Vierkantiges Weidenröschen

Vierkantiges Weidenröschen (Epilobium tetragonum)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
Unterfamilie: Onagroideae
Gattung: Weidenröschen (Epilobium)
Art: Vierkantiges Weidenröschen
Wissenschaftlicher Name
Epilobium tetragonum
L.

Das Vierkantige Weidenröschen (Epilobium tetragonum) im weiteren Sinn (s. l.), ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae).

Beschreibung

Das Vierkantige Weidenröschen erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 100 Zentimetern. Es ist eine Rosettenpflanze mit nahe der Oberfläche liegenden Überdauerungsknospen (Hemikryptophyt, krautiger Chamaephyt). Die Stängel sind unten rundlich. Oben tragen sie zwei bis vier erhabene Leisten, die oft rötlich überlaufen sind. Während die Stängel des Gewöhnlichen Vierkantigen Weidenröschens kahl sind, sind sie beim Graugrünen Weidenröschen angedrückt grauhaarig. Die Laubblätter sind bei der zuerst genannten Unterart lanzettlich bis eiförmig und scharf knorpelig nach vorn gezähnt, frischgrün glänzend und fast kahl. Die Blätter des Graugrünen Weidenröschens sind dagegen stumpflich mit vereinzelten Zähnen, schwach bläulich grün und oft rötlich überlaufen.

Die Blüten sind 4 bis 6 Millimeter (Epilobium tetragonum subsp. tetragonum) oder 8,5 Millimeter (Epilobium tetragonum subsp. lamyi) lang, bei Epilobium tetragonum subsp. tournefortii sogar 7 bis 11,5 mm lang. Die Kronblätter sind blassrosafarben. Die Narben ist keulig. Die Kapseln sind angedrückt behaart, graugrün und drüsenlos. Die Samen sind gleichmäßig fein warzig.

Die beiden in Mitteleuropa vorkommenden Unterarten haben die Chromosomenzahl 2n = 36.

Vorkommen

Verbreitung

Das Vierkantige Weidenröschen ist in ganz Europa mit Ausnahme Skandinaviens bis Zentralasien verbreitet. Ferner existieren Populationen in Afrika. Die weiteste Verbreitung hat das Gewöhnliche Vierkantige Weidenröschen. Das Graugrüne Weidenröschen kommt nicht in Asien vor.

Standorte

Das Vierkantige Weidenröschen wächst oft auf frischen bis mäßig trockenen, nährstoffreichen Lehmböden. Es ist eine Licht- bis Halbschattpflanze. Die Unterart subsp. tetragonum wächst in Mitteleuropa vor allem in Galio-Urticenea- und Sisymbrion-Gesellschaften, aber auch in Filipendulion- oder in Agrostietalia-Gesellschaften. Die Unterart subsp. lamyi dagegen bevorzugt Alliarion- und Polygono-Chenopodietalia-Gesellschaften.

Systematik

In Mitteleuropa sind zwei Unterarten bekannt:

  • Das Gewöhnliche Vierkantige Weidenröschen (Epilobium tetragonum subsp. tetragonum)
  • Das Graugrüne Weidenröschen (Epilobium tetragonum subsp. lamyi (F.W.Schultz) Nyman).

Im Mittelmeerraum unterscheidet man noch eine dritte Unterart:

  • Epilobium tetragonum subsp. tournefortii (Michalet) Léveillé. Ihre Kronblätter sind 7 bis 11,5 mm lang und die Narbe überragt im Gegensatz zu den beiden anderen Unterarten zur vollen Blütezeit die Staubblätter.

Bilder

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 686.
  2. 1 2 Peter Hamilton Raven: Epilobium L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 310 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Epilobium tetragonum s. l.
Epilobium tetragonum subsp. tetragonum
Epilobium tetragonum subsp. lamyi
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