Das Woiwodschaftliche Verwaltungsgericht in Gliwice (Gleiwitz) befindet sich an der ul. Prymasa Stefana Wyszyńskiego 2 (früher Markgrafenstraße 2, zwischenzeitlich ul. Strzody und ul. Konstytucji). Das Gebäude war bis 1945 Sitz der Graf von Ballestrem’schen Güterdirektion und der Konzerndirektion.
Geschichte
Das Bürogebäude am damaligen Königsplatz (später Markgrafenstraße) wurde 1923 fertiggestellt und diente als Hauptsitz für die Gräfliche von Ballestrem’sche Güterdirektion. Diese zog von Ruda nach Gleiwitz, nachdem Ruda 1922 an Polen gefallen war. In Gleiwitz wurden die Verwaltung der Güter und die des Industriebesitzes zusammengelegt. Das neue Gebäude des Konzerns in Gleiwitz wurde nach Entwürfen des Regierungsbaumeisters Hans von Pöllnitz errichtet. An der Fassade über dem Eingang befinden sich vier Arbeiterskulpturen des Bildhauers Josef Limburg (1874–1955). Sie symbolisieren die Landwirtschaft, den Bergbau, das Hüttenwesen und die Forstwirtschaft. In diesen vier Wirtschaftszweigen waren die Ballestrems tätig.
Nachdem die Stadt Gleiwitz 1945 von der polnischen Verwaltung übernommen worden war, wurde das Gebäude der Ballestrems konfisziert (enteignet) und wurde bereits Anfang März 1945 dem „Gliwickie Zjednoczenie Przemysłu węglowego“ (Gleiwitzer Vereinigung der Kohleindustrie) übergeben. Danach befand sich im Gebäude das „Biuro Projektów Górniczych“ (Bergbau-Projektbüro).
Seit 1997 ist das Gebäude Sitz des Verwaltungsgerichts der Woiwodschaft Schlesien.
Weblinks
- Internetseite des Verwaltungsgerichts
- Die Güterdirektion Gleiwitz auf der Internetseite der Familie Ballestrem
- Alte Bilder des Gebäudes
- Kurzbeschreibung bei Ballestremsches Firmen- und Familienarchiv: https://ballestrem.de/firmen-und-orte/konzern/verwaltungssitze/gueterdirektion-gleiwitz/
Einzelnachweise
- ↑ Zeitschrift „Oberschlesien im Bild“: Ausgabe 1, 1924
Koordinaten: 50° 17′ 47,7″ N, 18° 40′ 4,2″ O