Das Verfassungsreferendum in Niger 1996 fand am 12. Mai 1996 statt. Die Wahlberechtigten Nigers stimmten mehrheitlich für eine Annahme der Verfassung der Vierten Republik.

Hintergrund

Die Dritte Republik endete Anfang 1996 durch einen Staatsstreich unter der Führung von Ibrahim Baré Maïnassara. Die unter dem neuen Staatschef Baré Maïnassara ausgearbeitete Verfassung der Vierten Republik sah eine Beibehaltung des Mehrparteiensystems, aber eine deutliche Stärkung der Rechte des Staatspräsidenten vor.

Ergebnis

Von rund 4.400.000 registrierten Wählern gingen offiziell rund 1.540.000 zu den Urnen. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 35 %.

Stimmenanteil
Ja 92,34 %
Nein 7,66 %

Das Referendum fand unter massiver staatlicher Kontrolle statt. Um die äußerst niedrige Wahlbeteiligung zu kaschieren, wurden die regionalen Stellen angewiesen die Zahlen künstlich aufzublähen.

Folgen

Aus Protest gehen die Vorgangsweise beim Referendum zog sich die nigrische Richter-Gewerkschaft aus der unabhängigen Wahlkommission zurück. Ibrahim Baré Maïnassara ließ sich bei den manipulierten Präsidentschaftswahlen von 1996 zum Staatspräsidenten wählen.

Literatur

  • Pierre-Marie Découdras, Nanoudou Gazibo: Niger: Démocratie ambigue. Chronique d’un coup d’Etat annoncé. In: L’Afrique Politique 1997. Karthala, Paris 1997, S. 155–189.

Einzelnachweise

  1. Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 141 und 143.
  2. Elections in Niger. African Elections Database, 30. Oktober 2011, abgerufen am 22. März 2013.
  3. Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 230.
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