Die Valenzschwingung ist ein Begriff aus dem Bereich der Molekülspektroskopie. Es handelt sich um eine spezielle Molekülschwingung, bei der sich die Abstände (Bindungslängen) der einzelnen Atome im Molekül ändern, weshalb sie auch als Streckschwingung bezeichnet wird. Die Schwingung erfolgt entlang der Kernverbindungslinie. Die dafür nötige Energie wird meistens durch Strahlung mit einer Wellenzahl zwischen 500 und 4.000 cm−1 übertragen.

Die Valenzschwingung ist zu unterscheiden von der Deformationsschwingung.

Beispiele verschiedener funktioneller Valenzschwingungen
Wellenzahl in cm−1 Molekülgruppe Beispielmaterialien Intensität für die Beispielmaterialien
3200…3750–O–HAlkohole, Wasserstark, breit
3300…3500–N–HAmine, Amidebreit
3300≡C–HAlkinestark
3000…3100=C–Haromatische Ringe, Alkenemittel
2800…3000–C–HAliphatische Kohlenwasserstoffe, –CH3, –CH2stark
2500…3000–O–HCarbonsäurenstark
2150…2260–C≡CAlkinevariierend
2210…2260–C≡NNitrilemittel
1670…1800–C=OCarbonyl-Verbindungen (Ketone, …)stark
1640…1680–C=CAlkenemittel
1560, 1350–NO2Nitrogruppenstark
1180…1360–C–NAminemittel
1100–C–O–C–Etherstark
1000…1150–C–OAlkoholestark
1000…1400–C–FFluoralkanestark
600…800–C–ClChloralkanestark
500…600–C–BrBromalkanestark
500–C–IIodalkanestark

Die angegebenen Wellenzahlen entsprechen der ungefähren Lage der entsprechenden Peaks. Durch weitere Einflussgrößen können diese auch geringfügig abweichen.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eintrag zu IR-Spektroskopie. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. Oktober 2013.
  2. Paula Yurkanis Bruice: Organische Chemie. 5. Auflage, Pearson Education Inc., 2007, ISBN 978-3-8273-7190-4, S. 611.
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