Ulrich Justus Hermann Becker, eigentlich Ulrich Becker, auch Ulrich Justus Becker u. a. m. (* 26. Juni 1791 in Klein Gievitz; † 6. Oktober 1843 in Domhof Ratzeburg) war ein deutscher Gymnasiallehrer.

Leben

Ulrich (Justus Hermann) Becker wurde als Sohn des mecklenburg-schwerinschen Gutssekretärs und Amtsrates Georg Jacob Becker (1761–1826) und dessen Frau, der Pastorentochter Christine Magdalena, geb. Beckmann (1766–1850), geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums Carolinum in Neustrelitz studierte er ab 1809 Evangelische Theologie und Philologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität Jena. Er wurde Mitglied der mecklenburgischen Corps Vandalia Heidelberg (1810) und Vandalia Jena (1810).

Zum Dr. phil. promoviert, war er ab 1814 Lehrer am Fellenbergschen Institut in Hofwyl im schweizerischen Kanton Bern. 1818 ging er als Lehrer an die Domschule Ratzeburg, deren Prorektor er 1819 wurde. Seit 1830 charakterisierter Gymnasialprofessor, bekleidete er als Nachfolger von Karl Friedrich Ludwig Arndt von 1839 bis zu seinem Tod das Rektorenamt.

1835 gehörte Becker zu den Gründungsmitgliedern des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Er war seit seiner Schulzeit in Neustrelitz mit dem Gutsbesitzer und Politiker Carl von Behr-Negendank befreundet. Er starb auf der zu Mecklenburg-Strelitz gehörenden Domhalbinsel zu Ratzeburg. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof am Ratzeburger Dom.

Ulrich Becker war mit Mathilde, geb. Hufeland, einer Tochter von Gottlieb Hufeland, verheiratet. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, darunter der Pastor Eberhard Becker (1823–1897), der Ophthalmologe Otto Becker (1828–1890) und der Ingenieur und Eisenbahnbetriebsdirektor Bernhard Becker (1829–1913).

Veröffentlichungen

  • Über die Vaterlandsliebe, 1839
  • Der heilige Ansverus, Abt des Klosters Ratzeburg, 1841
  • Briefe aus der Studenten- und Lehrerzeit 1809–1818 (hrsg. von seinem Sohn Bernhard)
  • Ulrich Justus Hermann Becker und dessen Familie, 1897

Einzelnachweise

  1. Die Literatur kennt ihn unter den verschiedensten Kombinationen seiner Taufnamen
  2. Im Gegensatz zu seinen Brüdern ist seine Immatrikulation im Rostocker Matrikelportal nicht nachweisbar
  3. Kösener Korps-Listen 1910, 185, 27; 122, 24; 130, 10; seine Zugehörigkeit zum Corps Vandalia Rostock gilt als nicht nachgewiesen; siehe:Erich Bauer, F. A. Pietzsch: Kritisches zur Anfangsgeschichte der Göttinger und Heidelberger Vandalia in Einst und Jetzt Band 10 (1965), S. 108–124 (S. 122 Nr. 1)

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 676.
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