Volkswagen

EA828, 2,1 l, in einem Audi 100

EA828
Produktionszeitraum: 1977–1998
Hersteller: Volkswagen
Funktionsprinzip: Otto
Motorenbauform: Fünfzylinder-Reihe
Ventilsteuerung: OHC
Hubraum: 2144–2226 cm3
Gemischaufbereitung: Vergaser, Saugrohreinspritzung
Motoraufladung: Turbo
Leistung: 51–162 kW
Vorgängermodell: Keins
Nachfolgemodell: VW EA855

Der EA828 (EA = Entwicklungsauftrag) ist eine Motorenbaureihe des Volkswagen-Konzerns mit fünf Zylindern in Reihe und Flüssigkeitskühlung. Der VW EA827 ist die Basis des Fünfzylindermotors EA828, der etwas rationeller ohne Zwischenwelle konstruiert ist.

Entwicklung

Daimler-Benz hatte bereits 1974 einen Fünfzylinder-Dieselmotor (OM617) im Mercedes 240 D 3.0 (W115) präsentiert. Der Motor war Anfang 1972 von Ferdinand Piëch entwickelt worden, der nach seinem Ausscheiden bei Porsche kurze Zeit ein eigenes Ingenieurbüro in Stuttgart betrieb. Der akustisch markante 2,1-l-Fünfzylindermotor sollte die Laufruhe eines Sechszylinders mit der Wirtschaftlichkeit eines Vierzylinders vereinen.

Der EA828 wurde 1977 für den Audi 100 C2 entwickelt und ab 1981 im Audi 80 B2 sowie VW Passat B2 eingebaut. Es gab ihn zunächst mit Hubraumgrößen von 2,1 Liter. Im Laufe der Produktionszeit wurde der Hubraum auf bis zu 2,2 Liter erhöht. Der Audi 100 5E erregte bei seiner Präsentation beträchtliches Aufsehen; sein Motor und leistete mit 2,1 Liter Hubraum und der kontinuierlichen Mehrpunkt-Saugrohreinspritzung Bosch K-Jetronic 100 kW (136 PS). Am 6. Januar 1977 startete die Serienproduktion der 5-Zylinder-Motoren im Werk Salzgitter. Die Auslieferung mit 5E-Motoren (136 PS) begann im April 1977.

Im April 1978 löste die Vergaserversion des Fünfzylindermotors im Audi 100 5S mit 85 kW (115 PS) den gleichstarken 2-Liter-Vierzylindermotor VW EA 831 ab. Im Oktober 1978 kam der Audi 100 5D mit einem 51 kW (70 PS) starken 2-l-Fünfzylinder-Dieselmotor auf den Markt, der auf den Ottomotoren basierte.

Weiterentwicklung

Etwa zur gleichen Zeit wie der Audi 200 5T (mit Turboaufladung) war der EA828 im Audi quattro verfügbar. Im Nachfolder, der C3-Serie des Audi 100 und Audi 200, wurde der Motor auf 2226 cm³ Hubraum vergrößert. Das Spitzenmodell der Baureihe war ab März 1989 der Audi 200 quattro 20V mit einem turbogeladenen 2,2-Liter-Fünfzylindermotor mit vier Ventilen pro Zylinder (Motorkennbuchstabe 3B), der auf dem Motor des Audi Quattro basiert. Mit der Leistung von 162 kW (220 PS) ist eine Spitzengeschwindigkeit von 242 km/h (Kombi-Variante 238 km/h) und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,6 s (Kombi-Variante 6,7 s) erreichbar. Damit war der Audi 200 in dieser Motorvariante eine der schnellsten Serienlimousinen ihrer Zeit (Werksangaben). Im Fahrbericht der FAZ hieß es seinerzeit:

„Einen weiteren Meilenstein präsentierte Audi auf der IAA in Frankfurt am Main 1989: den Audi 100 TDI. Er war nach dem Fiat Croma der erste Serien-Pkw mit einem direkteinspritzenden Fünfzylinder-Turbodiesel im VW-Konzern. Das Aggregat schöpfte aus 2,5 Liter Hubraum 88 kW (120 PS). 1994 kam der Audi RS 2 mit 232 kW (315 PS) auf den Markt.“

In Rennversion wurde der Fünfzylinder mit 5 Ventilen bestückt. Im Audi Sport quattro E2 leistete er bis zu 430 kW (600 PS).

Commons: VW EA828 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Originalprospekt Audi 200 quattro 20V, 906/1195.26.00 vom Februar 1989.
  2. Gerold Lingnau: Das unverhoffte Ende der drei Turbo-Untugenden, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. Dezember 1989, Nr. 282, S. T3.
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