1940: Italienische Invasion Ägyptens – Operation Compass
1941: Unternehmen Sonnenblume – Belagerung von Tobruk – Operation Battleaxe – Operation Crusader
1942: Unternehmen Theseus – Erste Schlacht von El Alamein – Schlacht von Alam Halfa – Zweite Schlacht von El Alamein – Operation Torch
1943: Tunesienfeldzug
Unternehmen Sonnenblume war der Deckname einer deutschen Militäroperation für die Entsendung erster deutscher Truppen nach Italienisch-Libyen zur Unterstützung der bedrängten italienischen Truppen in Nordafrika im Februar 1941.
Vorgeschichte
Italien hatte Frankreich und Großbritannien am 10. Juni 1940 den Krieg erklärt. Der italienische Diktator Benito Mussolini ging von einem kurzen Krieg aus und hoffte, bei Friedensverhandlungen nach einem erfolgreichen Kriegsende einige der Gebietsansprüche Italiens befriedigen zu können (ein Bündnis wurde erst am 27. September 1940 geschlossen, siehe Dreimächtepakt). In Nordafrika bestanden diese zum einen aus einer Vergrößerung der Kolonie Italienisch-Libyen Richtung Westen um das französische Protektorat Tunesien. In östliche Richtung strebte Italien eine Kontrolle über Ägypten und den strategisch wichtigen Sueskanal an, sowie die Herstellung einer direkten Landverbindung zu seinen Kolonien in Ostafrika. Nachdem Frankreich im Westfeldzug geschlagen worden war und Tunesien zum Vichy-Frankreich gehörte, richteten sich Mussolinis Expansionsziele in Nordafrika vor allem auf Ägypten. Am 9. September 1940 marschierte Italien schließlich mit der 10. Armee in Ägypten ein.
Kriegsverlauf in Nordafrika
Die Invasion verlief allerdings wenig erfolgreich und kam aufgrund der schlechten Versorgung und Ausrüstung der Truppen nur wenig mehr als 100 km hinter der ägyptisch-libyschen Grenze zum Stehen. Am 8. Dezember starteten die Alliierten mit der Operation Compass eine Gegenoffensive. Das ursprünglich auf nur wenige Tage begrenzte und der Vertreibung der italienischen Armee aus Ägypten gerichtete Unternehmen erwies sich als derart erfolgreich, dass der Vormarsch bis nach Libyen fortgesetzt wurde. Bis Anfang Februar 1941 hatten die alliierten Truppen die Kyrenaika bis einschließlich al-Agheila besetzt und die 10. italienische Armee nahezu restlos aufgerieben.
Hintergrund
Mussolini hatte ein deutsches Hilfsangebot im Dezember 1940 zur Entsendung von Truppen nach Afrika noch abgelehnt. Nachdem die Operation Compass aber am 7. Februar 1941 mit der Vernichtung der 10. Armee endete, kam er auf dieses Angebot zurück. Das OKW erteilte als Reaktion auf Mussolinis Bitte am 6. Februar 1941 Weisung für den Beginn des Unternehmens Sonnenblume. Zunächst sollte ein „Sperrverband“ gepanzerter Kräfte entsandt werden, um das weitere Vordringen der Alliierten nach Libyen zu verhindern.
Ablauf
Der erste Konvoi des neu geschaffenen „Deutschen Afrikakorps“ unter dem Kommando von Generalleutnant Erwin Rommel verließ bereits am 8. Februar Neapel und erreichte am 11. Februar 1941 Afrika. Am 14. Februar erreichten die ersten Einheiten der 5. Leichten Division unter Generalmajor Johannes Streich Tripolis. Sie wurden ohne Verzug nach Sirte verlegt, um dort gegebenenfalls einen möglichen Vorstoß der Alliierten aufzufangen. In den folgenden Monaten trafen weitere Teile der 5. Leichten Division ein, zwischen dem 25. April und dem 6. Mai 1941 auch die 15. Panzer-Division. Am 25. Mai war der Aufmarsch abgeschlossen; das Afrikakorps stand an der Front zum britisch besetzten Teil Libyens.
Ausrüstung
Das Deutsche Afrikakorps wurde teilweise mit Panzermodellen ausgestattet, die anhand der Erfahrungen aus den vorangegangenen Feldzügen modernisiert worden waren.
So waren unter den mitgeführten Panzer III einige Ausführungen F und G bzw. Ausführung E unter den Panzer IV. Diese hatten eine verbesserte Panzerung und durchschlagskräftigere Geschütze.
Bei der Überführung der 5. Leichten Division sank das Transportschiff “Leverkusen”, 13 Panzer an Bord gingen verloren – die Division erreichte Afrika mit 193 Panzern:
- 50 Panzer I
- 45 Panzer II
- 71 Panzer III
- 20 Panzer IV
- 7 Panzerbefehlswagen (verschiedene Modelle)
Die 15. Panzerdivision war mit 146 Panzern ausgestattet:
- 45 Panzer II
- 71 Panzer III
- 20 Panzer IV
- 10 Panzerbefehlswagen (verschiedene Modelle)
Einzelnachweise
- ↑ Schramm, Teilband 1, S. 307–319, Teilband 2, S. 1000.
Literatur
- Charles Burton Burdick: Unternehmen Sonnenblume: Der Entschluss zum Afrika-Feldzug. Kurt Vowinckel Verlag: Neckargemünd 1972.
- Thomas L. Jentz: Tank Combat in North Africa: The Opening Rounds. Operations Sonnenblume, Brevity, Skorpion and Battleaxe (February 1941 – June 1941). Schiffer Military History: Atglen 1998. ISBN 0-7643-0226-4.
- Percy Ernst Schramm (Hrsg.): Kriegstagebuch des OKW, 1940–1941, Band 1, Teilband 1 und 2. ISBN 3-8289-0525-0.
- Erwin Rommel, Basil Liddell Hart: The Rommel Papers. Natraj Publishers: Dehradun 2003. ISBN 978-81-85019-04-8.