Siedlung städtischen Typs
Ust-Omtschug
Усть-Омчуг
Föderationskreis Ferner Osten
Oblast Magadan
Rajon Tenkinski
Gegründet 1939
Siedlung städtischen Typs seit 1953
Bevölkerung 3914 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)
Höhe des Zentrums 580 m
Zeitzone UTC+11
Telefonvorwahl (+7) 41344
Postleitzahl 686050
Kfz-Kennzeichen 49
OKATO 44 216 551
Geographische Lage
Koordinaten 61° 8′ N, 149° 38′ O
Lage in Russland
Lage in der Oblast Magadan

Ust-Omtschug (russisch Усть-О́мчуг) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Magadan (Russland) mit 3914 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).

Geographie

Die Siedlung liegt inmitten der südöstlichen Ausläufer des Suntar-Chajata-Gebirges, das in der Umgebung eine Höhe von über 1800 m erreicht, bei der Mündung des linken Zuflusses Omtschug in den Kolyma-Nebenfluss Detrin. Vom Oblastverwaltungszentrum Magadan ist Ust-Omtschug etwa 180 Kilometer Luftlinie in nordwestlicher Richtung entfernt.

Ust-Omtschug ist Verwaltungszentrum des Rajons Tenkinski.

Geschichte

Der Ort entstand ab 1939 im Zusammenhang mit der Erschließung von Gold- und Zinnvorkommen in der Umgebung.

Von 1949 bis 1956 befand sich in Ust-Omtschug die Verwaltung des Tenka-Straflagers (TenLag) der Dalstroi-Verwaltung im System des Gulag mit bis zu 18.000 Häftlingen, die im Bergbau und der Forstwirtschaft eingesetzt waren.

1953 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen und der Ort Verwaltungszentrum des neu geschaffenen Rajons Tenkinski.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
19595.943
19708.223
19798.535
198911.343
20024.867
20103.914
Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur

Ust-Omtschug ist logistisches Zentrum für die im Gebiet ansässigen Bergbauunternehmen (vorwiegend Gold, daneben Silber). Außerdem werden Forst- und Landwirtschaft für den lokalen Bedarf betrieben.

Die Siedlung liegt an einer Regionalstraße, die im 180 Kilometer entfernten benachbarte Rajonverwaltungszentrum Palatka von der Fernstraße M56 (dem früheren Kolymatrakt) abzweigt und weiter nach Nordwesten führt, wo sie nach weiteren gut 300 Kilometern die M56 westlich von Sussuman wieder erreicht.

Bildergalerie

Persönlichkeiten

Von 1949 bis 1953 lebte die deutsche Literaturwissenschaftlerin Trude Richter während ihrer Verbannung in Ust-Omtschug.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Tenka-ITL im Internetportal GULAG des Memorial Deutschland e.V.
  3. 1 2 Ust-Omtschug auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
  4. 1 2 Rajon Tenkinski im regionalen Informationsportal kolyma.ru (russisch)
Commons: Ust-Omtschug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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