Victoria cruziana | ||||||||||||
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Santa-Cruz-Riesenseerose (Victoria cruziana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Victoria cruziana | ||||||||||||
A.D.Orb. |
Victoria cruziana, auch Santa-Cruz-Riesenseerose genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Seerosengewächse (Nymphaeaceae). Sie ist in Südamerika vor allem in Argentinien (Chaco, Corrientes, Entre Rios, Formosa, Santa Fe) und Paraguay beheimatet. Weltweit ist sie eine der größten Wasserpflanzen im Süßwasser in stillen Buchten der großen und langsam fließenden Flüsse.
In botanischen Gärten ist sie eine beliebte tropische Teichpflanze. Sie wächst auch noch in kühleren Gewässern als ihre nahe Verwandte, die bekanntere Amazonas-Riesenseerose (Victoria amazonica).
Beschreibung und Ökologie
Victoria cruziana ist eine krautige Pflanze. Ihre extrem großen Laubblätter erreichen Durchmesser von 120 cm bis zu 170 cm. Ihre 25 cm große Blüte blüht für 2 Tage nach ihrem Auftauchen zunächst rein weiß welches in ein sattes rosa am zweiten und letzten Tag der Blüte wechselt. Victoria cruziana ist eine thermogenetische oder wärmebildende Pflanze. Die Narben der Blüte befinden sich in einem Kelch, der durch Stacheln geschützt wird. Der Blütenkelch beginnt sich als Knospe zu erwärmen, und wenn sich die Blüte öffnet, entlässt sie einen starken süßlichen Duft um bestäubende Käfer anzulocken und fährt auch mit der Wärmeproduktion während der Bestäubungsphase fort.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Taxonomie und botanische Geschichte
Die Erstbeschreibung von Victoria cruziana erfolgte 1840 durch Alcide d’Orbigny in Annales des Sciences Naturelles; Botanique, Sér. 2, 13, S. 57. Synonyme für Victoria cruziana A.D.Orb. sind: Victoria argentina Burmeist. nom. nud., Victoria cruziana var. malmei F.Henkel et al., Victoria cruziana f. matogrossensis Malme, Victoria cruziana f. trickeri F.Henkel ex Malme, Victoria cruziana var. trickeri F.Henkel et al., Victoria regia var. cruziana (A.D.Orb.) C.Lawson, Victoria trickeri (F.Henkel ex Malme) hort. ex Mutzek.
Victoria cruziana wurde in Bolivien auf einer von mehreren Expeditionen durch das Land von Alcide d’Orbigny entdeckt, finanziell unterstützt wurde er dabei durch Andrés de Santa Cruz. Die ersten gesammelten Proben wurden nach Frankreich verschifft, wo sie durch Alcide d’Orbignys Bruder Charles Henry Dessalines d’Orbigny Santa Cruz Victoria cruziana ihm zu Ehren benannt wurde.
Galerie
- Schwimmende Blätter der Santa-Cruz-Riesenseerose
- Blattunterseite mit Stützrippen
- Victoria cruziana im Botanischen Garten von Nancy
- Blüte der Victoria Seerose im Tropenhaus des Botanischen Gartens Braunschweig, August 2023
Quellen
Einzelnachweise
- 1 2 Victoria cruziana im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. Januar 2014.
- ↑ Datenblatt des Botanischen Gartens Halle. Zuletzt eingesehen am 18. Januar 2014
- 1 2 I. Lamprecht, E. Schmolz, S. Hilsberg, S. Schlegel: A tropical water lily with strong thermogenic behaviour— thermometric and thermographic investigations on Victoria cruziana. In: Thermochimica Act. Volume 382, Issues 1–2, 2002, S. 199–210, doi:10.1016/S0040-6031(01)00734-1 (englisch).
- ↑ Helen Nash, Steve Stroupe: Complete guide to water garden. Sterling Publishing, New York 2003, ISBN 1-4027-0954-4 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ I. Lamprecht, E. Schmolz, L. Blanco, C.M. Romero: Flower ovens: thermal investigations on heat producting plants. In: Thermochimica Act. Volume 391, Issues 1–2, 2002, S. 107–118, doi:10.1016/S0040-6031(02)00168-5 (englisch).
- ↑ Victoria cruziana bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ Victoria cruziana bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 18. Januar 2014.