Uthmann ist der Name eines schlesischen Adelsgeschlechtes. Genau genommen besteht es aus den drei eigenständigen Geschlechtern Uthmann und Ransern, Uthmann und Rathen und Uthmann und Schmolz mit jeweils eigener Geschichte und Wappen. Eine Verwandtschaft der drei Linien untereinander ist angenommen, aber nicht nachgewiesen.

Geschichte

Das Geschlecht wird erstmals 1305 mit den Ratsherren zu Görlitz Christian und Heinemann Ottomann und 1332 mit Walter Ottomannus urkundlich erwähnt. Es teilt sich früh in zwei nach ihren Stammgütern Schmolz und Rathen benannten Hauptlinien, die unterschiedliche Wappen führen. Die Familie hatte umfangreichen Gutsbesitz. Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Hans Uthmann († vor 1450) aus Freystadt, dessen Enkel in Breslau die Ratsfähigkeit erwarben.

Teile des Geschlechts Uthmann waren in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nach Kleve, in die Lausitzen und nach Meißen ausgewandert, so auch Lambert Hotman (Autmann) (um 1445–1514), wahrscheinlich einer Nebenlinie der zu Schmolz begüterten Linie entstammend, der in den 1470er Jahren mit Engelbert von Kleve nach Paris kam, wo er Goldschmied war. Seine Nachkommen wurden naturalisiert und bekamen den französischen Adelsstand zuerkannt.

Uthmann und Schmolz

Der 1475 in Löwenberg geborene Nikolaus Uthmann der Jüngere erhielt 1494 das Bürgerrecht von Breslau, wo er sich erfolgreich als Tuchhändler etablierte. Neben weiteren Landgütern erwarb er 1514 Groß- und Klein-Schmolz, welches den Beinamen Schmolz begründete. Er hatte bereits 1545 sein beeindruckendes Sandsteinepitaph für die Breslauer Elisabethkirche anfertigen lassen, das ihn mit seinen drei Ehefrauen und 24 Kindern darstellt, und starb 1550. Der deutsche Bergherr und Unternehmer im Erzgebirge Christoph Uthmann (1507–1553) und dessen Ehefrau, die mutmaßlich größte Förderin des Klöppelns, Barbara Uthmann (geb. von Elterlein; * um 1514–1575), sind Stammeltern der Uthmann und Schmolz.

Margarethe Uthmann von Schmolz († 1. November 1599) heiratete Adam Heugel († 17. November 1599), den Enkel von Lorenz Heugel, Stammvater des Adelsgeschlechts Heugel.

Uthmann und Rathen

Die Uthmann und Rathen waren seit 1475 in Breslau ratsgesessen. Früheren Annahmen, diese Linie sei 1733 erloschen, wird in jüngerer Literatur widersprochen.

Uthmann und Ransern

Die Stammlinie der Uthmann und Ransern beginnt bei dem Görlitzer Ratsherren Christoph Uthmann († 1483). Er wurde 1470 einschließlich seiner zahlreichen Nachkommenschaft geadelt. Im Gegensatz zu den anderen zwei Linien fielen die Uthmann und Ransern durch zahlreiche Verbrechen und daraus folgenden Hinrichtungen auf. Christophs Tochter Margarethe war verheiratet mit Wenzel Emmerich, einem Halbbruder Georg Emmerichs.

Wappen

  • Das Wappen der Uthmann und Schmolz zeigt in Rot einen oberhalben, geharnischten Mann, mit einem schwarzen, mit einer silbernen Feder besteckten Hut, in der Rechten ein Schwert, in der Linken die Schwertscheide haltend. Auf dem Helm mit schwarz-roten Decken ein rechts roter, links schwarzer offener Flug.
  • Das Wappen der Uthmann und Rathen zeigt im quergeteilten Schild oben in Blau einen wachsenden silbernen Adler, unten rechts in Rot einen goldenen Adlerfuß, links einen geharnischten Arm (oder heraldisch vielmehr umgekehrt).
  • Das Wappen der Uthmann und Ransern zeigt in Rot einen aufgerichteten nach rechts (heraldisch) schreitenden goldenen Leoparden. Kleinod: Der Leopard aus gewulstetem Helm wachsend. Helmdecken: rot-golden.

Angehörige

Literatur

Einzelnachweise

  1. GHdA Adelslexikon, Band 15, Band 134 der Gesamtreihe, 2004
  2. Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 3, Rauh, Berlin 1858, S. 48.
  3. Joachim Bahlcke und Irene Dingel (Hg.): Die Reformierten in Schlesien, Göttingen 2016, S. 39 ff., S. 47; vgl. auch François Alexandre Aubert de la Chenaye Desbois: Dictionnaire de la noblesse [...] de France, Paris 1774, S. 118–122.
  4. Joachim Bahlcke und Irene Dingel (Hg.): Die Reformierten in Schlesien, Göttingen 2016, S. 37 ff.
  5. Oskar Pusch: Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741. Band 2, 1987, S. 200–203 (studienstelleog.de [PDF]).
  6. Carl Günther Ludovici: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Band 51, Leipzig und Halle 1747, S. 1012; Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen, gesammlet, Band 3, Weißenfels und Leipzig 1791, S. 697 f.
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