Verena Boos (* 1977 in Rottweil) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Sie studierte Anglistik, Geschichte und Soziologie an den Universitäten Konstanz, Bologna und Glasgow. 2005 wurde sie am Europäischen Hochschulinstitut Florenz mit einer Arbeit über nationale Identitäten und Interessen in Schottland und Katalonien promoviert.

Leistungen

2011 war sie Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurs und im Folgejahr der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung. 2012 kam sie beim Open Mike der Literaturwerkstatt Berlin ins Finale und wurde 2012/2013 sowie 2016/2017 für die Bayerische Akademie des Schreibens im Literaturhaus München ausgewählt.

Ihr Debütroman Blutorangen erschien 2015 im Aufbau-Verlag Berlin und wurde mit dem Grimmelshausen-Förderpreis der Stadt Gelnhausen, dem Debütpreis des Buddenbrookhauses in Lübeck sowie dem Mara-Cassens-Preis für das beste literarische Debüt des Jahres 2015 ausgezeichnet. Der Roman schildert die Geschichte einer deutsch-spanischen Familie über drei Generationen und thematisiert die Verstrickungen der Franquisten in den Krieg des Deutschen Reichs gegen die Sowjetunion und die Aufarbeitung der Geschichte der republikanischen Opfer des Franquismus. Im Mai 2017 erschienen die Übersetzungen ins Spanische und Katalanische als Naranjas de Sangre bei Plataforma Editorial und Taronges de Sang bei Bromera.

2016 war sie Stipendiatin des Hessischen Literaturrats in der Aquitaine und eingeladen zum Festival du Premier Roman in Chambery.

2017 arbeitet sie als Stipendiatin des internationalen Austauschprogramms „Memory Work“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Madrid am Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Spanish National Research Council), Institut für Sprache, Literatur und Anthropologie. Sie ist Mitglied der Frankfurt Memory Studies Platform an der Universität Frankfurt.

Ihr zweiter Roman Kirchberg erschien im September 2017 wiederum im Aufbau-Verlag Berlin und handelt von einer Frau, die ihre Sprache verliert und in das Dorf ihrer Kindheit und Jugend zurückkehrt.

Werke

Literatur

Domínguez, Leopoldo: „Ich sitze hier, damit niemand vergessen kann“. Die Last der Erinnerung in Verena Boos` 'Blutorangen' und Nicol Ljubics 'Meeresstille'. In: Dolors Sabaté Planes / Sebastian Windisch (Hrsg.): Germanistik im Umbruch – Literatur und Kultur. Berlin: Frank & Timme 2019, S. 73–80.

Einzelnachweise

  1. European University Institute: Record No. b1324350~S5. Abgerufen am 18. März 2016 (englisch).
  2. Klagenfurt: 15. Klagenfurter Literaturkurs. (Nicht mehr online verfügbar.) 16. Mai 2011, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 18. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Literaturwerkstatt Berlin: Teilnehmer 20. open mike 2012. Abgerufen am 18. März 2016.
  4. Literaturhaus München: Bayerische Akademie des Schreibens: Romane. Abgerufen am 18. März 2016.
  5. Gelnhausen: Grimmelshausen-Preis 2015 für Schriftsteller Robert Seethaler. Abgerufen am 18. März 2016.
  6. Buddenbrookhaus: Debüt im Buddenbrookhaus 2014/2015. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 22. März 2016; abgerufen am 18. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Naranjas de sangre – Plataforma Editorial. (plataformaeditorial.com [abgerufen am 16. Juni 2017]).
  8. Hessischer Literaturrat: Liste der Stipendiaten in alphabetischer Reihenfolge. Abgerufen am 18. März 2016.
  9. Das Festival du premier roman in Chambéry : 30 Jahre literarischer Entdeckungen durch talentierte Leser ! | Drupal. Abgerufen am 16. Juni 2017 (französisch).
  10. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur | Förderung | Internationales Austauschprogramm „Memory Work“. Abgerufen am 16. Juni 2017.
  11. Verena Boos |. Abgerufen am 16. Juni 2017.
  12. Verena Boos: Kirchberg. 1. Auflage. Aufbau, Berlin 2017, ISBN 978-3-351-03690-4, S. 366.
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