Ulfert Schröder (* November 1933; † November 1988 in Köln) war ein deutscher Sportjournalist und Verfasser von Sportfachbüchern.

Leben

Als freier Sportjournalist belieferte Schröder zahlreiche Zeitungen mit Sportberichten, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Tagesspiegel, Die Welt, Die Zeit, das Hamburger Abendblatt und den Weser Kurier. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete ihn 2007 als einen „Pionier des modernen Sportjournalismus“. Der ehemalige deutsche Fußballnationaltorwart Harald Schumacher schrieb in seinem Buch Anpfiff. Enthüllungen über den deutschen Fußball über ihn, Schröder sei ein Journalist, „der immer als erster alles weiß“. Das Hamburger Abendblatt schrieb in einem Nachruf: „Sein lauterer Charakter, seine Aufrichtigkeit und die Unbestechlichkeit seines Urteils ließen ihn zu einem Vorbild für einen ganzen Berufsstand werden.“

Schröder war als Verfasser an mehreren Aufsätzen beteiligt, die im 1990 veröffentlichten Werk Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft : Stories, Daten, Hintergründe erschienen. Er verfasste des Weiteren Bücher über mehrere Sportpersönlichkeiten, darunter Franz Beckenbauer, Berti Vogts, Johan Cruyff, Günter Netzer und Boris Becker. 1974 brachte er das Fußballbuch Stars für Millionen. Informationen, Schlaglichter, Hintergründe heraus, in dem er sich unter anderem mit Wirtschaftlichkeit, Struktur und Vermarktung des Berufsfußballsports auseinandersetzte. Neben Fußball befasste sich Schröder unter anderem auch eingehend mit dem Radsport, Tennis und den Olympischen Spielen. 1972 brachte er das Buch Ruhm und Medaillen: Die Olympischen Spiele. Geschichte, Sportler, Regeln. heraus.

Bei der Gründung der Zeitschrift Sport Bild im Jahr 1988 war Schröder neben Werner Köster und Jörg F. Hüls einer der drei Chefredakteure des Blatts, verließ die Zeitschrift aber Mitte März 1988 wieder. Schröder starb im November 1988 vier Tage nach seinem 55. Geburtstag in einem Kölner Krankenhaus. Nach seinem Tod übernahm sein Freund und Kollege Hartmut Scherzer als freier Sportjournalist Schröders Kundenstamm.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Ulfert Schröder ist tot. In: Hamburger Abendblatt. 12. November 1988, abgerufen am 16. Juli 2022.
  2. Im Fegefeuer der Besessenheit. In: Das Feuer brennt: Olympische Geschichten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main 2020.
  3. Aus dem Leben eines Sonntagskindes. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 4. März 2021.
  4. Ulfert Schröder: Service in letzter Minute. In: Die Welt. 3. Juni 1986, abgerufen am 4. März 2021.
  5. 1 2 Eddy Merckx - Held seiner Generation. In: Tour Magazin. Abgerufen am 4. März 2021.
  6. Ulfert Schröder: Der Präsident, den niemand wollte… In: Hamburger Abendblatt. 6. April 1987, abgerufen am 4. März 2021.
  7. Ulfert Schröder: Trubel wie nie zuvor auf dem Transfermarkt. In: Weser Kurier. 19. März 1979, abgerufen am 19. März 2021.
  8. Evi Simeoni: Doping bei der Tour 1969: Rudi Altig war ein Bauernopfer. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. März 2021]).
  9. Die Presse: Mit Feder und Dachlatte. In: Anpfiff: Enthüllungen über den deutschen Fußball. Deutscher Bücherbund, Stuttgart, München 1987.
  10. Bergmann, Winfried; Huba, Karl-Heinz; Mrazek, Karlheinz; Scherzer, Hartmut; Schröder, Ulfert; Viellvoye, Jo: Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft : Stories, Daten, Hintergründe. Copress Verl., 1990, ISBN 978-3-7679-0311-1 (bisp-surf.de [abgerufen am 4. März 2021]).
  11. Ulfert Schröder: Franz Beckenbauer. Copress, München 1974.
  12. Ulfert Schröder: Berti Vogts. Copress, München 1971.
  13. Ulfert Schröder: Die Johann-Cruyff-Story. Copress, München.
  14. Ulfert Schröder: Günter Netzer. Copress, München 1991, ISBN 978-3-7679-0365-4.
  15. Ulfert Schröder, Hans Reski: Boris - Idol für Millionen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1986, ISBN 978-3-404-61098-3.
  16. Dietrich Schulze-Marmeling: Der lange Weg zum Profi. In: Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen am 4. März 2021.
  17. Ulfert Schröder: Ruhm und Medaillen. Die Olympischen Spiele, Geschichte, Sportler,Regeln. Loewe Verlag, 1972, ISBN 978-3-7855-1639-3.
  18. Noch dicker. In: Der Spiegel. Abgerufen am 4. März 2021.
  19. Ins Abseits Der Springer-Verlag bekommt sein Wochenblatt. In: Der Spiegel. Abgerufen am 4. März 2021.
  20. Der Deutsche mit der Glatze. In: Frankfurter Rundschau. 24. April 2019, abgerufen am 4. März 2021.
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