Villeneuve-les-Cerfs
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Puy-de-Dôme (63)
Arrondissement Riom
Kanton Maringues
Gemeindeverband Plaine Limagne
Koordinaten 46° 1′ N,  20′ O
Höhe 311–401 m
Fläche 9,89 km²
Einwohner 519 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 52 Einw./km²
Postleitzahl 63310
INSEE-Code 63459
Website www.villeneuve-les-cerfs

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Villeneuve-les-Cerfs ist eine französische Gemeinde mit 519 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020) im Département Puy-de-Dôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes (vor 2016 Auvergne). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Riom und zum Kanton Maringues (bis 2015: Kanton Randan). Villeneuve-les-Cerfs liegt etwa 22 Kilometer nordöstlich von Riom. An der südwestlichen Gemeindegrenze verläuft der Fluss Buron.

Geschichte

Im Jahr 1191 (oder 1192) bestätigte der Abt des Klosters von Saint-Alyre: „Die Gemeinde Villeneuve war von der Kirche von Chassignoles abhängig“. Das ist damit die früheste nachgewiesene Namensnennung der Gemeinde. Auch in der Charta des Königs Pépin (Beginn des 12. Jahrhunderts) wird im Zusammenhang mit der Restaurierung des Klosters Mozat die neu gegründete Kirchengemeinde Villeneuve les Cerfs erwähnt. Als nächstes wird die Gemeinde im Zusammenhang mit der im 18. Jahrhundert dort zerstörten Kirche Saint Bonnet genannt. Der mit dem Neubau des Gotteshauses beauftragte Architekt Imbert schlug vor, „Altmaterialien aus Abbruchmaterial, bestehend aus Schutt, Holz und Steine einer alten Kapelle [...] sowie Steine vom Friedhof zu benutzen“. Die neue Kirche wurde 1844 errichtet. Im Mittelalter gelangte das Pfarrgebiet durch Spenden und Käufe in den Besitz der Abtei Saint-Alyre de Clermont, deren Abt bis 1789 den Pfarrer der Kirche von Villeneuve-les-Cerfs ernannte. Im Jahr 1788 sind auf dem Gemeindegebiet 28 Hausbesitzer nachgewiesen. Im Zusammenhang mit der französischen Revolution wird berichtet, dass sich der Pfarrer 1790 weigerte, einen Eid auf die (neue) bürgerliche Verfassung zu leisten. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadtgemeinde schrittweise wirtschaftlich, besondere Ereignisse sind nicht überliefert.

Nach der Auswertung von Luftaufnahmen fanden Archäologen an einem La croix des Rameaux genannten Ort Reste mittelalterlicher Bauten, die als Ziegelei gedeutet werden. Außerdem fanden sie den Weiler (Hameau) des Pioliers, in welchem wohl im 14. Jahrhundert Keramiken gefertigt worden waren.

Namenserklärung

Die Herkunft von cerf ist nicht eindeutig geklärt, es gibt folgende Theorien: Der Name Villeneuve les Cerfs, im 13. Jahrhundert als Villa del Seirs benutzt, verweist auf die damalige Situation (Neustadt) und auf Seir (=Leibeigener), was in der Orthografie ähnlich dem Serfs (=Hirsche) verstanden werden kann. Serfs wird an anderer Stelle auch als Falschschreibung von les Serves interpretiert, was die zahlreich hier vorhanden gewesenen Wassermühlen beschreiben könnte.

Bevölkerungsentwicklung

Seit mehreren Jahrhunderten liegt die Einwohnerzahl stetig unter 1000, schwankt jedoch ein wenig. Das Maximum wurde im Jahr 1806 erreicht. Ein Trend lässt sich daraus nicht ableiten.

Jahr1800180619011962197519821990199920062016
Einwohner640946564305260306423399464537
Quellen: Cassini und INSEE

Verkehr und Transport

Die Straße RD 210 (route départementale 210), die von Clermont-Ferrand und Thuret nach Randan führt, durchquert das Gemeindegebiet. Einzelstraßen (RD 63, RD 223, RD 93, RD 435 und RD 4311) verbinden die verschiedenen Ortsteile bzw. kleine Dorflagen miteinander.

Es gibt keine Eisenbahnlinien und keine Anbindung an eine Regionalbuslinie (Transdôme-Netz). Die nächstgelegenen Bahnhöfe mit TER-Halten befinden sich in den jeweils 13 Kilometer entfernten Orten Aubiat und Gannat sowie in der knapp 15 Kilometer entfernt gelegenen Stadt Vichy.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche, 1844 als Zweitbau errichtet
  • Rathaus: Im Jahr 2012 wurde ein Neubau eingeweiht, der 372.000 Euro kostete. Dafür gibt es jetzt eine wesentlich vergrößerte Nutzfläche (250 m²) gegenüber dem früheren Amtsgebäude (45 m²).
  • Taubenhäuser: Diese auffälligen historischen Fachwerkbauten stehen an verschiedenen Stellen im Ort, nach ihnen ist sogar eine Straße, die Rue des Pigeonniers (Taubenhausstraße) benannt.
Commons: Villeneuve-les-Cerfs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Geschichte der Gemeinde (französisch), abgerufen am 27. Februar 2019.
  2. Karte der Gemeinde auf www.geoportail.gouv.fr.
  3. Tout savoir sur Villeneuve-les-Cerfs bei communes.com, abgerufen am 27. Mai 2019
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