VW 1100.1
Die Ocean in Jacksonville
Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Bauwerft Volkswerft Stralsund
Bauzeitraum 1995 bis 1996
Gebaute Einheiten 9
Fahrtgebiete weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 156,99 m (Lüa)
147,00 m (Lpp)
Breite 23,50 m
Seitenhöhe 12,80 m
Tiefgang max. 9,30 m
Vermessung ~12.000 BRZ
 
Besatzung 21 + 3
Maschinenanlage
Maschine 1 × DMR 7 RTA 52 U Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistung 14.850 PS (10.922 kW)
Dienst­geschwindigkeit

19,0 kn (35 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 19,5 kn (36 km/h)
Energie­versorgung 1× SE 450 S4 Synchrongenerator
Maschinen­leistung 1.250 kVA
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 14.712 tdw
Container 1122 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 150
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd

Der Containerschiffstyp VW 1100.1 der Volkswerft Stralsund wurde in einer Serie von neun Einheiten gebaut.

Einzelheiten

Die Baureihe VW 1100.1 der Volkswerft wurde in den Jahren 1995/96 für verschiedene deutsche Reedereien gebaut. Der Entwurf ist eine Weiterentwicklung des Grundtyps VW 1100 und geht auf den in den 1980er Jahren beim Bremer Vulkan entworfenen und gebauten Schiffstyp BV 1000 zurück.

Die Schiffe sind als Mehrzweck-Trockenfrachtschiffe mit weit achterem Deckshaus ausgelegt. In der Hauptsache werden sie im Containertransport eingesetzt. Die Containerkapazität wurde im Vergleich zum Vorgängertyp leicht erhöht und beträgt 1122 TEU, bei homogen beladenen 14-Tonnen-Containern sind es weniger. Die Schiffe besitzen drei Laderäume, die mit Pontonlukendeckeln verschlossen werden. Die Schiffe wurden zum Einsatz in Gebieten mit schlecht ausgebauter Hafeninfrastruktur entwickelt und sind daher mit jeweils zwei mittschiffs angeordneten NMF-Kränen von je 45 Tonnen Kapazität ausgerüstet.

Ein gemeinsames Charakteristikum der Typen BV 1000, VW 1100 und VW 1100.1 ist die schräg zulaufende Verjüngung der beiden oberen Decks des Deckshauses. Eine Weiterentwicklung des Typs 1100.1 ist der Wellenbrecher auf der Back, der bei den beiden für die Reederei Buss gebauten Einheiten als komplette Überdachung der Back ausgeführt wurde. Die Schiffe sind mit am Heck angeordneten Freifallrettungsbooten ausgerüstet.

Der Antrieb der Schiffe besteht aus einem Zweitakt-Dieselmotor des Herstellers Dieselmotorenwerk Rostock mit einer Leistungen von rund 10.900 kW. Der Motor wirkt nicht wie beim Typ VW 1100 direkt auf einen Festpropeller, sondern auf eine Verstellpropelleranlage und einen Wellengenerator der AEM Dessau. Der im Vergleich zum Vorgängertyp stärkere Motortyp ermöglicht 19 Knoten Dienstgeschwindigkeit und 19,5 Knoten Höchstgeschwindigkeit. Weiterhin stehen drei Hilfsdiesel und ein Notdiesel-Generator zur Verfügung. Die An- und Ablegemanöver werden durch ein Bugstrahlruder unterstützt.

Bauliste

VW 1100.1 Containerschiffe
BaunameBaunummerIMO-NummerAblieferungAuftraggeberUmbenennungen und Verbleib
Weser Trader404911765030.11.1995Reederei Hermann Buss, LeerCTE AlgecirasWeser TraderMaersk La GuairaMelfi CanadaCala PalmiraCS TinaSt. John FaithCS TinaHH Tina → 2019 Abbruch in Chittagong
Jade Trader405911766228.12.1995Reederei Hermann Buss, Leer1996 OOCL Accord, 1998 Jade Trader, 2011 CNP Ilo, 2019 Abbruch in Alang
Jork406912696210.04.1996Rolf Fischer, Jork2008 Sanne, 2012 Luzon
Weisshorn407912697410.05.1996Contal Schiffahrts KG, Jork1998 P&O Nedlloyd Mauritius, 1999 Weisshorn, 2000 DAL East London, 2001 Weisshorn 2002 MSC Ghana, 2004 Weisshorn, 2019 verschrottet
Rothorn408912698612.07.1996Contal Schiffahrts KG, Jork1998 Guatemala, 2001 MOL Amazonas, 2002 Rothorn, 2019 Abbruch in Alang
Titan409912699816.08.1996Reederei Heinz Corleis, Drochtersen1996 Hispaniola, 2002 Cala Pacuare, 2006 Titan, 2017 JSP Titan, 2017 Boundary
Caravelle410912700702.10.1996Reederei Gebr. Winter, Hamburg1996 UB Puma, 1997 Caravelle, 2001 Pellini, 2002 Cala Porlamar, 2003 Caravelle, 2004 Shion, 2006 USL Kiwi, 2009 Caravelle, 2010 Jaguar
Mardia411912701915.11.1996Klaus tom Wörden, Oldendorf2000 Polynesia, 2008 Cap Tapaga, 2014 Maron, 2014 verschrottet
Ocean412912702112.12.1996Reinhold Nibbe, Jork1997 Ankara, 1998 Ocean, 1999 Urundi 2001 Ocean, 2002 Cala Providencia, 2003 Ocean, 2017 AVRA Miteras, 2022 MSC Izmir F

Literatur

  • Dietrich Strobel, Werner Ortlieb: Volkswerft Stralsund 1948–1998. 1. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1998, ISBN 3-7822-0727-0.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Register der deutschen Kümos sowie anderer Fracht- und Containerschiffe von 500 bis 1600 BRT und bis BRZ 5000 1945-1999. 1. Auflage. 2 Bände. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1999, ISBN 3-928473-54-9.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1: Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.
  • Jan Mordhorst (Redaktion): Die Deutsche Handelsflotte. The German Merchant Fleet. Hrsg.: DVV Media Group GmbH. 2008/2009 Auflage. Seehafen Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-87743-420-8.

Einzelnachweise

  1. AEM Dessau GmbH - Containerschiff Rothorn. Website der Anhaltischen Elektromotorenwerk Dessau GmbH. Abgerufen am 27. Februar 2014.
  2. AEM Dessau GmbH - Referenzen Schiffbau. Website der Anhaltischen Elektromotorenwerk Dessau GmbH. Abgerufen am 27. Februar 2014.
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