Der Vertrag von Wien vom 30. April 1725 war ein Bündnis zwischen dem Königreich Spanien und dem Habsburgerreich, das während des Kongresses von Cambrai zustande kam.

Auf spanischer Seite wurden die drei Einzelverträge durch den niederländischen Abenteurer Juan Guillermo Riperdá und Juan Bautista de Orendáin vermittelt. Kaiser Karl VI. sagte dem spanischen König Philipp V. seine Unterstützung bei der Wiedererlangung Gibraltars von Großbritannien zu, die Spanier erkannten im Gegenzug als erste die Pragmatische Sanktion an und räumten der Ostender Kompanie Handelsprivilegien ein.

Darüber hinaus verständigte man sich über Heiratspläne zwischen dem ältesten Sohn von Elisabeth Farnese, dem späteren König Karl III., und Maria Theresia. Zudem erlaubte der Vertrag, dass Karl nach dem Tode von Antonio Farnese und dem Aussterben der Farnese-Linie 1731 das Herzogtum Parma übernehmen durfte.

Später wurden die Abmachungen um weitere militärische Komponenten erweitert. Im folgenden Jahr traten auch die Kurfürstentümer Sachsen und Bayern sowie das Kaiserreich Russland dem Wiener Vertrag bei.

In Reaktion auf dieses Bündnis formierte sich am 3. September 1725 die Allianz von Herrenhausen zwischen Großbritannien, Frankreich und Brandenburg-Preußen. Letzteres ging jedoch im Vertrag von Berlin (1728) bald in das Lager des Kaisers über. Zum Ausbruch eines drohenden Krieges zwischen den beiden Bündnissystemen (→ Englisch-Spanischer Krieg (1727–1729)) kam es allerdings nicht. Der Wiener Vertrag von 1731 löste die Bündniskonstellationen schließlich auf.

Literatur

  • Charles Arnold-Baker: The Companion to British History, Longcross Press, London 1996, ISBN 0-415-26016-7.
  • Heinz Duchhardt: Balance of Power und Pentarchie. Internationale Beziehungen 1700–1785. Schöningh, Paderborn 1997 (=Handbuch der Geschichte der internationalen Beziehungen. Band 4), ISBN 3-506-73724-4.
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