Uda in die Selenga.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in die Stadtbezirke (Rajons):

  • Sowjetski rajon (burjat. Зүблэлтын хороо)
  • Schelesnodoroschny rajon (burjat. Түмэр замай хороо)
  • Oktjabrskij rajon (burjat. Октябриин хороо)

Klima

Das Klima ist typisch für Sibirien an der Grenze zwischen semiarid (BSk), monsun-kontinental (Dwb) und subarktisch (Dwc) mit langen, eisig kalten und trockenen Wintern und mäßig langen, sehr warmen und feuchten Sommern, obwohl die Wintertemperaturen weniger extrem als weiter nördlich sind.

Ulan-Ude
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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-29
 
 
3
 
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10
 
-6
-16
 
 
12
 
-15
-24
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Roshydromet
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ulan-Ude
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −18,3 −12,9 −1,2 8,7 18,0 24,0 25,7 23,2 16,2 6,2 −5,8 −14,7 Ø 5,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −28,6 −26,1 −15,1 −4,6 2,5 9,4 13,3 11,1 3,7 −4,9 −15,6 −23,9 Ø −6,5
Niederschlag (mm) 5 3 2 7 13 40 72 59 27 8 10 12 Σ 258
Regentage (d) 1 1 1 2 3 6 9 7 5 2 3 3 Σ 43
T
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−18,3
−28,6
−12,9
−26,1
−1,2
−15,1
8,7
−4,6
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2,5
24,0
9,4
25,7
13,3
23,2
11,1
16,2
3,7
6,2
−4,9
−5,8
−15,6
−14,7
−23,9
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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12
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Roshydromet

Wirtschaft

Ulan-Ude ist ein Verkehrsknotenpunkt an der Verzweigung der Transsibirischen und der Transmongolischen Eisenbahn. Die Stadt ist das Kultur- und Wirtschaftszentrum von Transbaikalien. Der innerstädtische öffentliche Verkehr besteht aus einem Straßenbahnnetz sowie Bus- und Marschrutka-Linien. Zudem befindet sich hier das Staatliche Flugzeugwerk Nr. 99, das u. a. auch Mil Mi-14, Mil Mi-8 sowie die Suchoi Su-25 produziert.

Verkehr

Die Fernstraße R258, die in Tschita ihren Anfang nimmt und einen Teilabschnitt der asiatischen Fernstraße AH6 darstellt, verläuft durch die Stadt. In Ulan-Ude beginnt die Fernstraße föderaler Bedeutung A340. Sie verbindet die Republik Burjatien über 245 Kilometer mit der Grenze zur Mongolei bei Kjachta. Sie ist Teil des Asian Highway AH3. Der Flughafen Baikal ist der größte der Teilrepublik Burjatien und liegt 15 km westlich der Stadt.

Geschichte

Die Siedlung Udinskoje (russisch Уди́нское) wurde 1666 als Überwinterungsstation von Kosaken an der Uda, einem Nebenfluss der Selenga, gegründet und 1775 als Werchneudinsk (russisch Верхнеуди́нск) zur Stadt erhoben. Nach einem großen Brand 1878 wurde die Stadt komplett neu aufgebaut. Von 1923 bis 1992 war sie Hauptstadt der Burjatischen ASSR innerhalb der RSFSR, seit dem 27. Juli 1934 unter ihrem heutigen Namen Ulan-Ude (burjatisch für Rote Uda). Heute ist die Stadt Hauptstadt der autonomen Republik Burjatien innerhalb Russlands.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
18978.086
192633.713
1939125.690
1959175.172
1970253.569
1979300.370
1989352.530
2002359.391
2010404.426
2020439.128

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Sehenswürdigkeiten

Unweit von Ulan-Ude, in der Nähe des Dörfchens Iwolginsk, befindet sich ein buddhistisches Kloster (Iwolginski Dazan).

Acht Kilometer nordöstlich der Stadt liegt das Ethnografische Museum Transbaikaliens, das von der historischen Präsenz verschiedener Volksgruppen in der Region zeugt:

Am südwestlichen Stadtrand liegt die „Hunnenstadt“ (Iwolginsker Ringwallsiedlung) mit den Resten einer Stadt der Xiongnu aus dem 3.–1. vorchristlichen Jahrhundert, einer der größten archäologischen Stätten der Region.

Bekannt ist die Stadt auch für ihr monumentales Lenindenkmal. Mit einer Gesichtshöhe von 7,70 Metern und etwa 42 Tonnen Gewicht ist dieses Denkmal die größte Porträtbüste der Welt.

In Ulan-Ude finden sich auch mehrere orthodoxe Kirchengebäude, darunter auch die Hodegetria-Kathedrale (Odigitrijewski sobor).

Weiterführende Bildungseinrichtungen

Ulan-Ude ist Sitz mehrerer Universitäten und Hochschulen.

Städtepartnerschaften

Ulan-Ude listet folgende siebzehn Partnerstädte auf:

StadtLandseit
Anyang Gyeonggi, Südkorea1997
Changchun Nordostchina, Volksrepublik China2000
Darchan Mongolei1967
Donezk Ukraine2011
Erdenet  Orchon, Mongolei2002
Eren Hot Innere Mongolei, Volksrepublik China2011
Haeju Hwanghae, Nordkorea2012
Hohhot Innere Mongolei, Volksrepublik China2000
Hulun Buir Innere Mongolei, Volksrepublik China2015
Lanzhou Nordwestchina, Volksrepublik China2016
Manjur Innere Mongolei, Volksrepublik China1993
Rumoi  Hokkaidō, Japan1972
Taipeh  Taiwan1996
Ulaanbaatar  Mongolei2000
Ulanqab Innere Mongolei, Volksrepublik China2018
Yamagata  Honshū, Japan1991
Yeongwol Gangwon, Südkorea2014

Militär

In Ulan-Ude ist die 11. Luftsturm-Brigade der russischen Luftlandetruppen stationiert.

In der Zeit vom Februar 1959 bis Juni 1959 wurde in Ulan-Ude der erste streng geheim gehaltene Ausbildungslehrgang für die zukünftigen leitenden und technischen höheren Offiziere der aufzustellenden Flugabwehrraketentruppen (FRT) der NVA durchgeführt, die dem Kommando Luftstreitkräfte und Luftverteidigung unterstellt werden sollten. Die erste einzuführende Technik war der Fla-Raketenkomplex S-75 "Dwina". Am Lehrgang nahm ebenfalls Personal der Tschechoslowakischen und Polnischen Volksarmee teil.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt

Quellen

  1. 1 2 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Artikel zu den Büsten Karl Marx' in Chemnitz und Lenins in Ulan Ude (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive)
  3. Зарубежные города-побратимы. Abgerufen am 20. Juni 2019.
  4. Города-побратимы. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 16. Juni 2022; abgerufen am 1. August 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Über den Beginn der Aufstellung von FRT der LSK/LV ab dem Jahr 1958. lv-wv.de, archiviert vom Original am 9. Oktober 2010; abgerufen am 19. Juli 2021.
Commons: Ulan-Ude – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Ulan-Ude – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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