Die Villa Oswald, auch Villa Oßwald bzw. Oßwaldhaus, steht in der Oberen Bergstraße 42 im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul, unmittelbar östlich von Haus Reinhardtsberg und wie dieses an der Einmündung des Ledenwegs. Bereits seit 1858 im Eigentum der Familie Oßwald, war eine Witwe Oswald (jetzt mit S) noch im Adressbuch des Jahres 1931 als Eigentümerin verzeichnet.
Beschreibung
Auf dem Anwesen stehen unterhalb der Niederlößnitzer Weinberge der Einzellage Radebeuler Steinrücken, jedoch hoch über der südlich gelegenen Straße, drei jeweils rechtwinklig aneinandergesetzte Gebäude um einen gemeinsamen Hof, der auf der vierten, nach Westen zum Zugang von der Oberen Bergstraße gelegenen Seite durch eine Einfriedungsmauer mit Tor begrenzt wird. Östlich wird das im Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul liegende Grundstück durch den Gemssteig begrenzt.
Das 1862 errichtete, zusammen mit dem ehemaligen Winzerhaus sowie der Einfriedungsstützmauer unter Denkmalschutz stehende Landhaus ist ein zweigeschossiges Wohngebäude auf einem hohen Bruchsteinsockel und mit einem weit überkragenden Pfettendach als Satteldach über einer zweiachsigen Fassade. Mittig in der fünfachsigen, traufständigen Straßenansicht steht ein Balkon auf Konsolen, eingefasst durch ein Eisengitter. Auf der Gebäuderückseite befindet sich der Hauseingang. Der verputzte Bau zeigt nur sparsame Geschossgliederung.
Ebenfalls vom Hof aus führt ein Durchgang in das im rechten Winkel angebaute, nach Osten gelegene und nach Norden ausgerichtete ehemalige Winzerhaus, welches ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Dieses bildet den östlichen Abschluss des Hofs, während der Durchgang auch auf die östliche Grundstücksfläche führt. Dieses kleinere Wohnhaus ist ein ebenfalls zweigeschossiger Bau mit niedrigeren Geschosshöhen. Der einfache Putzbau hat ein flaches Satteldach. Das Gebäude wurde 1880 durch den Amtsmaurermeister August Große aufgestockt.
Auf der Nordseite des Winzerhauses steht ein nach Westen zeigender Wirtschaftsanbau, der auf seiner Rückseite in den Berg hineingebaut ist und den Innenhof nach Norden abschließt.
Zur Zuwegung hin wird das nach Süden stark abfallende Gelände durch eine aus dem Jahr 1908 stammende, rund 4 Meter hohe Einfriedungs-Stützmauer aus Polygonal-Natursteinmauerwerk abgefangen, obenauf ein Eisengeländer sowie eine Pergola auf Ziegelsteinpfeilern.
Literatur
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Information des Stadtarchivs Radebeul aus der Häuserkartei an Benutzer:Jbergner am 14. Juli 2011.
- ↑ Adressbuch von Dresden mit Vororten (1901), S. 389. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 1 2 Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 236 und beiliegende Karte.
- ↑ nach einer Datierung auf der Unterseite einer Diele.
- ↑ Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950321 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 17. März 2021.
Koordinaten: 51° 6′ 51″ N, 13° 38′ 29″ O